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....um die Vorkommnisse an der Berliner Schule.
Ich will nicht politisieren oder gar ach so gescheite Statements dazu abgeben. Dazu bin ich zu weit weg von dem Geschehen. Denn bei uns haben solche Probleme noch eine zu vernachlässigende Größe.
Als Lehrerin (allerdings Musikschule, meist Einzelunterricht, Kinder von engagierteren Eltern - da habe ich es leichter) interessieren mich mehr die Wurzeln und Ursachen des Desasters. Die soziologischen Ursachen klammere ich jetzt bewusst aus, das überlasse ich Berufeneren.
Um es abzukürzen, das sind meine Gedanke dazu:
Hat man in den letzten Jahren anscheinend darauf vergessen Kinder positiv zu bestärken? Warum ist diese Binsenweisheit in der Gesellschaft so sehr verschütt gegangen? Es sind ja nicht nur Ausländerkinder betroffen, aber die leben wohl besonders stark in Familien ohne positives Feedback.
Man kann Kinder nach Lob und Anerkennung süchtig machen und sie so ganz leicht zum Guten beeinflussen! Sie gieren regelrecht danach, als Symbol für Liebe, und wenn sie umsonst danach hungern werden sie sich innerlich abkapseln und ihren Frust in Aggression umwandeln. Sie bestrafen ihre lieblose Umwelt und damit auch die Eltern. Sie werden misanthrop, wen wundert das?
Angesprochen ist vor allem die elterliche Pädagogik ("Erziehung" mag ich nicht, "ziehen" beinhaltet Gewalt) aber natürlich auch die Lehrer. Bei Pubertierenden ist aber vermutlich der Zug schon abgefahren.
Man sollte die Kraft positiver Worte wieder mehr bewusst machen.
Ob nur die Kraft der positiven Worte ausreicht aus einem Misanthrop einen Philanthop zu machen bezweifel ich.
Und: Lehrer haben nicht die primäre Aufgabe zu Erziehen. Das Grundgerüst der Erziehung muß in der Familie stattfinden. Leider schieben viele Eltern diese Aufgabe den Lehrern zu....
Ich mag auch die Berufbezeichnung "Erzieher(in)" nicht, finde sie unpassend!
Ansonsten finde ich das von Anne eingestellte Zitat passend und zutreffend.
Liebe Grüße, Anette
vom 05.04.2006, 17.24