Ausgewählter Beitrag

Zum Schlottern!

Ich lag auf der Couch und nun war ich gerade wieder aufgewacht. Der Fernseher lief laut, auf meinen Oberschenkeln ruhte mein Kätzchen. Jetzt, schon einiges nach Mitternacht, interessierte mich das Fernsehprogramm plötzlich wieder.

Sehr vertieft war ich, als mich urplötzlich Geräusche hochschreckten. Sie kamen von der Glastür die zur Terrasse führt, schräg hinter meinem Kopf! Jemand war in meinen umzäunten Garten eingeschlichen und versuchte einzudringen!

Wie vom Blitz getroffen sprang ich hoch, packte die winzige Taschenlampe die immer am Sims liegt, raffte den Vorhang und leuchtete hinaus. Ich sah gerade noch kurz etwas wie eine Hand auf der Türklinke, dann Stille.

Ja, ich weiß, das war leichtsinnig, aber im Reflex handele ich nicht zum ersten Mal so.

Ausnahmsweise hatte ich diese Tür diesmal anständig zugesperrt, man muss den Schlüssel nämlich viermal rumdrehen, damit sie wirklich verschlossen ist! Und der Vorhang war auch anständig zugezogen! Das ist manchmal anders. Tja....

Die Katze benahm sich seltsam, sie wollte dorthin  raus. "Nein, Tschutschi!" dachte ich und wagte es nicht einmal, zu flüstern.

Schlotternd vor Angst überlegte ich. Die Polizei! Ich suchte im Netz die Nummer der Dienststelle unseres Dorfes und rief schnell an. Es meldete sich ein Beamter aus einem Ort, der eine Dreiviertelstunde weit entfernt liegt. "Oh je!" rief ich nun schon weniger leise.
Nach meiner kurzen Beschreibung der Lage meinte er, er verbinde mich mit dem mobilen Dienst.

"Wir sind aber auf der anderen Seite des Sees. Machen Sie viele Lichter an, damit der merkt, dass jemand da ist." "Hatte ich schon, ich bin grad allein, da mache ich das immer so und der hat ja außerdem den Fernseher gehört!" "Ich gebe Ihnen meine Nummer durch und wenn wieder was ist, rufen Sie mich wieder an."

Wegen der Sparmaßnahmen ist man neuerdings im Notfall aufgeschmissen und hilflos!!

Draußen war es jetzt still. Aber mein Bibbern fühlte sich an wie ein Orkan. Ich schlich zum kleinen Fenster im Stiegenhaus, öffnete es leise und lauschte in die Dunkelheit.

Es klang, als würde jemand auf den Balkon klettern. Ich hielt die Luft an! Ich erstarrte! Mein Kätzchen packte mich derweil an den Hosenbeinen, sie wollte auch rausschauen!

Leicht vorgebeugt versuchte ich die Dunkelheit zu durchdringen.

Und dann meinte ich einen dunklen Schatten auf dem breiten Geländer zu sehen. Ein Tier? Oder doch nicht? Ich versuchte, mich zu sammeln. Hatte ich ein Tier wahrgenommen, weil ich anderes nicht ertragen könnte, oder war es tatsächlich eine Katze oder ein Marder?

Ich stand noch eine gefühlte Dreiviertelstunde dort. Hörte auch Schritte am Balkon! Wenn es eine Katze sein sollte, kommt sie dort nicht mehr runter, dachte ich. Tschutschi schafft das ja auch nicht! Ach ja Tschutschi. Die war inzwischen ins Schlafzimmer hinaufgestürmt. Ich stand immer noch an jenem kleinen Fenster wo sie im Sommer gerne manchmal sitzt....



... als sie wieder herunter kam, sich auf der Couch zusammenrollte und damit Frieden verkündigte.

Irgendwann, nachdem ich sämtliche Vorhänge im Parterre ganz langsam und leise zugezogen hatte, so um halbdrei, wagte ich mich dann doch ins Bett. Morgen, dachte ich, werde ich nachsehen, erst morgen! Ich sperrte die Tür zum Balkon ganz ganz leise doppelt ab und schlief dann doch schnell ein.

Am nächsten Morgen: Niemand am Balkon....

Jetzt frage ich mich: Kann es sein, dass eine sportliche wildfremde Katze in einem fremden Haus Einlass begehrt und dabei sogar die Türklinke malträtiert!?

