Thema: politisch
Nationalratswahl und doofe Plakate
Die Sozialisten liegen vorne und das ist eine Überraschung.
Dieses Plakat war aber nicht von den Sozis, auch wenn man das auf den ersten Blick glauben könnte. (Eigentor der FPÖ? Seltsamerweise nicht...)
Das sind auch nicht die Roten! *g* Verschämt steht unten ÖAAB, das sind die schwarzen Gewerkschafter. Dafür hatten die Roten ein schwarzes Gegenplakat. *mir resigniert auf die Stirn klatsche*
Das oberste Plakat ist von dem da:
Auf einem anderen seiner Plakate steht: "Daham statt Islam" Diesen Slogan zu erklären war er aber geistig überfordert. War auch nicht nötig, sein Thema erschöpfte sich in Ausländerhetze. Weiters: "Deutsch statt nix versteh´n", "Wien darf nicht Istambul werden"
Der große Wermuthstropfen dieser Wahl: Seine Partei ist drittstärkste Kraft geworden (etwa 10,5%) Noch vor den Grünen. Ich schäme mich.
Aber schön ist er schon oder? Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ein paar Muttchen ihn deswegen gewählt haben. (Ich finde den aber nicht schön!!! Ebenmäßigkeit ist beim Mannkein Schönheitskriterium! Das Gesicht hat etwas Austauschbares, finde ich.) Überhaupt gab es in der FPÖ schon immer nur angeblich "schöne" Buben. "Buberlpartie" wurden die genannt.
Die Absplitterung von den am äußerst rechten Rand befindlichen Blauen, die orangfarbene BZÖ mit Papa Jörg Haider, hat bundesweit schwach abgeschnitten (4,1%) Hier in Kärnten aber 25,541%! Haider als Landeshauptmann hatte eine sehr raffinierte Fettglanz-Broschüre an alle Haushalte verschickt, mit der Aussage, was in Kärnten alles von "seiner" Landesregierung umgesetzt worden sei... "Der traut sich was, der Jörgi" hieß es schon immer. Kärnten steht aber in Wahrheit wirschaftlich im Vergleich zu anderen Bundesländern miserabel da.
Auf einem seiner Plakate stand "Wir sind wir" Gut was? So aussagekräftig...
Die Wahlergebnisse im Detail (Im Moment noch nicht endgültig)
01.10.2006, 19.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Guten Spätabend Bloggerwelt!
29.09.2006, 01.04 | (5/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Kulturstreit um die Absetzung von Idomeneo
Darüber eine Meinung abzugeben ist schwer. Denn ich kann beide Seiten nachvollziehen.
Aber ich wage es trotzdem, Irrtum vorbehalten!!
Ich habe bemerkt, dass in Deutschland die Stimmen gegen die Absetzung überwiegen. Genau deshalb und nur deswegen übernehme ich jetzt den Part der Verteidiger dieser Sicherheitsentscheidung.
Ich spiegele jetzt einmal polemisch das Prozedere in die entgegen gesetzte Richtung.
Stellt euch mal vor, Hitler wird mit Heiligenschein in irgend einer Oper eingebaut. Frisch und lebendig stolziert er über die Bühne und das nicht als Parodie, das würde ja noch angehen, sondern um irgend etwas zu symbolisieren...
Na, was dann los wäre.
Ich habe dieses Beispiel genommen, weil ich kein anderes deutsches Tabu auf die Schnelle gefunden habe.
Viele wären verletzt, die ganzen Opfer der unsäglichen Nazitzeit fühlten ihr Leid missachtet und ihr erlittenes Unrecht wäre verhöhnt.
Tabus zu zertrümmern, auch das war eine wichtige Seite des 20. Jahrhunderts. Es zu tun, war fast schon Pflicht jedes Kreativen und derer, die sich berufen fühlten, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.
Tabus zertrümmern! Es tun zu müssen wurde nie hinterfragt, ganz im Gegenteil. Die, die sich an ihre Tabus krallten, wurden ebenso mitleidig wie verächtlich abgetan und der Sinn von Tabus nur selten hinterfragt.
Das klingt jetzt so, als wenn ich für Tabus wäre. Aber ich sehe es differenzierter. Es gibt solche und solche. Die vor Ängsten bewahren und die, die gesellschaftliche Zwänge zementieren. Nicht jedes Tabu muss unbedingt zertrümmert werden, auch wenn es einschränkt. Aber das nur nebenbei.
