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Nachlese zum Schulschlussfest

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Das Wetter blieb schön, so war das Fest gut besucht.

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Debatten :-)

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Da raucht ein Köpfchen...

Richtig große Preise gab es und bei den etwa 100 Teilnehmern waren die meisten Lösungszettel richtig ausgefüllt.

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Eine Freude für Ohr und Auge.

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Konzentration vor dem Auftritt.
Hier hörte man noch keinen Ton, dies ist nur die mentale Vorbereitung.

Diese Schüler sind schon meisterhaft, sie gewannen schon viele Wettbewerbe und das musizieren gehört zum wichtigsten in ihrem Leben.

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Hier erklingt ein flottes lateinamerikanisches Stück mit Schlagzeugbegleitung. Auswendig gespielt!

Für so etwas kann ich mich auch nach Jahrzehnten noch begeistern!

Nickname 05.07.2008, 13.12

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Kommentare zu diesem Beitrag

11. von Veety

@ 10 Tirilli

Auswendig lernen _müssen_?! Um Himmels Willen. Ich bin zwar überzeugt davon, dass auswendig spielen auch gleichzeitig freier spielen bedeutet, aber wenn es darin ausartet, verkrampft bloß nichts zu vergessen ... dann gilt das selbstverständlich nicht.

Ich bin schließlich auch froh, wenn mir bei einer Session mit irgendwelchen Musikern Akkordfolgen etc. zur Orientierung vorgelegt werden, wenn ich das Stück gar nicht oder so gut wie nicht kenne. Das macht es wesentlich leichter.

vom 09.07.2008, 19.36
10. von Maria


Mir ist noch was eingefallen:

Letzthin hatte ich die Gelegenheit, mit Musikern (Bläsern) in der Südoststeiermark unterwegs zu sein.
Diese trafen sich, um gemeinsam eine CD aufzunehmen und Konzerte zu spielen.
(Josef Haydn und Mozart)

8 Musiker aus 5 Nationen (Italien, Frankreich, Holland, Tschechien, Österreich).

Jeden Märsche/Sonate spielten sie zu Beginn vom Blatt.
Danach feilten sie daran, machten ihre Notizen, bis es passte.
Wenn es Unklarheiten gab, sprachen sie es an, spielten z.B. die letzte Note des 25. Taktes, um eine Harmonie zu hören.
Zum Auswendig lernen blieb keine Zeit.
Aber verstanden haben sie sich prächtig - trotz der unterschiedlichen Muttersprachen. Ob musikalisch oder auch persönlich.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Spielfreude entstanden wäre, wenn die Musiker zuvor dieses Programm auswendig hätten lernen müssen.
Ich glaube, sie hätten zu 'krampfig' gespielt.

Das schreibe ich nun nicht, um das 'vom-Blatt-spielen' anzupreisen.

Ich bin durchaus der Überzeugung, das auswendiges Spielen seine Notwendigkeit hat.
Nur ist es aufgrund von Zeitmangel nicht möglich.

Maria


vom 08.07.2008, 15.51
Antwort von Nickname:

Danke für deine beiden Kommetare Maria!

Über das Auswendigspielen will ich eine Begebenheit von unlängst erzählen, das demonstriert am besten, was ich denke.

Prüfungszeit war und ich wurde mit in die Kommission bestellt. Der Prüfling trat zur bei uns fast höchsten Prüfung an.

Vorgeschrieben sind neben technischen Übungen auch 2 Etüden und drei Solostücke aus verschiedenen Jahrhunderten. Eines davon Pflichtstück und eines auswendig.

Die Schülerin spielte nervös, vergriff sich oft, aber die Literatur war ja auch schwer. (Bach z.B.) Was aber schwerer wog, sie musizierte so gut wie gar nicht, eine Leistungsschau ohne persönliche Ideen war das. Aber! Sie spielte alles auswendig!
Ihre Lehrerin, ich kannte sie noch nicht, weil von einer anderen Schule, war mir schon vorher durch ihre herablassende Art uns anderen gegenüber aufgefallen.