Nickname 09.10.2016, 00.03

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Kommentare zu diesem Beitrag

8. von sinta

liebste tschutschi,
du weißtja, angst macht dumm,
aber auch genial, wie man an dem
header sieht.
Du sitzst schön und sehr aufmerksam
in dem fensterrahmen und passt auf,
dass deiner ollen nichts passiert.
Sowas würde kein hund für sie machen
können. Ich hoffe, sie weiss das zu
schätzen.

vom 12.10.2016, 23.07
Antwort von Nickname:

Nö, liebe Frau Sinta. Die schätzt nur, wenn ich auf ihren Oberschenkeln lieg. Sonst nüscht! Hach, härtt ich doch dich als Frauchen... 
7. von Trude

Nee, was bin ich froh hier zu wohnen! Bei dir ist es ja greislig und beängstigend. Sicher hast du aber gut geschlafen und das ist doch die Hauptsache.....
Muss man sich Sorgen machen? Um dich?
Ich denke an dich diese Nacht, winke, die Trude.

vom 09.10.2016, 17.36
Antwort von Nickname:

Winke zurück, liebe Trude. Jetzt ist wieder Ruhe da, nach alter Gewohnheit. :-) Danke für den lieben Kommentar!
6. von Rona

Ui, ui,ui .....
Das liest sich beängstigend.
Ich hätte wahrscheinlich neben der Taschenlampe eine Kamera und würde rundherum fotografieren.
Dank Blitz wäre feststellbar, ob tatsächlich ein Mensch vor der Türe war.

Wobei ich ganz genau weiß, dass ich in einer solchen Situation panisch reagiere und das selbstverständliche mir erst danach einfallen würde.

Gute Beruhigung!

vom 09.10.2016, 13.04
Antwort von Nickname:

Die Taschenlampe liegt dort, weil ich Frl. Tschutschinella immer anleuchte, wenn sie Einlass begehrt. Nachsehen, ob sie eine Maus im Mäulchen mitführt. :-)
Ich reagiere immer spontan wie eine Kämpferin. Vor Jahren in der Tiefgarage, 2. Stock und ich ganz allein mit dem, der grad in mein Auto einbrechen wollte. Und was tat ich? Stürzte schimfend auf ihn zu, statt wegzulaufen. Gelaufen ist dann er. *g* Dabei bin ich eigentlich sowas von einem Angsthasen! Aber in solchen fällen geht es mit mir durch. 
*winke*
5. von Kathy

Tschutschi hat so schöne Herbstfarben im Fell :D

vom 09.10.2016, 12.29
Antwort von Nickname:

Gott sei Dank hat sie das nicht gehört. Sie ist eh schon so von sich eihgenommen! 
.
,
.
.
.
.

4. von Kathy

Zumm GLück das ich die Story nicht kurz vorm Schlafengehen gelesen habe. Du könntest Krimiautor werden ... grusel.
Hoffentlich komme ich nie in so eine beängstigende Situation :S. Ich hätte vor Angst in die H... g........

(Zum Header sage ich nix, so sehr wie ich den Herbst liebe ... nur soviel: die Idee ist hübsch mit den Blättern wenn da nicht noch so was versteckt stehen würde *leise vor mich hin grummel* Herbst is schööön, wunderschön, Herbst ist die beste Zeit, Sommer nich ... *grummel* )

vom 09.10.2016, 12.26
Antwort von Nickname:

"in die H... g......" in die Heia zu gehen? Irgendwann in der Nacht ginge auch das bei dir.

Herbst ist Kacke. So.
3. von Morgentau

Schon beim Lesen wird mir angst und bang. Davor hab ich auch so einen Horror.
Ständig male ich mir aus, wie es wäre, wenn ...
In Gedanken ist man mutig. Auch bei mir liegt die Taschenlampe bereit. Oder ich stell mir vor, ich würde oben die Fenster aufreißen und laut hinaus schreien ...
Aber was ist, wenn man noch nicht sicher ist, ob es sich nicht doch um ein Tier handelt. Deswegen Nachbarn wecken und Polizeieinsatz auslösen, will ich natürlich auch nicht.
Ich hör ja auch schnell die Flöhe husten.
Scheiße, hoffentlich komm ich nie in so eine Situation.

Ich glaube nicht, dass es eine Katze war, liebe Tirilli. Wenn ein Tier, dann vielleicht ein Marder oder Eichhörnchen, die sind ja sehr sportlich und kommen überall hin.

Ja, der Header ist schön, Tschutschi, und du bist natürlich noch viel viel schöner ...

Liebe Grüße euch Beiden
aus der Morgenwiese :-)

vom 09.10.2016, 11.34
Antwort von Nickname:

Liebe Morgentau, doch ich glaub es jetzt nachträglich. Ich muss ja, sonst täte ich mich zu viel fürchten. Es war wohl eine sehr familiäre Katze die sich dachte, da will ich rein, wirkt von außen so gemütlich. Ein Marder kann doch nicht die Türklinke betätigen? Danke, sagt Tschutschi und sage ich. :-)
2. von Tschutschinella

PS: Schönen Header hat die Olle diesmal, oder? ;-)

vom 09.10.2016, 11.15
Antwort von Nickname:

Lieb Tscghutschi, danke. :-) Aber gefallen hat er nicht grad allen. Hoil ;o)
1. von Tschutschinella

Jetzt lasst mich die Olle schon als Ersatz-Wachhund im offenen Fenster sitzen!

vom 09.10.2016, 09.58
Antwort von Nickname:

Klar doch. Leider fruchtet das gar nix!


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