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Im ORF über Blasphemie

Gerade lief im Fernsehen eine Sendung mit dem Titel: "Blasphemie – Kann man Gott beleidigen?"
Ich war erstaunt, dass man als erwachsener Mensch derart viel Unsinn verzapfen kann wie man ihn da von einigen Katholiken hören konnte. Natürlich wussten manche anscheinend genau, wie Gott fühlt und wann er warum beleidigt ist.
"...wenn er sich kränkt, weil wir Sonntags nicht mehr in den Gottesdienst gehen" sagte zum Beispiel einer. Ein anderer sinngemäß: Wegen der vielen schlimmen Begebenheiten in der Menschheitsgeschichte sei Gott ja schon einiges gewohnt, seine Toleranzgrenze daher weit, aber....!

Was für ein vermenschlichtes Gottesbild!

Der Theologe Wolfgang Treitler aber sprach interessant:

 „Blasphemie spielt sich immer dort ab, wo irgendetwas, das nicht letzte Bedeutung hat, zeitweilig letzte Bedeutung bekommt. Dort erlebt man auch, dass man in die Herrschaft des Götzen gerät.“ Als Beispiel führt er das alttestamentarische Goldene Kalb an. Als innerweltliche Inszenierung, welcher der Mensch erliegt, gilt für Treitler auch der Nationalsozialismus, indem hier „das Volk, der Staat, die Volksgemeinschaft an die Stelle Gottes gesetzt wurden und ihnen eine absolute Heiligkeit zugesprochen wurde“.

Als einen subtilen, blasphemischen Akt unserer Zeit erkennt Wolfgang Treitler die Geldwirtschaft: Geld werde immer mehr zum absoluten Wert des irdischen Glücks. „Es gibt kaum noch Freiräume dem Geld gegenüber. Das Geld frisst alles."

Allein wegen Wolfgang Treitler hat es sich dann doch geloht, diese Sendung anzusehen.

Nickname 27.11.2007, 23.46

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Eveline

Nachdem die Frau gesagt hat, dass sie nicht mehr über dieseoderjene Brücke geht, seit das hässliche Kreuz da steht, hatte ich genug und hab umgeschaltet...

Dann soll sie doch schwimmen....

Den Herrn Treitler hab ich nimmer gesehen...

vom 28.11.2007, 08.00