Blogeinträge (themensortiert)

Thema: beruflich

Wie zum Beispiel der allerletzte Arbeitstag sein kann.

Am Tag davor gab´s die Laudatio mit Geschenk bei der Schlusskonferenz. Eine total netter Rede, zu meiner Überraschung gehalten von der überregionalen Personalvertreterin, seit Jahrzehnten beste Freundin. Ich bekam einen altmodischen kleinen Wecker zum aufziehen, damit ich es endlich schaffe, früh aufzustehen und die Kollegin und ebenso Freundin in gleicher Situation, bekam einen Kleiderbügel, weil das Gerücht ging, sie könne ihren Kleiderkasten nicht richtig in Ordnung halten. Dann bekamen wir noch ein Buch. Meines ist über Alma Mahler, ich hatte mich unlängst dafür interessiert und ein Spion gab die Info weiter.
Nu dachte ich, das war´s...

Am letzten Tag in unserem Park das Schulschlussfest. Schüler- und Elternabschied, Zeugnisausgabe, Geschenke... ;-)

Wie üblich übernahm ich die Organisation der Rätselrallye.
Als ich dann mit zwei Kollegen auf der Bühne die Preisverleihung abgeschlossen hatte, wollte ich die verschobenen Sessel für das Schulorchester wieder zurecht rücken und die Bühne verlassen, aber der Chef hielt mich zurück. 
Nächste Laudatio von einem der überregionalen Chefs. Interviewfrage, was sich in den Jahren denn verändert habe, ich hatte gar keine Zeit, nachzudenken und plauderte irgendwas über das Positive am Schulgebäude. Das ja wirklich das schönste Österreichs ist! Vorher waren wir ja in irgendwelchen Klassenzimmern einer Pflichtschule und dadurch ohne viel Gemeinschaftssinn.
Dann bekam ich eine Kopie meines bei der Einstellung verfertigten Lebenslaufs und eine grahmte Urkunde, Applaus. 

So, jetzt war´s das wirklich. Blieb noch die Räumung des ganz eigenen Unterrichtszimmers. Uff. Ein Kleiderkasten voller Noten und einiges mehr.
Die Hälfte davon lagert noch im Auto!
Acht Gäste hatte ich am nächsten Tag zum Brunch bei mir.  Und dann sank ich hin: Nämlich... in den Liegestuhl..! *g* 

Nickname 11.07.2017, 21.55 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine Hürde genommen!

Nun hatte ich also mein letztes Schülerkonzert. Und eventuell auch meinen letzten eigenen Auftritt. Die Anspannung war groß. Hatte ich doch neben den Solisten auch ein Gitarreorchester auf der Bühne und dazu zwei große Ensembles mit jüngeren Schülern. 

Vorweg gesagt, gut ist es gegangen.

Ich hatte einige Egoismen auszuhalten. So bekam ich zum Beispiel kurz vor der Generalprobe eine SMS. "Wir haben uns kurzfristig entschlossen, zu verreisen, ich möchte meine Tochter entschuldigen." Ich war total entsetzt, dieses Mädel sollte einerseits Solo auftreten, wir hatten monatelang darauf hingearbeitet! Aber schlimmer noch, sie hatte im Orchester ganz alleine die Basspartie auf der Bassgitarre zu spielen und nun fehlte diese immens wichtige Stimme. Ich verdonnerte eine andere Schülerin dazu, denn auf ihren Part war etwas leichter zu verzichten. Und die wehrte sich natürlich, ich musste Überzeugungsarbeit leisten und sogar darum betteln. "Wollt ihr, dass ich den Bass übernehme, oder wollt ihr lieber, dass ich dirigiere?" fragte ich. Sie wünschten sich fast einstimmig das Dirigat.
Solch eine Absage eines Team-Mitglieds (!) im letzten Moment ist unter Musikern ein absolutes Tabu. Mehr noch, für uns ist das eine Todsünde... Die Mutter müsste das wissen, sie ist selbst Schülerin bei uns.

Tja.

