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Umgangsstil und Masken-Art
So manche werden sich sicher wundern, wie kindisch ich manchmal bin.
Ich stelle mir vor: Jemand ist sorgenvoll bedrückt, surft zur Ablenkung ein wenig herum und stößt auf meinen letzten Eintrag.....
Es muss ihn furchtbar nerven!
Umgekehrt ist es etwas anderes. Ist jemand heiter beschwingt und klickt zu Problemwälzereien...
....so nervt es ihn kaum! Denn er lässt es gar nicht erst an sich heran.
So ist das mit unseren Emotionen, sie haben verschiedene Reizschwellen.
Das eben beschriebene Phänomen ist wohl der Grund, warum viele im Blog, aber auch im Alltagsumgang stets sehr dezent bleiben. Die gefühlsmäßigen Mitte stört ja keinen!
Man muss nur aufpassen, dass es nicht zu viel wird, das eine aber eben auch das andere. Schrill gegen öd, um es absichtlich zu überspitzt zu sagen. Oder bunt gegen blassblau.
Im Endeffekt gibt es eine Lösung, ein Rezept das gut wirkt: Dass man sich echt gibt. Eben so wie man ist.
In unserer Gesellschaft spielt die Maske eine allzu große Rolle und jeder der sie sich aufsetzt transportiert eine Art von Macht: Er zwingt das Gegenüber, es gleich zu tun.
Weil Du so wenig Zeit hast, setz ich jetzt auch noch einen Kommentar dazu, zwecks Vergrößerung des schlechten Gewissens. Ätsch!
Es gibt für mich einen Unterschied zwischen Blog und realem Leben. Hätte ich einen Blog, was ja nicht der Fall ist und nie der Fall sein wird, so stände da bei weitem nicht alles, was Sache ist. Aber das sähe ich dann nicht wirklich als "Maske". Außerdem tut es ja manchmal gut, sich auf Schönes zu konzentrieren, gerade wenn man Mühe hat, es überhaupt sehen zu können. Schriftlich im Netz könnte das natürlich keiner durchschauen. Das gilt jetzt für den öffentlichen Teil im Internet.
Mails sind für mich schon Teil des Realen, also sehr persönliche Momentaufnahmen, mit allen Höhen und Tiefen.
Real kann ich mir von vorneherein eh jede Maske abschminken, weil ich zu denen gehöre, denen man alles sofort ansieht. Ich KANN mich gar nicht verstecken. Und will es auch schon lange nicht mehr.
Insofern bin ich auch nicht ganz einverstanden, mit dem Satz, daß Masken beim Gegenüber Masken erzwingen. Ich stünde auf jedem Maskenball ohne Verkleidung in der Mitte - bzw wäre gar nicht erst reingelassen worden.
Aber nun frage ich mich: ist jede Maske schlecht? Was ist mit der schützenden Maske, so wie eine Wunde geschützt wird, schützt sich ein Mensch. Was ist mit der therapeutischen Maske - siehe oben -, die aufgesetzt wird, mit letzter Kraft, um sich aus dem Sumpf zu ziehen? Sozusagen zu versuchen das halbvolle Glas statt des halbleeren zu sehen?
Hier verstellt sich ja keiner völlig. Es ist kein Wolf im Schafspelz..der anderen schaden will.
Für mich setzt die negative Maske genau da an:
Wo sich ein Mensch verstellt, um anderen zu schaden, um einen eigenen Vorteil in welcher Form auch immer auf Kosten anderer zu erheischen.
Liebe Grüße
Barbara
Ganz liebe
vom 11.10.2007, 08.56