Neue Klänge

Heute bin ich fix und foxi. Nach der normalen Arbeit habe ich noch mit Schülern aller Instrumentengruppen bis halb neun ganz straff ein zeitgenössisches Werk geprobt. Die Zeit war zu knapp für das Vorhaben und ich musste antreiben, bis ich selbst schweißgebadet war. Aber sie waren ja eh recht engagiert, jedoch, hier und da machte sich trotzdem Unwillen wegen der Länge der Probe breit. Ist ja auch verständlich, sie hatten einen langen Tag hinter sich und mit den dissonanten Klängen können sie sich im Moment noch nicht anfreunden. Ich habe ihnen dann einen eindringlichen Vortrag gehalten um zu erklären warum wir das machen.
Zu einer vollständigen Ausbildung gehört doch wenigstens einmal ein Werk eines Zeitgenossen. Sie sollen verstehen lernen, warum man heute so und nicht anders komponiert und die dramatischen Geschehnisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dabei nicht außer acht lassen. Und sie sollen versuchen sich gegen neue Klänge nicht zu sperren auch wenn sie zuerst befremdlich wirken! Denn wenn man sie besser kennt, mag man sie plötzlich und sie können als spannend wie ein Krimi empfunden werden.
Diese Erfahrung sollen sie wenigstens einmal machen.

Soll ich irgendwann einmal auch hier schreiben, warum heutige Komponisten so und nicht anders komponieren können?

Nickname 03.11.2005, 23.14| (9/6) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: beruflich

Eine Episode in der Villa Manin



Diese berühmte Villa mit ihren imposanten Arkaden findet man im Westen von Udine. (Autobahnabfahrt Udine Süd)
Sie gehörte dem letzten Dogen von Venedig, Ludovico Manin und war 1896/97 auch vorübergehend Wohnsitz von Napoleon.
Nun wird sie für große Kunstausstellungen benützt.

So schön ist es in den Arkaden:



Wenn man hier in der Dämmerung lustwandelt kann man extrem vielen Fledermäusen zusehen.

Vor Jahren kam ich hier mit einem Chor her um zwischen den Gesangsstücken einige Tänze für Blockflöte und Gitarre und ein Solo zu spielen. Ich kam gerade frisch von der Musikhochschule und war daher recht gut vorbereitet. Auch mit Mittelchen gegen das Lampenfieber *g* Aus Erfahrung nahm ich eine Viertelstunde vor Beginn Baldriantropfen, ich glaube die Dosis war recht hoch... *g*
Als wir gerade anfangen wollten, das Publikum saß schon, kam der typisch italienische Organisator plötzlich auf die Idee, doch zuerst das gemeinsame Gelage zu machen, er hatte wohl schon Hunger! Mit Publikum natürlich und das habe ich in Friaul oft erlebt, scheint Tradition zu sein. Aber natürlich immer erst nach dem Konzert!
Also pilgerten wir in einen Seitentrackt und dort fanden wir Tische, die sich vor lauter guten friulanischen Spezialitäten nur so bogen.
Auweh, wo ich mich doch genau zur richtigen Zeit gedopt hatte und nun das. Ich aß zuerst wenig und verweigerte jeglichen Alkohol. Bis dann der Chorleiter plötzlich meinte, es würde zu spät werden und wir sollten besser die Zwischenspiele weglassen.
Natürlich fühlte ich Enttäuschung aber auch Erleichterung befiel mich und ich langte daraufhin nun auch kräftig zu. Endlich, es war schon nach 22 Uhr, brach alles auf um nun satt und beschwipst den Klängen zu lauschen. Naja, also für mich kann ich sagen, beschwipst ist etwas anderes. Ich war schlicht und einfach betrunken *g* Ich sang ja auch mit, hatte also keine Narrenfreiheit, aber was solls, so zwischen zehn anderen Altsängerinnen... das geht doch, oder? ;o)))
Plötzlich raunte mir der Leiter zu, ich möge die Gitarre holen, nun wollte er plötzlich doch alles aufführen.

Auweia.

Die Stücke mit Blockflöte waren kein Problem, recht leicht zu spielen, zu zweit bin ich außerdem nicht sehr aufgeregt. Denn da stelle ich mir immer vor, das Publikum beobachtet nur den anderen...

Aber dann, schon eher gegen Ende kam mein Renaissancestück, eine getragene Fantasie aus Spanien....

Ich gestehe kurz und bündig, das Tempo war schweinisch langsam und der letzte Ton krautfalsch.

*grrrins*

Ach ja, beinahe hätte ich vergessen... während der ganzen Aufführung flogen zwei Fledermäuse wild an der Decke herum. Es war ein schönes Konzert *ggg*



Nickname 02.11.2005, 23.28| (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: beruflich

Nackedei braucht Pölsterchen



Dies Engelchen wohnt zusammen mit vier anderen in der Kapelle der Villa Manin.

