Links von mir steht ein Krepel...
Was das ist? Wird nirgends im Netz erklärt. Also muss ich ran. Meine Eltern nannten ein unvollständiges nicht gelungenes oder zu klein gebliebenes Lebewesen so. Wohl in Abwandlung von "Krüppel". Schmeichelhaft war es jedenfalls nicht, eher ausgesprochen roh! Aber gängig, keiner dachte nach, was er da sagte. Es zeigte jedenfalls deutlich die übernommene Erbarmungslosigkeit der Zeit des grausigen Gröfaz.
Ich verwende dieses Wort niemals für jemanden und solche Abschätzigkeit ist ja Gott sei Dank auch nicht mehr gesellschaftsfähig. (Kann es jedoch wieder werden, abgewandelt, wer weiß. Darüber will ich irgendwann in den nächsten Tagen schreiben.)
Und doch steht links von mir sowas Krepelhaftes... nein, weg mit dem Wort, ich nenne das jetzt lieber
Zernepftes.
Es ist mein Weihnachtsbaum! *g* Dem armen Verblichenen darf ich so eine Gemeinheit doch an die Zweige werfen? Er kriegts ja nicht mehr mit! Die Zweige sind von der Länge her übrigens nur noch zu einem Drittel vorhanden, ich habe nämlich heute mit der Zwacke gewütet!
Es ist nämlich so, er nadelte zwar noch nicht, aber er neigte seine Zweige und ließ den Schmuck nach unten fallen. Das ließ ich mir nicht mehr gefallen!
Daher:
Schmuckchen ins Schachterl, (Schächtelchen)
Zweiglein in den Eusebius. (Holzofen)
Und wieder und wieder und wieder. Ein Wahnsinn übrigens, wie die Zweige im Ofen sekundenschnell lichterloh entflammten! Saugefährlich.
Immer noch steht er da, der Weihnachtsbaum, mein schönster den ich jemals hatte. Nun tragisch verdünnt, aber oha, ich sehe es: immer noch selbstbewusst...
Ich wünschte, mein Selbstverständnis wäre auch so... hm... so unverwüstlich.
Morgen landet er beim Nachbarn. Asche wirst du, oh bedenke...
Es ist der Lauf der Welt, tjaja.
weg mit dem krempel!
vom 25.01.2012, 23.30