"....Täuschung, Interpretation eines Gehirns, das sich seine eigene Sinnlosigkeit verbergen will" .... las ich unlängst irgendwo.
Wir sind in Wahrheit gar nicht frei und selbstbestimmt, unsere Gefühle, Gedanken und Handlungen sind nur das Ergebnis von Lernprozessen und Prägungen.
Wenn ich so oder so ähnlich an verschiedendsten Stellen lese, regt sich in mir Widerspruch.
Sollten wir insgesamt nur das Ergebnis unserer Gehirntätigkeit sein und ihr ganz ausgeliefert, wo bleibt die Seele? Wodurch unterscheiden wir uns dann vom Tier? Und gesetzt den Fall, es ist so, darf man überhaupt noch von Schuld sprechen?
Mir fällt auf, dass besonders zwei Berufsgruppen zu dieser Einschätzung neigen: die Psychiater und Psychologen.
Gerade sie, die man im Volksmund gerne Seelenklempner nennt, glauben sie überhaupt an eine Seele? Oder sind wir für sie etwa nur die Summe lebenslanger Gehirnprozesse?
Ich kann mit meinem Halbwissen natürlich nur sehr laienhaft argumentieren. Trotzdem wage ich, dagegen zu halten. Was ich denke, ist nicht schnell erklärt. Daher zeige ich es als Bild:
Die Seele ist von Anfang an da. Da wir bei unserer Geburt schon eine ausgeprägte Persönlichkeit sind, geschieht ständig eine Wechselwirkung zwischen dem, was uns im Innersten ausmacht und den Eindrücken von außen.
Dieser Dialog von innen und außen lässt uns bis zu einem gewissen Grad aber doch die Freiheit der Wahl?
Wie wir fühlen und auf welche Weise, beeinflusst, wir wie speichern. Ist damit etwa die oben geäußerte Unfreiheit gemeint?
Dann müssten wir aber in unserem Kern doch absolut unbeweglich sein? Sind wir das denn? Oder ist es uns gegeben, im inneren Dialog abzuwägen und diesen Kern zu entwickeln... Haben wir nur einmal durch Nachdenken eine Weiche verstellt, ist die vermutete absolute Unfreiheit auch schon Geschichte.
Wir sind doch nicht nur Gehirn, liebe Kopfmenschen!
Um zum ersten bitteren Satz zurückzukehren, das Gehirn verbirgt doch nicht allein, der ganze Mensch tut es, wenn er es nötig hat. Und sinnlos wäre dieser Akt der Selbsterhaltung nur, wenn auch das Leben sinnlos wäre.
dies ist ein wirklich schwieriges und gerade deshalb interessantes Thema.
Ich möchte noch ein Schlagwort mit einbringen:
den freien Willen
wir Menschen haben Verstand (angeblich zumindest)
können mit diesem alle Umstände, Erkenntnisse und Erfahrungen abwägen bevor wir entscheiden und doch haben wir dann den freien Willen die bestmögliche (vernünftige) Entscheidung zu treffen, oder eine andere, vielleicht sogar ganz und gar unvernünftige, weil wir uns mehr von unserem Gefühl/Wünschen leiten lassen, welches manchmal nicht so vernünftig sein will.
Der reine Verstand würde wie ein Computer die optimale Entscheidung auswählen.
Das reine Gefühl würde Vernunftgründe gar nicht ins Kalkül ziehen.
Unser Menschsein macht aus, die Wahl zu haben oder auch den Kompromiss finden zu können.
Sinnlos wäre das ganze nur, wenn wir keinen freien Willen hätten uns so oder so oder auch gar nicht zu entscheiden.
Das wäre dann die sogenannte Vorherbestimmung, die uns nur glauben lässt wir könnten etwas entscheiden, was schon längst feststeht.
Darf ich am Ende die drei Komponenten neu definieren?
Physis - also unser Körper
Geist - Verstand
Herz - Gefühl
die drei zusammen ergeben dann das Seelchen, das wir sind.
Meine Vernunft sagt mir jetzt, dass ich meine Physis ins Bett schaffen muß, weil ich morgen früh raus muß und eine Menge vorhabe.
Schönes WE
Bis nächste Woche
C.
vom 13.03.2008, 23.45