Worauf es ankommt: In der Kultur der islamischen Welt hat diese Zertrümmerung (noch) nicht stattgefunden! Wir gehen zu sehr von unserer Entwicklung, von dem Punkt, an dem wir stehen aus und vergessen, dass wir niemals jemandem von außen, aus einer Gesellschaft einer anderen Kultur, gestattet hätten, uns unsere Bräuche absäbeln zu lassen.
Nun geht es aber um Glauben und nicht nur um Bräuche. Glaube geht unendlich viel tiefer.
So akzeptiere man halt, dass Mohammed ihnen so heilig ist und nicht abgebildet werden darf! Es fällt uns kein Zacken aus der Krone wenn wir das tun!
Viele Regeln des Islam, zum Beispiel die praktizierte Todesstrafe, grausame Steinigung für Ehebruch, Frauenunterdrückung und die häufig praktizierte Intoleranz Andersgläubigen gegenüber, sehe ich genau so kritisch, wie die meisten. Aber ich meine, es steht uns nicht zu, ihre religiösen Tabus zu missachten.
Ich finde, Hans Neuenfels hat dumm gehandelt. Oder zumindest unüberlegt. Ich sage das mit Einschränkung, weil ich die Inszenierung nicht gesehen habe, wie gesagt, Irrtum vorbehalten.
Ich könnte auch einen Beitrag gegen Zensur schreiben... ;-) Aber nicht einen wegen Feigheit, wie es in diesem Fall auch geschrieben wurde. Denn vorsorglich unschuldige Tote verhindern zu wollen, ist nicht einfach nur feige.
Bitte um andere Meinungen!
28.09.2006, 01.29 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
geschafft.......
13.09.2006, 21.45 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Keine Fabel
Es war einmal im schönen Land Proporzien. Dort, zwischen grünen Bergen gab es eine malerische Stadt, die stolz einen uralten Drachen aus Stein ihr Wahrzeichen nennen durfte. Man nannte dieses Städtchen Jammerpfurz, obwohl dort leider schon lange niemand mehr so richtig gejammert hatte.
Ganz im Gegenteil, man trompetete, bellte, quakte, brüllte und pfiff mit Leidenschaft in den blauen Himmel und alle waren stolz auf die Musikalität der Einwohner dieser südlichsten Provinz von Proporzien.
Der Herrscher dieses kleinen Paradieses war der Wolf. Er war ein sehr fleißiger Wolf und heulen konnte der! Sogar bis ins ferne Amerika waren seine Töne und Rülpsereien gedrungen. Naturgemäß war er auch sehr geschickt. Bald nach seiner Thronbesteigung gelang es ihm zum Beispiel, fast alle Füchse aus ihren Ämtern zu drängen, denn Füchse mochte er nicht, schon wegen ihrer Farbe. Sein blauer Wolfsrudel herrschte nun fast uneingeschränkt über alles was da kreuchte. Bald nachdem sich alle Mitglieder des eigentlich braunen Clans nach Wunsch des Oberwolfes in einen orangen Schafspelz gewickelt hatten, bekam sie Ämter und große Brocken schönsten edlen Fleisches.
Ganz im Zentrum des herrlichen Städtchens Jammerpfurz war noch unter der Herrschaft der Füchse eine schöne große Klangschule entstanden. Da wurde gegackert, gemuht und gesummt, dass es eine Freude war. Aber gewolft wurde wenig, obwohl der große Wolf so großen Wert auf des Volkes musikalische Stimme legte und die sei doch wölfisch, wie er dezidiert erklärte. Die lehrenden Tiere der Schule aber ließen sich trotz verborgener Drohungen nicht überzeugen und zum ersten Mal musste der große Herrscher ein klein wenig beigeben.
Nun hofften die klangpädagogischen Tiere, vor dem Wolf erst mal Ruhe zu haben, aber sein Schatten streifte sie doch immer wieder.
