Ausgewählter Beitrag

Warum ich den Film so sehr liebe

Ich muss jetzt doch nochmal kurz schreiben. es geht wieder um "Rhythm is it!"

Von Ferdl schrieb in einem Kommentar:
" Froillein, diesen Film empfehlen Sie nun schon mindestens zum dritten Mal. So gut ist er nun wieder auch nicht.
:D (aber gut isser)"

Ich neige zu Enthusiasmus, jawohl, muss ich zugeben. Und den lass ich mir auch nicht nehmen. Nun bin ich wieder ganz erfüllt davon.

Es ist die Geschichte, sind die Gesichter, die Körpersprache, die weisen Worte, die sichtbare Entwicklung, das Spüren, was Kunst wirklich ist... aber ganz besonders die Musik von Strawinsky, die mir diesen Film zu einem meiner Lieblingsfilme überhaupt macht.

Als ich etwa 15 war begann mein Interesse für klassische Musik, ich hörte manchmal Beethovens 3. Simphonie oder Schuberts Neunte gleich mehrmals hintereinander. Aber ich hatte überhaupt nicht den Gedanken, einmal etwas in diese Richtung zu machen. Dann eines Abends Igor Strawinskys "Le Sacre du Printemps" als Ballett im Fernsehen. Es war meine Initialzündung. Ich war fassungslos, hin und weg, tatsächlich den Tränen nahe vor Begeisterung. So etwas hatte ich noch nie gehört. Niemals werde ich das vergessen. Es hat mir eine Tür aufgestoßen, den Ansporn gegeben, in den nächsten zweieinhalb Jahren als (fast) Autodidakt bis zur Hochschulreife zu üben. (Ich hatte ja erst mit 14 angefangen mit der Gitarre, und war anfangs nicht mehr motiviert als andere) Nun aber wusste ich plötzlich, was Musik sein kann. Ausdruck tiefer Geheimnisse des Lebens, Klang gewordenes Mysterium, von dem ich mehr ahnte als ich wirklich wusste. Ja, genau so hatte ich das an dem Abend empfunden, auch wenn ich es nicht hätte in Worte kleiden können.

In diesem Film konnte ich das noch einmal erleben.

Nickname 27.06.2006, 01.12

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Maria


Liebe Tirilli,

den Film hab ich - noch - nicht gesehen, vermutlich, weil ich zu den "Le Sacre du Printemps" eine andere Beziehung habe und das Konzert unter ganz anderen Bedingungen erlebte ...

Ich war ein paar Jahre mit einem Pianisten befreundet, der in Suhl (Thüringen, D) Gershwins Klavierkonzert spielte.
Knapp vor dem Konzert wurde beschlossen, das Suhler Orchester aufzulösen, z.T. mit 'windigen' Argumenten. So wurde z.B. vor den Proben der Konzertsaal gesperrt, weil er bautechnisch nicht mehr sicher sei.
Eine Diskothek in einer ehemaligen Fabrik stellte ihren Raum zur Verfügung (Fabrikhalle, viel Chrom, viele Spots ...)
Ein fabelhafter englischer Dirigent, ich weiß seinen Namen nicht mehr, dirigierte. Das Orchester war sehr motiviert. Das Konzert ein voller Erfolg.
Während der Proben machte ich paar Fotos - irre Aufnahmen, wenn auf Barhockern z.B. Geigenkästen liegen. Oder zwischen Stahlrohren ein Flötist spielt.

Ich hielt die eigenartige Atmosphäre nicht aus und bekam eine heftige Angina.
Nur mit Müh und Not schaffte ich die Generalprobe und nach dem Konzert lag ich sofort wieder im Bett.

Die Spannungen - auch im Ort - waren für mich greifbar. Es wurde viel renoviert - aber nur von westdeutschen Firmen.
Ich hatte den Eindruck, dass der Bevölkerung der 'westliche' Lebensstil aufgedrückt wurde, auch dem Orchester.

Obwohl ich die Solidarität der Bevölkerung bewunderte - die Disco war bummvoll, die Leute saßen überall, ob auf Leitern oder Geländern - war es klar, dass das Orchester ein Frühlingsopfer werden wird. Es wurde letztlich (soviel ich weiß) mit dem Orchester aus Gotha zusammengelegt.

Und wenn ich an diese Komposition von Strawinsky denke, bekomme ich leichtes Halsweh. Zu intensiv habe ich das ganze Drumherum erlebt.

Nun hoffe ich, dass es mir gelingt, dieses Stück anders zu 'besetzen', damit ich es voll und ganz geniessen kann.

Mit musischen Grüßen
Maria

vom 28.06.2006, 17.12
1. von christine b

hallo tirilli,
habe zwar nicht dieselben günstigen voraussetzungen wie du- ich meine musikalisch.
dennoch: habe diesen film von gestern abend/nacht- le sacre du printemps -zum 2x gesehen, einfach wunderbar! die kinder wachsen bei der aufführung ergreifend über sich selbst hinaus und der dirigent sir simon rattle- ein zauberprinz, den ich vor jahren einmal im musikverein sehen durfte. eine energie kommt da rüber- umwerfend und beeindruckend!

wunderbar, dass dich dieses werk strawinskys so beeindruckte, dass du in eilschritten die musikrichtung einschlugst und deinen weg gefunden hast.


lg von christine

vom 27.06.2006, 14.48


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