Bei der komissionellen Besprechung danach hatten wir ein Problem, wie bewerten? Da doch immerhin alles auswendig war! Ich meinte unter anderem, wir müssen natürlich das Auswendigspiel bei der Notengebung berücksichtigen, aber... und fügte an, dass das doch gar nicht notwendig gewesen wäre und vielleicht dem fließenden Musizieren geschadet hätte. Die Kollegin unterbrach mich und fiel mir ins Wort. "Bei mir müssen immer alle auswendig vorspielen! Was anderes kommt bei mir gar nicht in Frage, Solisten auf der Bühne müssen das doch schließlich auch!" "Auch die Kleinen, auch die Schwächeren?" Na selbstverständlich, doch!
Die Kollegin reizen wollten wir nicht, sie war so hantig. So bekam die Schülerin ihre Eins und der Kollegin für Harfe hatte das richtig weh getan, wie sie mir später sagte. Die Lehrerin der Schülerin ist hübsch, also war auch der Chef auf ihrer Seite... pfff.. Ich hatte dann zögernd auch dem Einser zugestimmt. Auch weil ich fürchtete, ich könnte der Schülerin unrecht tun, weil ich ihre Lehrerin nicht mochte, im Zweifelsfall bin ich immer für die Schülerin.
Die Frage ist ja, wie hätte sie gespielt, wenn sie den Stress des Auswendigspiels nicht gehabt hätte? Wie sehr hätte sie am Ausdruck arbeiten können, wenn sie nicht ihre ganze Zeit gelernt und gelernt hätte? Vielleicht hat der Ehrgeiz ihrer Lehrerin da was verpatzt.
Zum Schluss, ich empfinde unsere Zeit ja überhaupt als zu kopflastig. Das Hirn, aber nicht die Emotionen sind gefragt. Das hörte man in diesem Fall sehr drastisch, ja ich gehe noch weiter, vielleicht ist die Fähigkeit, die herauskomponierten Emotionen des Komponisten und persönliche Empfindungen auszudrücken durch dieses immense Leistungsdenken sogar verkümmert.
Liebe Grüße nach Salzburg!
9. von Maria


Veety,

kann sein, dass ich mich jetzt aufs Glatteis begebe.

Aber, ich denke mir, dass 'vom-Blatt-spielen' z.T. durchaus seine Berechtigung hat.

zum einen, um ein Notenbild aufzunehmen und über die Finger umzusetzen.
Zum anderen ist für mich ein Notenblatt eine eigene Schrift, das mir etwas zu sagen hat. Es sind ganz, ganz viele Informationen darin enthalten, die mündlich nicht auf diese Art und Weise vermittelt werden können.

Auswendig spielen - ja.
Aber nicht nur.

Eine Mischung zwischen beidem wäre ideal.

Es grüßt
Maria

vom 08.07.2008, 09.36
8. von Veety

@ 1 / Tirilli

Ich kenne diese Argumentation, liebe Tirilli. Aber sie stimmt nicht ganz. Im Bereich Populärmusik gibt ebenfalls eine Menge Unterhaltungsensembles, die nebenbei oder hauptberuflich auftreten, ein gigantisch großes Programm haben - und nach Noten spielen.

Im Bereich "ernsthafter Unterhaltungsmusik" gibt es hingegen eine ganze Reihe Ensembles, die komplett aus dem Kopf spielen (können). Symphonieorchester klammer ich aus, weil die gleichzeitig zu viele Musikstücke abrufbereit haben müssen. Das Ziel der Musikerausbildung in dem Bereich ist aber auch eine andere.

Intelligente Musik ist nicht gleich so genannte E-Musik, und dumme Musik ist nicht gleich so genannte U-Musik.

Unterhalten wolle alle - deswegen scheint es diese Unterteilung auch nur im deutschsprachigen Raum zu geben. Das Wissen und die Akzeptanz zu/um "Klassik" ist in anderen Ländern erheblich höher entwickelt als hier.
Außerdem kenne ich aus dem Bereich der Auftragsmusik (Kammer-Musik) jede Menge Zeugs, das sich mit der Dumpfheit gewisser Chart-Auswüchse zu messen weiß - und das meine ich gewiss nicht positiv.

Die Schlussfolgerung wäre, dass nur zeitgenössische (oha!) und klassische (also längst gestorbene) Musiker/Komponisten intelligente Musik schreiben würden/geschrieben hätten. Da muss ich aber widersprechen.