Die zweite Geschichte. Das Publikum saß schon, es war auf den Punkt Beginnzeit. Ich stand an der Bühnentür, hinter mir ein Rattenschwanz von Volksschülern, schon so aufgestellt, wie sie dann auftreten sollen. Da stand plötzlich eine Mutter mit Baby im Arm vor mir. Sie wolle mich sprechen. Verdattert zeigte ich auf das Publikum und auf die Uhr, "das geht jetzt nicht." Aber sie ignorierte und redete schon los. Sie wolle sich den nächsten Lehrer aussuchen, ich solle ihr dabei helfen und so weiter. Ihre Tochter aber stand auch in der Reihe für den Auftritt! Es war dann nicht leicht, diese Mutter abzuwimmeln.
Ja wie gibt`s denn sowas? Da verstehe man solche Leute! Vielleicht weil sie Oberärztin ist und daran gewöhnt, dass alle parieren? Jedenfalls kriegen solche Leute augenscheinlich gar nichts mit!

Ich war so sehr angespannt, dass kein Platz für störendes Lampenfieber blieb. Und so gelang mir bei meinem Auftritt alles. Ich begleitete eine Blockflötistin in einem konzertanten zeitgenössischen Stück. Sehr diffizil, in der rechten Hand hatte ich zwei Rhythmen und in der linken zwei Tonarten zugleich zu bewältigen.

Und dann kam zum Abschluss das Orchesterstück. Welch Überraschung, frenetischer Applaus und Bravorufe! Damit hatte ich nicht gerechnet!

Nun musste ich die Schlußrede halten. "So," sagte ich, "das war ungefähr das achzigste Schülerkonzert in meiner Berufslaufbahn und zugleich mein letztes." Hach Leute, was dann passiert ist! Es hat mir viele negative und krankmachende Vorfälle in diesem Schuljahr aus dem Kopf gewischt. Nicht enden wollender Applaus! Von Eltern und Schülern. Irgendwann musste ich ihnen abwinken, sont hätten sie immer noch nicht aufgehört. Und der Chef, der mich gepiesakt hatte, aber auch die Mutter die mich gemobbt hatte, saßen auch dabei.
 
Boah, ich sag euch ganz ehrlich, das hat schon gut getan!

Nickname 15.06.2017, 01.35 | (9/8) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das war die Zeit des Übens.

Mein eventuell vorletzter Auftritt. Das war vor einer Prüfungskommission, bestehend aus Kollegen. Ich begleitete eine Schülerin bei einer höheren Prüfung. Es war ein zeitgenössisches Stück, zwei Tonarten zugleich und zwei Rhythmen in der rechten Hand. 
Ein Klacks für Profis, denkt ihr? Nö. Möglichst perfekt sein zu müssen und keinen Fehler machen zu dürfen bedarf schon einiger Anspannung. 
Alle auf der Bühne sind stets aufgeregt. Wenn man älter wird noch schlimmer, weil die Kraft der Beherrschung des Lampenfiebers nachlässt. 
Ich hatte ja meine Finger nach langer Pause wieder in Schuss zu kriegen. Sogar Muskeln musste ich wieder aufbauen. Speziell beim Ringfinger. 
Ich hatte mit das vorgenommen. Bevor ganz Schluss ist, zumindest vermutlich, sollte noch was sein. 
Das ganze wird bei einem Schülerkonzert wiederholt. Aber vor normalem Publikum ist das weniger schlimm.

Wenn ich mal Zeit und die Liebe dazu habe, mach ich mal ein Foto von mir mit meinen sieben Instrumenten. Bisher war ich zu faul dafür... 

Nickname 03.06.2017, 22.32 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Meine heurigen Schulfesträtsel

Sie wurden dann noch schön angemalt. Falls wer raten will...







Umgearbeitetes Labyrinth von: http://www.malvorlagen-bilder.de/



Die Grundidee war hier aber nicht von mir. Nur die Gestaltung.

Nickname 09.07.2016, 18.57 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ferien......

Die Schülergeschenke abgelegt, verteilt über Wohnzimmer und Küche und da liegen sie nun seit 30 Stunden. Ich bin abgewrackt wie immer. Oder wie noch nie? Weiß nicht. Vielleicht wirkt sich das zunehmende Alter aus.