Auf der anderen Seite hat´s aber schon ein Tüchlein *g*

Nickname 02.11.2005, 22.37| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: unbekümmert

Ich bin gerade faul wer will mich tragen?



Fotografiert in der Villa Manin bei Udine


Nickname 02.11.2005, 22.22| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: unbekümmert

Vorhaben

So, das Blog hat mich wieder. Der Besuch ist abgereist und ich sitze hier mit vier Vorhaben und 3 zu schreibenden Mails und weiß nicht was zuerst machen.

Etwas Kurzes über die Fahrt kommt auf jeden Fall, das soll aber nicht eine langweilige Nacherzählung werden.

Ein Bildbericht von dort wo ich war, mit dem ich Kunst an ungewöhnlicher Stelle vorführen will.

Etwas kurzes über Allerseelen

Die Fortsetzung meiner begonnenen Erzählung aus der Kindheit.

Ah ich weiß was ich zuerst mache! Ich koch mir was und esse erst einmal. Mit vollem Bauch bloggt es sich gemütlicher! Und dann muss ich ja auch noch was Berufliches erledigen....

Nickname 02.11.2005, 19.50| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Guten Morgen!

Meine Nacht dauerte von halbfünf bis halbelf, ich bin aber auch nur so früh aufgestanden weil mein Schwesterlein mich geweckt hat. 
Und jetzt sind wir gerade mit dem Frühstück fertig und werden noch ein wenig spazoren gehen.
Aaaaber! In den letzten 2 Stunden habe ich die gesamte Notenlehre erklärt.
Das  ist doch auch was, oder?

Nickname 02.11.2005, 13.50| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Um 200 Jahre zu spät gedichtet :-)

Irrweg

Wolltest in die Ferne schweifen,
neue Sehnsucht trieb dich fort.
Altes Glück ganz neu zu greifen
hofftest du am rechten Ort.

Wandertest durch Nebelstreifen
fandest nicht was einmal war.
Das ist gut, du sollst begreifen
Glück ist so nicht auffindbar.

(c) Tirilli

Nickname 02.11.2005, 03.43| (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gedichte

Ausflug nach Grado

Die Sehnsucht nach dem Meer hatte uns an die Adria getrieben. Der ersehnte Anblick entsprach aber dann doch nicht ganz unseren Vorstellungen.
Aber wir konnten über unsere falschen Erwartungen dann einfach nur herzlich lachen.





Nickname 02.11.2005, 03.25| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Ausflug

Heute fahre ich ein bisschen in der Friaul herum und kann daher nichts bloggen.



Die Frau Schnuzl passt inzwischen auf, das ihr nix anstellt, seid also brav, gell!

Nickname 01.11.2005, 01.59| (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Über einen Fernsehabend

Heute habe ich nicht gebloggt und statt dessen ferngesehen. Zunächst, weil Engelbert auf den Lutherfilm hingewiesen hat und dann, weil Luposine mir ein Mail schickte, doch ja nicht das Filmportrait über Jessey Norman zu verpassen. Vielen Dank dafür!

Der Lutherfilm war einerseits schon sehr gut, aber ich mag es nicht, wenn bei historischen Persönlichkeiten all zu viel dazu erfunden wird. Auch das Volk wird bei solchen Filmen immer wieder ganz seicht dargestellt, verblödet wie die Lämmlein sind sie wieder einmal gewesen, weil es gerade so gut zur Szene passte oder die Handlung bequem dramatisierte. Ich meine diese Verallgemeinerungen! Alles stiert, alles winkt und ruft, alles lässt sich leiten. Das ist mir zu simpel.
Aber als dargestellt wurde, wie ein Lutherjünger durch seinen Fanatismus so viel Leid anrichtete, war ich wieder versöhnt, das war gut gemacht. Auch der von mir verehrte Peter Ustinov spielte seine Rolle sehenswert. Der Darsteller des Martin Luther kann mich schon hinter dem Ofen vorlocken, so ein süßes Mannsbild, hach! ;o)) Aber der Typ war für mich optisch nicht das was ich mir unter Luther vorstelle.

Das Portrait Andere Hellers über Jessye Norman ist ganz nach meinem Geschmack gewesen leider habe ich nur die Hälfte gesehen. Wieder einmal ertappte ich mich dabei, vor Begeisterung mit offenem Mund da zu sitzen! Diese Stimme, diese Musikalität und Darstellungskraft übersteigt alles! Eine Primadonna assoluta ist sie!

Lasst euch den Film nicht entgehen, falls er einmal in Deutschland gesendet wird! Auch wenn euch Oper nicht besonders interessieren sollte! Man hört Musik in allerhöchster Qualität (nicht nur Opernarien!) und es ist auch interessant, was sie zu erzählen hat!

Nickname 01.11.2005, 00.42| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Kunst