Gerade eben war er wieder über eine frisch von der Sommerweide heimgekehrte Ziege gehuscht! Und das kam so:
Sie war gerade dabei gewesen, im Klangstall aufzuschreiben, welche Tierkinderchen jetzt neu in die Schule eintreten wollten. Leider waren es viel zu viele, die mit ihren Klauen an Saiten zupfen wollten. Achtundreißig waren es, aber Platz war da nur für vier oder fünf! Der große Wolf erlaubte nämlich den arbeitslosen Zupfziegen und Klimperböcken nicht, in der schönen Klangschule mitzuhelfen.
Die vielen Mamas und Papas standen also vor der Ziege und mussten sich vormeckern lassen, wie wenig Plätze für ihre Ferkelchen, Mäuschen und Welpen in der Klangschule des Städtchens dieses Jahr frei seien. Und dass die lieben Kleinen deswegen einen Aufnahmstest machen müssten, aber nur wenig Hoffnung auf Aufnahme sei.
Gerade als Frau Ziege das dem vordersten Rebhuhn in der Warteschlange eindringlich erklärte, stolzierte der Pfau daher und drehte ein Rad. Der Pfau war der unverbindlich freundliche Direktor der Schule, glänzte aber ansonsten meist durch Abwesenheit.
Jetzt aber versuchte er, der Ziege etwas Geheimes zuzuraunen, was ihm aber mit seinem gellenden "ääiau" nur dürftig gelang. So hörte vermutlich auch Papa Esel und Tante Fledermaus, dass Ferkelchen Nina aufzunehmen sei, ihre Schweinemami sei schließlich wölfisch und der Papi außerdem in der Wolfshöhle tätig. "Geht doch nicht!" meckerraunte die Ziege verzweifelt, doch das nütze nichts und alle Tiere rundherum sahen betreten zur Seite.
Doch damit nicht genug. Mit spitzem Schnabel stülpte Direktor Pfau der Ziege ein Anmeldeleder über ihre kleinen Hörnchen und sprach: "Die Tochter der Blaumeise musst du auch nehmen. Sie hatte bei Frau Dromedar Unterricht, ist also schon Schülerin des Stalls. Sie fühlte sich aber von Frau Dromedar zu sehr angespuckt, deshalb der notwendige Klangpädagogenwechsel. Blaumeischen hat ein Recht auf Unterricht, ist außerdem eine ausgezeichnete Schülerin, du wirst glücklich sein mit ihr! Natürlich musst du sie ohne Aufnahmetest nehmen, ich bestehe darauf!"
Wie Frau Ziege von Kollegin Dromedar später erfuhr, stimmte nichts davon. Blaumeischen könne absolut nichts, sei zu faul zu tirillieren, wolle das nicht einmal und sei außerdem schon seit drei Jahren nicht mehr da gewesen.
Lug und Trug des Herrn Direktor Pfau also.
Warum tat er dies?
Das frage keiner, über den Schatten des Wolfs zu grunzen ist ein wenig ungesund.
13.09.2006, 01.00 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Fahrenheit 9/11 von Michael Moore
12.09.2006, 02.30 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Töten für Allah?
Religiöse Gründe des Terrorismus
Dokumentation von Christian Rathner
(aus der ORF-Reihe "Kreuz & Quer Spezial")
Heute 20.15 im 3sat
30.08.2006, 19.30 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Zu dick? Bluthochdruck?
30.08.2006, 11.19 | (10/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Früchte des Terrors?
Nicht nur. Manche Länder können in Sachen Polizeistaat eine unrühmliche Geschichte vorweisen. Schnell wird ein Grund gefunden, alte Barbareien wieder salonfähig zu machen.
Neues Anti-Terror-Gesetz der Türkei
Selbst gewaltlose Aktionen wie Sprechchöre bei Demonstrationen können in der Türkei als Terrordelikte verfolgt werden. Mehr darüber hier.
29.08.2006, 02.15 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Frauenhölle Pakistan
Jeder, der diese Überschrift übertrieben findet, wird seine Meinung vermutlich ändern, wenn er "Die Schuld, eine Frau zu sein" von Mukhtar Mai gelesen hat.
Die Situation der Frauen und Mädchen in Pakistan ist hundert mal so schlimm, als ich es mir je hätte vorstellen können.
Das ganze Ausmaß der Unmenschlichkeit gegenüber Frauen ist in wenigen Worten nicht zu beschreiben. Wer ein wenig über den Inhalt des Buches wissen will, sehe zu den Links ganz unten.