Es war ja aber auch mehr los als sonst. Unser 20-Jahrjubiläum mit den vielen Extraveranstaltungen bedeutete ganz schön viel Kraftaufwand. Zusätzlich habe ich jetzt einen Chef, der jedem noch so kleinen Fehler böse mit Vorwürfen begegnet. Das macht die Anspannung um einiges größer!
 
Ich liege herum, bin zu müde für alles obwohl ich immer wieder zwischenschlafe und fühle mich fast wie krank.

Diese Leute, die schon am ersten Urlaubstag aufbrechen sind mir ein Rätsel. Wo nehmen sie nur diese Spannkraft her?

So sehen meine Lieblings-Schülergeschenke aus:



Der kleine Künstler ist acht Jahre alt.
Da ist etwas besonderes an dem Bildausschnitt. Na, wer errät es?

Und hier auch, ist vom selben Bild, aber zehn Mal so groß:



Kinderzeichnungen sind immer wahrhaftig.
Ihr findet die Gitarre in den Proportionen etwa falsch? Naaja!  Da ist aber etwas, was fasziniert! Denn genau so sieht man die Gitarre wenn man sie spielt. Mit Blickwinkel von oben, während sie auf dem Knie liegt. Auf sowas achten Erwachsene ja zu wenig....

Und nun zu dem vorherigen Bild. Das Besondere sind die kleinen Köpfe! Kinder zeichnen die ja üblicherweise immer zu groß. Schon ganz erstaunlich, finde ich!




Nickname 09.07.2016, 18.36 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Heute im Supermarkt



Nickname 18.06.2016, 16.44 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Höhepunkt des Schuljahres

Vielen Dank für die lieben Geburtstagswünsche! Jeder einzelne hat mich sehr erfreut! Ich hatte einfach zu wenig Zeit um gleich drauf zu reagieren. Es stand ja das Schülerkonzert an. 

Vor ca. 180 Zuschauern wurde solistisch, in Gruppen und mit dem Gitarreorchester musiziert. Blockflöten inklusive. So etwas erfordert massenhaft Extraproben außerhalb der Dienstzeit. Wozu nicht alle Schüler und Eltern leicht zu überreden sind. Sie zusammen zu bekommen war eigentlich diesmal der meiste Stress. Es gelang auch nie vollständig! Denn die meisten dieser jungen Leute machen nebenher noch vieles anderes. Vollgestopft mit Terminen sind sie! Einer sagte doch tatsächlich auf meine Kritik hin, er würde zu viel unternehmen und er müsse doch auch mal abschalten können: "Doch, kann ich! Am Donnerstag habe ich eine halbe Stunde für mich!" Pfff...! So war man erst bei der Generalprobe das erste Mal wirklich vollständig.



Aber dennoch, gut ist es gegangen, das Gitarreorchester durfte sich sogar zweimal verneigen. :-)

Aber ich bin jetzt erstmal geschafft.....

... und ab auf die Couch.... ;-)

Nickname 14.05.2016, 16.28 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine zerbröselnde Unterrichtsstunde

O du fröhliche Schott schrieb ich dem 12-jährigen Schüler knapp ins Heft, das war Titel und Verlag der Weihnachtsnoten die er sich kaufen sollte.
Schüler, grinsend: "Jetzt habe ich `Schrott` gelesen."
Wir spielten das Stück ein bisschen weiter.
Ich, mit einem Blick zum Notenständer: "Stimmt, jetzt sehe ich auch `Schrott`"
Schüler, während er weiterklimperte: "O du fröhliche Schrott, hihihi, klingt wie ein Name, Fröhliche Schrott!"
Ich, auch klimpernd: Naja, sowas gibt´s. Eine Familie Höschen hatte ihre Tochter Rosa genannt, das soll wirklich so vorgekommen sein.
Schüler, stutzt kurz: hihi, Rosa Höschen... das ist gemein, sooo gemein!
Wir spielen wieder ein paar Takte.
Schüler: "Sagt der Pfarrer zum Vater `Wollen Sie ihren Sohn wirklich Axel nennen, Herr... Schweiß?`"
Es bricht aus mir heraus: ...Pruuust!
Schüler beginnt still in sich hinein zu gackern.
Jeder krümmt sich schon bald nach vor, 3 Minuten gemeinsamer Lachkrampf, Tränen fließen...
Ich, reiße mich zusammen und reibe mir unter den Augen: "Mir darf die Schminke nicht zerrinen, ich geh doch heute noch ins Theater!!"
Schüler presst die Lippen zusammen und versucht konzentriert, nicht zu lachen.
Wir spielen wieder los...
Schüler und ich: PRUST UND GACKER!
Noch ein, zwei verlachte Versuche....
Ich lege die Gitarre ab: "Aus! Ende!"
Oh, wir waren eh schon 5 Minuten drüber.

