Thema: politisch
An einem Sonntag im Dorf
Gestern wurde ich durch harte Trommelschläge von meinem Frühstück aufgescheucht.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir dies:
Im ersten Moment kroch mir dumpfe Angst ins Herz. Es wirkte kurz auf mich, als wenn da Nazis aufmaschieren würden. Aha, so also hat sich das damals angefühlt....
Und was er sich wohl gedacht hat?
Aber dann wusste ich gleich, es ist ja nur die Feuerwehr. Das neue Feuerwehrhaus wird also heute eröffnet....
Auf dem Feld vor meinem Haus die Honoratioren, schön in Reih und Glied, in festlichem Gehabe der Feier zu.
Und hier ist es nun, das neue Gebäude:
Schön? Nachts leuchtet der Turm dann rot...
Naja, zumindest ist er dem hässlichen Kirchturm nachempfunden. Das Schild vorne habe ich auf dem Foto ein bisschen verändert. Es ist Ausdruck meiner Empörung. Denn diese Bausünde wirkt auf diesem Foto gar nicht so drastisch wie in Wirklichkeit. Ich stand da einfach zu tief. Vorher war übrigens dort schönes Grün....
Und das ist nicht die einzige Bausünde, zugleich wurde auch die Natur gegenüber schlimm verbaut:
So empfängt das kleine K.rumpendorf nun also seine Gäste. Ein Schock für alle, die die Einfahrt vorher kannten. Ein Dorf mit viel Grün, keine Industrie, nur Tourismus und, wie man sagt, das Schlafzimmer Klagenfurts. Denn hier gibt es fast nur Einfamilienhäuser. Heile brave Welt. Zumindest nach außen.
Ich erzähle jetzt noch, was es mit dem roten Monster da rechts auf sich hat. Auf der Höhe, an der ich beim Knipsen stand, findet sich rechts der bestgehende Supermarkt Österreichs. Die Konkurrenz hatte ihren Standort in der Ortsmitte. Jetzt haben die sich dick davor gesetzt und das Geschäft in der Ortsmitte dafür aufgelassen. Ein Lehrstück für Verdrängungswettbewerb um jeden Preis. Alle müssen jetzt an diesen Ortsrand fahren, ohne Auto geht da gar nichts mehr...
Hier sieht jeder Blinde was da läuft:
Im Hintergrund der andere Supermarkt, vom neuen so gut verdeckt wie nur möglich, ein rotes megahässliches Ungetüm mit Plastikwänden.
Aus Protest habe ich den Laden noch nie betreten. An der anderen Ortsseite gibt es übrigens keine einzige Einkaufsmöglichkeit... Täter: Die Firma Spar. Die ist bei mir UNTEN DURCH.
Gegenüber dieses stilistischen Etwas sieht man noch einen Rest vergehender Schönheit aus alter Zeit:
Erholsam nach den vorigen Fotos, oder?
Aber glaubt ja nicht, dass die Stadtväter auch nur einen Blick dafür haben. Sie gehen damit so um:
Seit ich in diesem Ort wohne, sind noch viele andere Hässlichkeiten neu entstanden. Und immer lag die Verantwortung bei der Gemeinde. So ist es halt, wenn Bürgermeister entscheiden, für die Kulturbewusstsein ein Fremdwort ist. Besondere Kenntnisse werden ja für das Bürgermeisteramt in Österreich nicht gefordert...
Was da überall angerichtet wird, ist nur schwer wieder gut zu machen.
Nichts desto trotz, das "Volk" feierte und ließ den gestrigen Tag mit einem Feuerwerk ausklingen:
Von meinem Balkon aus fotografiert, das Feuerwerk ist halb von einem Baum verdeckt.
14.08.2006, 23.02 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wie man etwas dreht und wendet
11.08.2006, 15.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Libanon und Abbas Beydoun
08.08.2006, 14.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL
symptomatisch....
08.08.2006, 13.03 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Mongolei - MIAT
07.08.2006, 15.58 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Notruf von Thinkabout
05.08.2006, 15.30 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wie die Sprache die Vernunft überlistet
"Freigestellt", "Entlassungsproduktivität", "Negativzuwanderung" "Nullwachstum".
Lauter Worte die entstanden sind, um unsere Gedanken zu manipulieren und Empörung über verschiedene Missstände von vornherein zu verhindern.
Ein kleiner Artikel darüber, wie die Art der Formulierung unser Denken beeinflusst hier.
Zwar nichts Neues und in Politik und Werbung täglich immer virtuoser gehandhabt, aber immer wieder erwähnenswert!
04.08.2006, 18.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
ausgeliefert
10.07.2006, 13.40 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Nahost
Gaza-Entführer: "Wir töten keine Gefangenen"
"Unser Islam verlangt von uns, dass wir Gefangene gut und fair behandeln", sagte heute ein Sprecher der kleinsten der drei Gruppen, die den Rekruten Gilad Schalit vor mehr als einer Woche verschleppt hatten.
Damit lassen sie die Israelis "ganz schön alt" aussehen.
Hoffentlich stimmt es auch.... und wenn leider nicht, ist es zumindest eine gute Taktik, vermutlich aus einer großen Not geboren. Denn das was die Israelis machen, kann man durchaus als Krieg bezeichnen.
ENDLICH, das erste Mal, ein Anflug von menschlicher Sprache. Möge diese Äußerung wie ein Samen wirken und den Ton des Hasses zwischen islamischer und westlicher Welt langsam zum besseren verändern.
04.07.2006, 11.56 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Das Schmarotzerspiel
Die Eliten setzen auf eine neue Tugend: Egoismus.
Ein lesenswerter Artikel von Ulrike Herrmann.
via Absurd-AG
30.06.2006, 01.36 | (0/0) Kommentare | TB | PL