Renate (Bramasole) schrieb zum Beitrag
über den Stolz einen lesenswerten Kommentar. Sie spricht mir aus der Seele. Jetzt hat sie mir erlaubt, ihn als Beitrag zu posten, danke Renate!
Auf sich selbst stolz sein zu können, steigert unheimlich das Selbstwertgefühl. Aber dann kommen welche und sagen: "Eigenlob stinkt" - Rumms ... schon macht man sich kleiner und sagt: "Na ja, sooooo toll war das ja gar nicht, was ich da geschafft hab", damit einem niemand unterstellen kann, dass man ein Egomane ist.
Und so sieht man irgendwann nur noch seine schlechten Seiten, weil ja niemand was dagegen hat, wenn man mit sich selbst schimpft. Und man macht sich immer kleiner, bis man sich selbst nichts mehr zutraut.
Und es ist ja auch viel leichter, hinterher zu sagen: "Na ja, war ja eh klar, dass ich's nicht schaffe" als in ein tiefes Loch zu fallen, weil man's trotz aller Bemühungen nicht geschafft hat.
Doch, ich möchte stolz sein auf mich! Wie gern erinnere ich mich an das Gefühl, als mir kurz vor meinem 30. Geburtstag das Abiturzeugnis, das ich mir mühsam im Abendstudium erarbeitet habe, überreicht wurde. Natürlich kamen dann die Unken und sagten: "Und? Was bringt dir das jetzt?"
Doch, es bringt mir sehr viel, denn ich weiss, dass ich es schaffe, etwas durchzuziehen, wenn ich nur will!
Warum sollte man nicht stolz auf sich sein, wenn man etwas geschaftt hat, das einen Fleiß und Anstrengung gekostet hat.
Vielleicht hat das damit zutun, dass der Begriff "Stolz" negativ besetzt ist und mit Eitelkeit gleichgesetzt wird.
Sicherlich ist auch Bescheidenheit eine Zier und Demut hat sicher auch ihren Platz. Die Kunst ist, meine ich, das rechte Maß zu halten d. h. die gesunde Selbsteinschätzung zu finden. Also weder Übertreibung noch Understatement.
Ehre wem Ehre gebührt.
Sich und seine Leistung richtig einzuschätzen hat natürlich etwas mit Selbstwertgefühl zutun. Und auch das taub sein gegen die dummen Bemerkungen anderer.
Ganz liebe Grüße
Busserl
C.
vom 12.02.2007, 23.24