Früh am Morgen musste ich mal. Ich wankte also zum Lokus, wie immer mit
halbgeschlossenen Augen. Trotzdem sah ich sofort mitten auf dem
Gangteppich etwas, dass da nicht sein sollte, eine von meinem Kätzchen
gemachte Bescherung, ein Häufchen! Ich war entsetzt, sowas hatte sie ja
noch nie angestellt. Ich sinnierte, ob ich sie denn irgendwie beleidigt
hätte? Oder ob das "Katzeklo" etwa überfüllt, also unbesuchbarsein könnte?
Aber
es war noch zu früh, ich wollte noch nicht ganz wach werden. Also
verzog ich mich erstmal wieder unter die Bettdecke, ein bisschen empört
nahm ich mir vor, zu schimpfen, vielleicht sogar das Biest anschließend
zur Lehre raus in den Garten zu werfen.
Eine Stunde später war es dann soweit. Ich packte Frl. Tschutschinella mit allerdings sanften Händen - das muss man bei Katzen, man soll immer sehr sanft sein - zeigte ihr die Untat, schimpfte ordentlich, ließ sie aber dann ziehen.
Hach, war ich ungerecht gewesen! Denn im nächsten Moment stellte sich heraus, dass das Häufchen seinen Weg nicht über den Popo genommen hatte, sondern ausgewürgt worden war. Es war ein daumengroßes Bandwurmglied!
Ach ja, das hatte ich bei ihr ja schon einmal erlebt. Nun sah ich, das Fell glänzte auch diesmal wieder weniger, sie fraß in letzter Zeit nicht viel, hatte schon ein wenig abgenommen.
Also
zum Tierarzt. So ein Tierchen zum ausgemachten Termin einzufangen ist
ja nicht einfach. Die Gelegenheit kam, ich sperrte sie wie unabsichtlich
ins Bad. Das war ihr ja schon öfter passiert, nichts Besonderes. Leise
holte ich jetzt den Katzenkorb aus dem Versteck, sie darf ihn ja nie
sehen, sonst weiß sie, was kommt und flutscht mir davon. Dann drückte
ich mich durch die Tür ins Bad, den Korb nahm ich lieber nicht mit. Und
da war dann.... keine Katze! Ich dachte, ich spinne! Suchte hier, suchte da... die Tür war ja zu, nichts!
Und dann fand ich sie doch. Ganz oben ins Mauerwerk gekauert und sie wehrte sich. Sie hatte es gewusst! Gespürt! Keine Ahnung, wie! Das ist ein Phänomen! Immer wieder berichten Tierbesitzer davon, sie haben manchmal den dritten Sinn!
Lange
Rede kurzer Sinn, ich hatte heute vor, über ein anderes Phänomen mit
einem Tier zu berichten. Da passte das jetzt gut als Vorspann. Das Folgende ist nun aber wirklich außergewöhnlichst!
Bei
Hawaii gehen Taucher mit Touristen nachts tauchen um die riesigen,
übrigens harmlosen Mantarochen zu sehen. Mit Scheinwerfen leuchten sie
sie an. Da taucht ein Delfin auf. Er schwimmt etwas ungleichmäßig, dreht
seine Runden mitten hindurch und scheint zögernd zu suchen. Er sucht
sich den richtigen Taucher, wie sich bald herausstellt! Und er findet
auch genau den, der ihm dann helfen wird! Ein Delfin aus der freien
Wildbahn bittet einen Taucher um Hilfe, weil er unter einem tief ins Fleisch
schneidenen Angelhaken bei der linken Seitenflosse leidet!
Seht euch das mal an!Jetzt bedenke man, wieso hat der Delfin aus den weiten des Meeres gewusst..
...dass ein Mensch ihm helfen könnte!
...dass er genau diesem vertrauen kann!
...dass genau dieser ihm helfen will und es auch vermag!
Ich
erzählte das meiner Physiotherapeutin. Sie berichtete von einer
Erfahrung in einem ägyptischen Delfianrium wo sie von Delfinen durch das
Wasser gezogen wurden. (Und schämte sich ein bisschen, da mitgemacht zu
haben, die Tiere sind ja arm, so in Gefangenschaft.) In ihrer
Touristengruppe war eine sehr Ängstliche. Der Delfin spürte das und zog
sie ganz vorsichtig und langsam. Meine Physio aber hatte gar keine
Angst. Und genau sie wurde dann vom Delfin in rasender Geschwindigkeit
durch die aufschäumenden Wellen getragen.
Das ist schon beeindruckend!
Delfin in Not lässt sich helfen