Seht ihr? So kindisch kann ich sein! 

Nickname 06.12.2014, 02.09 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Zunehm-Tage ;-)

Manche nennen es auch Feeeeeerienbeginn....
Tja... und...das Schuljahr endet mit der Aufarbeitung der Schokoladengeschenke.
*Bäuerchen mache*

Unser Schlussfest, wieder war ich zuständig für den Rätselparkour. Und Tradition ist es hier im Blog, eines der Rätsel zu zeigen. Hach, zu leicht. Trotzdem frohes Raten. :-)

                  

Nickname 05.07.2014, 01.19 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

beruflich

Genau zehn Stunden lang war ich gestern Prüferin oder Beisitzer. Es ging um Harfinisten, Hackbrettspielerinnen und Gitarristen. Bei ersteren konnte ich dasitzen und genießen, sogar als Prüferin. Auch bewundern, was sie sich alles neben der Schulpflicht voll Enthusiasmus erarbeitet haben!

Gegenüber das Fenster und das Gerichtsgebäude. Mit Blick auf dieses dachte ich mal kurz daran, was für einen schönen Beruf wir doch haben. Hier das Schöne, Positive, sehr tüchtige junge Leute die engagiert wunderschön musizieren. Dort, hinter diesen Mauern das Hässliche, Negative, der Vollzug bei Menschen, berechtigte Gewaltmaßnahmen.

Dann mit sowas sein Leben verbringen... puh!

Bei den Gitarristen konnte ich dann aber nicht einfach so da sitzen und genießen. Wenn man vom Fach ist, ist man dafür verdorben. Außerdem, zwischen Kollegen ist es im künstlerischen Bereich niemals einfach. Wenn zum Beispiel eine um jeden Preis ihre Schüler hoch bewertet haben will. Egal, wie sie spielten. Wie sagt man ihr das dann ohne zu kränken? Indem man es bei den eigenen Schülern vormacht, indem man sagt, nein, das ist jetzt bei meiner nicht perfekt genug gewesen für eine Auszeichnung? Vermutlich nicht, merkte ich. Sie meinte einmal: "Wenn da meine beste Schülerin nicht vor der jetzigen gespielt hätte, würdest du es weniger kritisch sehen." Ich war zu platt um der beruflichen Anfängerin etwas zu antworten. "Nein, das sind 35 Jahre Erfahrung mit unzähligen Vergleichen", hätte ich antworten müssen. Mir kam das natürlich erst viel später, auch, wie unverschämt das meine fachliche Kompetenz in Zweifel stellte. Hätte ich antworten sollen: Ich bin einfach schon aus dem Alter des überschießenden Ehrgeizes herausgewachsen? Aber ich blieb stets höflich, weil ich harmoniesüchtig bin, will nie verletzend sein und das weiß sie und es macht sie stärker.

Wieder erlebte ich, dass ich um des guten Klimas Willen Komplimente an sie, bzw. ihre Schüler austeilte wo es berechtigt war, sie aber mir gegenüber mit lächelndem Pokerface eisern schwieg, ganz im Gebaren einer Königin. Sie ist um einiges jünger, neu in der Schule und das war unsere erste derartige Situation.

Gut, dass die Komission aus noch einem Lehrer und dem Direktor bestand. So konnte sich bei Debatten wenigstens ein bisschen etwas ausgleichen.

Es gibt Menschen, die saugen einen unbewusst aus. Und das klappt immer, man ist dem stets ausgeliefert.

Nickname 04.06.2014, 11.18 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL