Ausgewählter Beitrag

Über Wachkoma


Anlässlich des Todes von Terri Schiavo wurde heute in den österreichischen Nachrichten ein ehemaliger Wachkoma-Patient interviewt. Er berichtete von seinem Leiden während diesem - ich glaube - halbem Jahr. Er hatte damals alles ganz klar mitbekommen. So hatte er zum Beispiel durch schlecht angezogene Schuhe einmal furchtbare Schmerzen. Aber er konnte sich in keiner Form mitteilen und musste das den ganzen Tag hilflos ertragen. Eine schreckliche Zeit war das, berichtete er. Jetzt ist er Obmann eines Vereins zur Förderung von Wachkoma-Patienten in Österreich. Hier zeigt er sich selbst in diesem Zustand. Wohl um Menschen zu berühren und damit zu finanzieller Hilfe zu bewegen. Ich finde das großartig.
Natürlich ist jeder Fall anders, je nachdem, welche Regionen des Gehirns schaden genommen haben. Aber man darf nicht annehmen, alles zu wissen.
In Wirklichkeit weiß niemand, was bei Frau Chiavo tief im Inneren vorgegangen ist, unabhängig von dem, was die Hirnströme anzeigten.
Nun hat sie es auf schreckliche Weise beendet bekommen, ihr trauriges Dasein.

Ich fühle mit den trauernden Angehörigen.

Über Wachkoma ein Textauszug aus dieser Webseite:

Wissenschaftlich ist jedoch bewiesen: Es gibt ein Zurück aus dem Wachkoma. Durch eine individuelle Therapie, frühzeitige Reha - Maßnahmen und vor allem durch liebevolle Zuwendung der Bezugspersonen könnte die Hälfte aller Patienten zum Aufwachen motiviert werden. Etwa 30% der Aufgewachten können ihr normales Leben wieder führen.
Nicht einmal 40% der Menschen, die in ein Wachkoma fallen, bekommen die Chance einer Besserung, weil keine Rehabilitationsmaßnahmen für sie eingeleitet werden.  (Österreich)

Hier las ich folgendes:

Obwohl rund 50% dieser Patienten jünger als 40 Jahre sind, erfolgt nach Leistungsentfall durch die jeweilige Krankenkasse die Unterbringung fast ausschließlich in geriatrischen Institutionen, die für diese Anforderungen nicht geschaffen wurden. (Österreich)

Ich habe solche Institutionen kennen lernen müssen. Das war nicht gerade ein schönes Erlebnis und ich wünsche niemandem, dort von einem teilweise demotivierten und überarbeitetem Personal abhängig zu sein. Ich plädiere in diesem Zusammenhang dafür, Altenbetreuer besser zu entlohnen, damit nicht wie jetzt, idealistische Pfleger vorzeitig das Handtuch werfen und sich eine andere Arbeit suchen.  
Kann man verstehen, dass diese schwere Arbeit schlechter entlohnt wird als die fast jedes Beamten?


Nickname 31.03.2005, 23.47

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Bärenmami

Berufe im sozialen Bereich sind eigentlich immer unterbezahlt. Liegt es daran, daß früher all das mal unentgeltlich von den Frauen gemacht wurde?
Es wird ja um Geld zu sparen auch heute wieder nach mehr ehrenamtlicher Tätigkeit gerufen.
Altenpflege ist ein körperlich und psychisch sehr fordernder Beruf. Hut ab vor all denen, die sich in diesem Bereich engagieren.
lg Barbara

vom 01.04.2005, 07.01
1. von Nicole

Was die Entlohnung im Pflegedienst angeht, kann ich Dir nur zustimmen.
Ich habe es ueber 10 Jahr erlebt, in dem Heim, in dem mein Vater war. Hut ab, vor denen, die ich dort lange Jahre gesehen habe. "Alt" wurde jedoch keiner.
Schaudernd an die Zeit zurueckdenke,...., Nicole

vom 01.04.2005, 01.32