Auch das "Singen können" (Oper etc.) hat einen eher praktischen Hintergrund (den man in Zeiten von Übertragungstechnik vernachlässigen könnte) - von Stimmvolumen und singtechnischen (atemtechnischen) Gegebenheiten abgesehen (das Handwerk sollte man schon verstehen).

In den vielen Jahren habe ich mit noch mehr Musikern (E/U, jung alt, Anfänger, Amateure, Semis, Profis) zu tun gehabt. Dabei fand ich immer erstaunlich, wie viele Dinge (auch komplizierte Arrangements) abrufbar waren. Noch mehr gilt das für Texte (von hirnlos bis nahezu wissenschaftlich (Rush)). Und das oft nach Jahren, in denen dieses Liedgut nicht gespielt wurde.

Ein "Satisfaction" würde ich in der Komplexität nie mit "Mondscheinsolate" vergleichen; aber auch kein "Schumann-Lied" mit "Pachelbels-Canon" oder "Yes-Topographic Oceans".

Bevor du platzt, liebe Tirilli, ich weiß genau, was du meinst, aber es ist zu verallgemeinert und stimmt in der Einzelheit nicht.
Beispiel: Ein Steel-Drum-Ensemble (Syphonieorchestergröße) auf Jamaica spielt z.B. die 5. Symphonie von Beethoven nur und ausschließlich auf diesen Instrumenten - und komplett aus dem Kopf - vielleicht nur dieses eine Stück, dafür aber in der ursprünglichen Komplexität und noch dazu auf völlig anderen Instrumenten mit nicht vergleichbaren Klangeigenschaften (musst du dir mal anhören, einfach nur umwerfend!).

Wirklich liebe Grüße
Veety

vom 06.07.2008, 17.49
Antwort von Nickname:

Lieber Veety,
zunächst mal, ich liebe Kontroversielles, gut, dass du das geschrieben hast.

Du schreibst:

"Intelligente Musik ist nicht gleich so genannte E-Musik, und dumme Musik ist nicht gleich so genannte U-Musik."

Ja stimmt doch, da hat sich viel geändert. In den 60gern war das ja noch ganz anders. Es gibt aber schon auch noch hunderte Songs, die man sich am "Unterhaltungssektor" (- jener Bereich, wo man nicht wirklich zuzuhören braucht, wo eher vorrangig Stimmung vermittelt wird) leichter auswendig merken kann. Siehe da: GRINS! clown.gif
Liegt ja in der Natur der Sache! Weil ich grad "Songs" schrieb, was liedhaft ist, wo die Melodie sich also nicht in verschiedenen Stimmen herumtreibt, ist das Auswendiglernen um vieles leichter.
Der Begriff "zeitgenössische Musik" ist zu einem Problem geworden ("oha!"..*g*) man sagt(e) auch "Neutöner, "Klassische Moderne" bzw. "Moderne" es fehlt noch der richtige Überbegriff für die Epoche der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie hatten sich tatsächlich so weit von Hörersehnsüchten entfernt, dass sie ein immer kleineres Publikum ansprachen und im gleichen Verhältnis stieg die Bedeutung der gehobeneren Unterhaltung wie Jazz u.s.w. und wurde auch tatsächlich musikalisch so interessant, dass sie in in den kulturell elitären Bereich überschwappte. *Luft hole* ;-)

Lieber Veety, ich war so weit weg vom Platzen wie eine Knallerbse die grad gebadet hat! :-D

Das Steel-Drum-Ensemble (oder ein anderes) habe ich schon mal gehört.

Was meine Kritik am "unbedindt auswendig spielen müssen" betrifft, schreibe ich oben bei Maria weiter. Das wird ja hier schon zu lang!
Liebe Grüße!
7. von katinka

Ach, da wär ich so gern dabei gewesen. :-)

vom 06.07.2008, 13.27
6. von Maria


pssst - Eveline:
ich besitze eine Harfe.
Aber spielen?????
Letztlich scheitere es am Üben - wie bei den meisten ....
Bzw. an der fehlenden Konsequenz ....

Auch ich finde es schade.

Doch: wenn Tirilli auf der Gitarre begleitet, können ev. ein paar nette kurze irische Stückln zustande kommen.

Sprich mal mit ihr (ich tu es nicht, will mich ja nicht blamieren ...)

Maria


vom 06.07.2008, 10.14
5. von Eveline

Tiri *leiseflüster* irgendwo hab ich kürzlich gelesen, dass die Maria Harfe spielt - ich möcht sie sooo gern mal hören, Harfe ist auch ein wundervolles Instrument :-)

Und recht hat sie auch, jawoll!!

FerienFerienFerienbusserls :)

vom 05.07.2008, 23.22
4. von Maria


Immer, wenn ich Jugendliche sehe, die gemeinsame musizieren, kämpfe ich mit den Tränen.
Es rührt mich.

Nicht nur die Musik, sondern auch das Gemeinsame, das hinter dem Tun steht.

Ich glaube auch, dass all das Bemühen darum, nicht umsonst ist. Irgendetwas bleibt hängen, auch wenn sie irgendwann einmal das Instrument stehen lassen.

Tirilli, ist Dir eigentlich bewusst, welch wichtige und schöne Aufgabe Du erfüllst. Alleine schon deshalb, mit wieviel an Kreativität und Begeisterung Du die Liebe und Freude an Musik vermittelst?

Das ist vermutlich sogar um einiges wichtiger, als Dur- und Moll-Tonarten, und die gesamte Musiktheorie.

Möge Deine Arbeit in den Herzen Deiner Schüler ankommen und zum Gemeinsamen aller beitragen.

Liebe Grüße
Maria

vom 05.07.2008, 22.54
3. von Inge aus HH

Liebe Tirilli, schade, dass man diese Musik nicht hören kann. Schade, ich wäre gern Mäuschen gewesen. :-)

vom 05.07.2008, 21.47
2. von Veety

Nun, der Musikunterricht in D wird gnadenlos gekürzt, weil er angeblich nicht wichtig sei. Da haben die Damen und Herren etwas völlig missverstanden, und sollten doch einmal die entsprechenden Artikel in den wissenschaftlichen Zeitungen lesen.

Und, nun, auswendig etwas spielen ist doch keine Kunst. Ein Ensemble, gleich welcher Art, sollte ein laufendes "Programm" von 90-300 Minuten schon im Kopf behalten können.

vom 05.07.2008, 17.26
Antwort von Nickname:

Hallo Veety.

Was die Sinnhaftigkeit von Musikunterricht betrifft, kann man sich - abgesehen von anderen Faktoren - im Google gut informieren, wenn man +Musik +Intelligenz eingibt.
Bei der Sache mit dem Auswendiglernen muss ich dir aber vehement widersprechen.
Hast du bedacht, dass die Schüler einen Beruf haben? Sie besuchen allein schon im Gymnasium etwa 36 Stunden, dazu 1 - 3 in der Musikschule, samt der Lernzeit macht das sicher über 50 Stunden pro Woche aus, falls sie gute Schüler sind! So, und jetzt kommt noch das Üben dazu. Dann, mindestens 14-tägig ein neues Stück lernen.
Außerdem sind klassische Stücke schwerer auswendig zu lernen als Popularmusik, weil sie mehr geistigen Hintergrund hat. Sie sind außerdem ein zusammengewürfeltes Ensemble auf Zeit und machen keinerlei Tourneen. Das bedeutet: 1 - 4 Mal aufführen und weiter geht´s mit Neuem.
Im klassischen Sektor spielen übrigens Ensembles niemals auswendig.
Liebe Grüße!
1. von Wu-Lan-Tong

Deine wunderschönen Bilder machen mich grad nachdenklich liebe Tirilli :nachdenk:

Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, aber hier bleibt leider mittlerweile immer mehr Kindern der Weg zum musizieren verschlossen...
Warum? Weil die Eltern es sich schlichtweg nicht mehr leisten können, Musikunterricht und auch oft noch teure Instrumente zu finanzieren :-(
Klar gibt es Musikunterricht in den Schulen, auch oft Schulorchester. Nur leider herrscht da Nachwuchsmangel... ein Rad ohne Ende *seufz*

Und Musik ist so wichtig, sie verbindet Völker und Herzen :-)
Hach, das musste ich grad mal loswerden *huggel*

vom 05.07.2008, 14.42