Politisch motivierte Lehrerhetze

Zuerst haben sie den Banken wegen deren schwieriger Wirtschaftslage Unmengen von Geld zuschießen müssen. Im zweiten Schritt wollen unsere Politiker den Lehrern zwei Stunden mehr für gleichen Lohn aufbrummen. Die wehren sich natürlich und empfinden sich als Bauernopfer.
Die Unterrichtsministerin hatte sich ganz bewusst an die österreichische Neidgenossenschaft gewendet: Den Lehrern gehe es so gut, nun sollen sie bitteschön solidarisch handeln und mehr arbeiten. Das käme schließlich auch den Schülern zugute. (Hm? Wie das?)

In den diversen Foren wurde jetzt wochenlang intensiv gestänkert. Viele Lehrerhasser und solche die sich überhaupt grundsätzlich benachteiligt fühlen, schrieben sich mit Feuereifer ihren Frust von der Seele, die Hetze gegen unseren Berufsstand nahm auch mal Formen an, dass man nur noch resigniert den Kopf schütteln konnte.
Natürlich meint der gelernte Bürger, alles über unsere Tätigkeit bis ins kleinste Detail zu wissen, war doch jeder schließlich mal in der Schule. 

Die Lehrervertretung konterte übrigens mit zugegebenermaßen übertriebenen Beschreibungen ihres Arbeitsausmaßes.

Aber es muss schon gesagt sein, wir arbeiten viel mehr als die Öffentlichkeit wahrnimmt. Und wir verdienen sehr viel weniger als jemand, der mit ähnlicher akademischer Ausbildung in die Wirtschaft ging.

Wenn Lehrer das in die Foren-Diskussionen warfen, hieß es gleich, wir ach so Armen sollten nur nicht jammern! Tun wir eh nicht, wir wehren uns nur.
Dass Unterrichten anstrengender sei als in einem Büro zu sitzen, wo man auch mal zwischendurch surfen und in diversen Foren posten kann, (tjaja) durften wir erst recht nicht in die Diskussion werfen. Sofort schrieen sie auf und beklagten sich über ihren eigenen Beruf.

Natürlich haben wir viel mehr Urlaub. Dafür halt im akademischen Vergleich das kleinere Gehalt, das gleicht sich unserer Meinung nach aus.

Weiß die Öffentlichkeit eigentlich, dass wir jede gehaltene Stunde nachträglich schriftlich dokumentieren müssen? Abgesehen von der ständigen Vorbereitung. Und einen detaillierten Jahresplan für jeden einzelnen Schüler fordert der Dienstgeber auch ein, dies nur als kleines Beispiel für Tätigkeiten, die keiner mitbekommt.

Es gibt unzählige Extraarbeiten die keiner sieht. Heute zum Beispiel hätte ich vom offiziellen Stundenplan her genau von 13:30 bis 19:10 in der Schule sein müssen. Ich war es aber bis 20:30, dann schmiß mich der Schulwart hinaus, weil die Schule geschlossen wurde.

Es ist ein schöner Beruf, aber wenn man in Österreich in der Öffentlichkeit fast schon verheimlichen muss, auch einer dieser angeblich so faulen Lehrer zu sein, frustriert das schon ungemein!

Nickname 24.03.2009, 23.55| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: beruflich

Aus der Rubrik Lebensberatung

Nickname 23.03.2009, 21.09| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Scherzchen

:o)


Wisst ihr...                             
Fernsehen ohne Fernbedienung
ist irgendwie wie Sex ohne Genital...
Du liegst auf der Couch,               
vor dir ein geiles Gerät              
aber dir fehlt irgendwie das Teil 
um es in Gang zu kriegen.

struwelsmiley.gif                                     
                                
 

Nickname 22.03.2009, 22.34| (6/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Scherzchen

Der Löwenflüsterer


Das ist wirklich erstaunlich!

Seht mal hier.

Nickname 21.03.2009, 20.21| (8/6) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: dies und das

Kurz innegehalten, ganz kurz...

Gerade eben hatte ich berührt im "Spiegel" über die Trauerfeierlichkeiten in Winnenden gelesen. Berührt deswegen, weil dort so stark ein neues Miteinander spürbar wurde.

Unlängst las ich von einem Afrikaner, der dankbar für die leibliche und materielle Sicherheit in unserem Staat sei, aber andererseits doch unter der gesellschaftlichen Kälte litte und ihm das Miteinander der Menschen, wie es in seiner Heimat gepflogen werde, etwas fehle.

Ich erinnere mich an Zeiten in der Kindheit, dort in Chile, wo bei kleineren und größeren Nöten sich immer jemand aus dem Kreis der deutschen Minderheit helfend zur Seite stellte.

Ich denke, so sind wir Menschen. Nur in Notzeiten verschiebt sich etwas vom Materialismus weg und hin zum Menschlichen.

Daher wird wohl die kurz gefühlten Solidarität bald wieder von Ersatzbedürfnissen hinweggeschwemmt werden.

Unser oberster Herr, dessen Namen Wirschaftswachstum lautet, wird schon dafür sorgen.

Nickname 21.03.2009, 18.54| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: nachdenklich

miserabel

Wir waren heute im Theater und sind in der Pause gegangen.

Gegeben wurde das Musical Les Misérables.

Was jetzt kommt wird heftig und ich bitte diejenigen unter meinen Lesern, denen das Musical gefällt, sich nicht etwa vor den Kopf gestoßen zu fühlen. Ich kritisiere nicht die, denen das Werk gefällt! Denn jeder setzt ja in seiner Wahrnehmung andere Schwerpunkte und was für die einen gut ist, ist für die anderen eben nichts.

Für mich ist das Libretto von Alain Boublil dieses Musicals das geistloseste, dem ich jemals begegnet bin. Das hat Victor Hugo wirklich nicht verdient! Seichteste Dreigroschenroman-Sentimentalität garniert mit unechtem Pathos, so wie klein Lieschen sich die Welt vorstellt, purer Kitsch! Das war es jedenfalls für uns und wir litten uns bis zur Pause durch und haben dabei bestimmt so einige Sünden abgebüßt. Was sowas in einem Kuturtempel zu suchen hat, das frage ich mich wirklich! Und der schön gewandete Mittelstand unseres Städtchens gab sich dem brav hin, ist ja sogenannte Kultur. Leute, die ansonsten vermutlich keine Dreigroschenromane lesen blieben auch über die Pause hinweg, ich frage mich was sie wohl dachten? Wenn auch der Applaus verhalten war, sie blieben...

Die Musik, naja, manche mögens, warum nicht. Für uns waren es immer die gleichen Klänge, die Solonummern einschläfernd, keine Highlights. Kann ja sein, dass im 2. Akt irgend ein Schmankerl verborgen war, da waren wir aber schon weg.

Geistloser geht es nicht mehr und trotzdem bekam das Musical 50 internationale Auszeichnungen und gewann 8 Tony-Awards, also den „Oscar“ der Musical-Szene.

Die Inszenierung kam an, die Kritiken sind durchwegs positiv. Ja, sie war in Ordnung, aber das half auch nicht über den Stumpfsinn hinweg.

Ehrlich, ich fasse das nicht!

Nun, ich gebe zu, das ist eine sehr böse Kritik. Aber ich finde, es muss auch mal gesagt sein was man denkt, und zwar gerade, weil das Ding ansonsten so sehr hochgejubelt wird. 

Nickname 21.03.2009, 00.13| (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Kunst