Trotz allem ist dieses schlicht geschriebene Buch nicht niederdrückend. Die Bauerntochter Mukhtar Mai ist einen schweren aber erfolgreichen Weg in die Öffentlichkeit gegangen. Lebenslänglich wird sie nun mit Polizeischutz leben müssen und ihr Kampf ist noch lange nicht gewonnen.
Geschrieben wurde das Buch von Marie-Thérèse Cuny. Sie verbrachte zwei Wochen im pakistanischen Dorf Meerwala. Anschließend schriebt sie die teilweise schon vorbereitete fremde Geschichte in Ich-Form auf. Mukhtar Mai unterschrieb dieses Buch, also wird es wohl auch authentisch sein. Auch wenn sie erst vor kurzem lesen gelernt hat, ihre gebildete Freundin Naseem ist beständig unterstützend an ihrer Seite und hilft wo sie kann. (Daher ist auch sie in ständiger Lebensgefahr.)
Was mich besonders an diesem Buch interessiert hat, ist die Denkungsweise der pakistanischen Gesellschaft. Natürlich nur die der Männer. Frauen haben nichts zu sagen, sie dürfen nur schweigen und ohne Widerspruch dienen.
Ein wenig bin ich für mich der Frage näher gekommen, wie es in dieser Ecke der Welt zu einer so massiven Terrorbereitschaft kommen konnte.
Der Widerspruch mit der Lehre des Koran erklärt sich unter anderem aus der immer noch existenten Tradition aus vorislamischer Zeit. In Pakistan gibt es das Kastenwesen, auch wenn das im Widerspruch zum Islam steht. Die Dorfstämme pflegen nach wie vor die Jirga, das sind traditionelle Stammes-/Dorfgerichte. Im Fall Mukhtar Mais hatte so ein Dorfgericht entschieden, dass sie vom mächtigeren Clan massenvergewaltigt werden darf. Ehre verliert man als Opfer und nicht als Täter eines Verbrechens. Ein Beispiel: Mädchen ist es verboten, mit Buben zu sprechen und umgekehrt, egal wie jung beide sind. Setzt sich eines darüber hinweg, ist die Familienehre des Buben so sehr befleckt, dass sie nur durch Rache wieder erlangt werden kann. Dies geschieht in vielen Fällen, durch Vergewaltigung einer Frau aus dem Familienverband des Mädchens, denn dadurch wird die Ehre des Familienoberhaupts zerstört. Dieser Frau bleibt dann fast nur der Selbstmord. Sie ist geächtet, schlimmer noch, es kann ihr passieren, wegen Ehebruch vor Gericht gestellt zu werden. Für den Beweis der Vergewaltigung bräuchte sie nach dem Gesetz 4 Zeugen. Selbstverständlich sind diese niemals aufzutreiben. So schweigen fast alle.
Liebe und eigene Wahl des Partners/der Partnerin wird in Pakistan meist wie ein Verbrechen geahndet. Pakistanischer Auffassung nach ist eine Hochzeit nicht nur Verbindung zweier Menschen, sondern auch zweier Familien.
Das ist eine Gesellschaft, die Liebe und menschliche Wärme verhindert. Die eine sehr eigenwillige Auffassung von Ehre hat. Die Frauen weniger Wert gibt als einer Ziege. Bei der Gewalt und Vergewaltigung an der Tagesordnung steht. Die eine der höchsten Raten des Analphabetismus in der Welt hat. (Frauen 71%, Männer 47% Analphabeten) Wen wundert es, dass diese Geisteshaltung Pakistan zum Terrorherd gemacht hat?
Die Bauerntochter Mukhtar Mai hat in ihrem Dorf eine Mädchenschule gegründet. Ich wünsche ihr viel Kraft für ihren aufreibenden Kampf und eine gute Zukunft.
Nachtrag:
Folgenden Satz des regierenden Staatschefs Musharraf habe ich in diesem Zusammenhang hier gefunden.
"Es gibt viele, die sich vergewaltigen lassen wollten, um anschließend ein Visum und viel Geld in Amerika zu bekommen."
Ich glaube, diese Äußerung muss man nicht weiter kommentieren, sie spricht für sich....
die tageszeitung Südasien.info
17.08.2006, 19.06 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL