Blogeinträge (themensortiert)
Thema: bekümmert
Eine sinnlose Tragödie.
Der gemäßigte palästinensische Arzt aus Gaza gab täglich einem israelischen Privatfernsehsender Live-Interwievs über die Lage in seinem Land.
Auch gestern tat er dies, am hoffentlich letzten Tag des Krieges. Gerade war seine Stimme auf Sendung, als eine Rakete sein Haus traf. Man hörte ihn aufschreien: "Meine Kinder, meine Kinder!" Die Gesichtszüge des israelischen Redakteurs gefroren und er schwieg entsetzt. Gleich darauf versuchte er, für die Verletzten einen Krankentransport nach Israel zu organisieren.
Dann sah man den verzweifelten Arzt, während seine Kinder abtransportiert werden sollten. Er schrie in die Kamera: "Warum haben sie auf mein Haus gezielt? Sie wussten doch, dass wir da sind!! Ich habe früher israelische Kranke geheilt, warum hat man das getan??"
Der Krankentransport fand nicht mehr statt, denn die drei Töchter waren tot.
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Mir fällt jetzt keine Überschrift ein...
Vielen Dank für die vielen anteilnehmenden Kommentare! Vielen Dank für das Mitfühlen! Dies ist unglaublich, fast nicht zu fassen, dass ihr freiwillig kamt und euch damit dem Dunklen aussetztet. Ihr wart mir eine so große Hilfe, wie ihr euch gar nicht vorstellen könnt. Wie hätte ich die letzten Stunden ohne euch geschafft?
((((((((((alle)))))))))))
Und nun geht es dunkel weiter, aber nur noch dieses eine Mal. Ich muss es mir von der Seele schreiben, vielleicht erleichtert dies ein bisschen.
Die Bilder des Todes meines Kätzchens verfolgen mich bis in den Schlaf. Es zerreißt mich, weil ihr Tod so schrecklich war. Ich bin schuld daran, weil ich meine Emotionen nicht zurückgehalten habe. Weil sie dadurch alles verstand. Wie sie sich in meinen Händen wand und dann innerlich erstarrte, aufgab, ist mein Alptraum für immer. Ich habe versagt, war in dem entscheidenden Moment ihr Vertrauen nicht Wert und habe sie in ihrer verzweifelten Hilfesuche ganz im Stich gelassen. Das kann ich mir nicht verzeihen! Ich hätte sie in den Arm nehmen müssen, ganz umfassen müssen, statt sie auf dem Tisch zu lassen und hätte ruhig besänftigend auf sie einreden sollen.
Ich habe zu einem Lebewesen nie zuvor eine so intensive Beziehung gehabt. Bei Menschen war es immer divergierend. Seht euch das Bild unten an, da sagte sie mir gerade etwas nur mit einem Blick. Und ich verstand sofort, so wie auch sie meine Gedanken sie betreffend immer verstand. Wir konnten mit Blicken kommunizieren. Wir hatten auch Telepathie, das sowieso.
Mit Schnuzlchen ist ein Teil von mir gegangen, kommt mir vor, ganz sicher der Teil, der sehr viel Glück ausmachte.
Bitte macht euch nun nicht mehr so sehr die Mühe, mich weiter zu trösten. Es ist ja vergebene Liebesmühe! Ich habe das Gefühl, es nicht verdient zu haben, denn der größte Teil meiner jetzigen Qual sind diese oben beschriebenen Selbstvorwürfe. Und da kann mir keiner helfen!
Ich kann nun erstmal nicht mehr weiterbloggen. Was soll ich denn nun für Beiträge machen? Leicht und oberflächlich aus dem Alltag geht erstmal nicht. Und das Dunkle will ich nicht mehr herwerfen wie einen Seelenmüll, das habt ihr euch nicht verdient, ihr Lieben!
Wenn es mir besser geht und wenn ich das Gefühl habe, nun geht es wieder, komme ich, vielleicht, ich weiß es grad im Moment nicht genau, ob es so weiter geht... Entschuldigung.
Für meine geliebte Frau Schnuzl

Danke dafür, dass du mich zu deinem Frauchen erwählt hattest.
Danke für das große Glück das du mir täglich so intensiv schenktest.
Ich hoffe, du bist jetzt in einer Ebene, in der es dir wieder gut geht!
Ich werde dich niemals vergessen!
Wie die Lage ist.
Mir geht es immer ähnlich wie dem Kätzchen. Wirkt sie entspannt, bin ich es auch.
Das war nicht immer so, die letzte Zeit war ich untröstlich.
Insgesamt bin ich besser drauf als die letze Woche. Auch wenn ich jetzt wieder Bauchweh habe, weil sie gerade schlechter drauf ist. Ein Kloß ist im Bauch, weil ich mitleide und auch ständig hinterfrage, ob ich es verantworten kann, dass sie noch lebt.
Dieses Wochenende war relativ entspannt, dank der neuen homöopathischen Arznei.
Kätzchen ging im Garten herum und lag in der Sonne. Ich auch kurz, dann kam netter Besuch. Wegfahren will ich nicht, wenn es nicht wirklich nötig ist. Ich muss notfalls da sein.
Mir kommt vor, ich habe schon mehrere Phasen der Trauer hinter mir. Zuerst die Verstörung, das Aufbäumen, die Depression und nun beginne ich allmählich zu akzeptieren, ich werde stärker, auch wenn ich mich oft quälend bedrückt fühle.
Und das alles bloß wegen einem Tier, werden manche sagen, ja doch, genau das!
Da war ein kritisches Mail im Hintergrund....
Es ist ja so: schon immer konnte ich Tierleid nicht ertragen. Wenn in einer Naturdoku eine Jagdszene gezeigt wird, schalte ich sofort aus. "Der mit dem Wolf tanzt" konnte ich zum Beispiel deswegen nicht fertig schauen. Es ist von der Vernunft her nicht erklärlich und nicht richtig, aber bei Tierleid im Fernsehen bin ich empfindlicher als bei Menschenleid. Ich habe manchmal darüber nachgedacht, warum dies so ist. Und bin dann draufgekommen, dass das Tier für mich für die reine Unschuld steht. Ein dem Menschen ausgeliefertes Wesen, hilflos ihm gegenüber und immer wieder Opfer des Stärkeren in freier Wildbahn.
Das geliebte Kätzchen leiden zu sehen fordert meine ganze Kraft. Kommt noch dazu, dass ich tagtäglich mit seinem Ende rechne.
Es ist nun meinen Entscheidungen ausgeliefert und dieser Umstand kostet mich alle Substanz.
mal so mal so...
Heute früh war Frau Schnuzl wieder besser drauf. Vital war sie sogar, fraß wieder ein wenig, ging in den Garten, forderte Knuddeleien und auf der Fahrt protestierte sie wie früher. Am Abend hat sie aber wieder nichts gefressen und sie liegt nur ruhig da.
Viele Leser werden meinen: Es wird wirklich Zeit, dass sie das beendet. Aber wie kann ich das unter solchen wechselnden Umständen?
Andere Leser werden vermutlich still für sich denken, was macht die für ein Aufhebens, was lässt die sich da so hineinfallen, das ist ja schon übertrieben.
Solche Meinung verstehe ich bei Menschen die nie ein Tier besaßen durchaus. Vielleicht hätte ich auch so gedacht. Nun, ich kann eben nicht anders und bitte diese Kritiker um einen gedanklichen Umkehrschluss: Wenn Tierbesitzer am Ende also derart trauern, muss das Miteinander doch ganz wunderbar gewesen sein?
Heute sagte mir die vertretende Tierärztin sinngemäß: "Wir geben am Ende nicht etwa ein homöopathisches Gift das sie hinübergleiten lässt. Es ist vielmehr ein Mittel, dass die Katze zu einer Entscheidung bringt, ob sie noch leben will, oder nicht. Und das funktioniert!"
Das ist wunderbar. Sie wird es bald bekommen, sie darf sich demnächst entscheiden.
Sterbebegleitung...
Für mich zum dritten Mal, diesmal zwar nur bei einem Tier, aber es fühlt sich gleich an wie damals.
Wie schaffen das andere? Ich habe das Gefühl, ich kann nicht mehr. Kann es nicht mehr ertragen, das Kätzchen so still liegen zu sehen. Kann den Morgen nicht mehr ertragen, wenn ich runter ins Parterre komme und denke, jetzt aber ist sie tot.
"Aha, so ist das, so fühlt sich das an" dachte ich heute, als sie sich zunächst nicht regte und ich war dabei innerlich sehr leer.
Und dann blickte sie doch noch auf und maunzte um Futter, fraß ganz ein klein wenig, ging sogar nochmal in den Garten.
Am Abend wenn ich heimkomme, dasselbe. Und dann die Frage nach dem Warum.
Warum müssen wir beide das durchmachen, warum ist die Welt so sehr auf immer wiederkehrenden Abschied ausgelegt, warum sagten mir mehrere, auch Tiere haben Anrecht auf einen natürlichen Tod. Wo mein Kätzchen doch vermutlich nichts daraus lernen kann, nicht, so wie wir Menschen....
Ich muss mit ihr.... den letzten Weg antreten. Aber die Ärztin ist nicht da, ich will es nur mit dieser Ärztin.....
fast überfordert.....
Viele schrieben mir: "Genieße diese letzte Zeit mit deinem Kätzchen, dass du dich verabschieden kannst, ist ein Geschenk."
Ich kann nichts genießen. Kann mich innerlich vom Leid nicht abgrenzen. Bin ich da lebensuntüchtig? Zu labil? Zu schwach?
Zuschauen wie sie verhungert... da ist nichts Schönes mehr.
Vor 48 Stunden hatte mein Schnuzlchen wieder einmal gefressen. Weil die Tierärztin meinte, ich solle es mal mit rohem Rindfleisch probieren. Nun frisst sie das auch nicht mehr. Hab´s gedünstet - ein winziges Häppchen nahm sie dann doch, so groß wie ein Fingernagel. Nun habe ich alle Fleischsorten durch, gekocht, teilweise roh...jetzt versuche ich es gleich mal mit Fisch, den mochte sie zwar nie, aber versuchen muss ich´s. Sie frisst alles Neue nur einmal und dann nur in kleinster Portion.
Es ist eine Qual das zu erleben.
Heute lag sie mittags im Garten in der Sonne und als ich es wieder mit einem Häppchen versuchte, zog sie sich tiefer ins Gebüsch zurück. Dann musste ich für 7 Stunden in die Schule. Sie reintragen, damit sie dann in der Kälte nicht leidet? Ich habe es nicht fertiggebracht, sie von ihrem Plätzchen zu entreißen. Und dann den ganzen Nachmittag diese Sorgen, leidet sie? Stirbt sie grad? Die bange Heimfahrt. Der Misserfolg beim liebevollen Füttern. Was kann man da noch genießen?
Doch die Tierärztin meinte, sie würde wohl nicht so sehr Hungergefühl haben.
Ich muss mich imnnerlich mehr abgrenzen, doch wie? Muss sie objektiver sehen, nicht als das erbarmungswürdige Leid in Person sondern als ruhig schlafende Katze. Sonst halte ich es nicht mehr aus. Der Magen rebelliert, ich kann kaum essen.
Manchmal zwischendurch empfinde ich innere Kälte, weil keine Kraft mehr für die Trauer da ist. Dann wieder dieses Aufbäumen gegen das was grad ist, die Tränen, der Frosch im Hals.
Nun bin ich soweit, ihr Tod wird uns beiden zur Erlösung. Aber noch heißt es, diese Aufgabe nach bestem Gewissen zu bestehen und zu Ende zu führen.
Es sind nun die letzten Tage...
Einige liebe Menschen haben mir Mails geschrieben, in denen sie mich nicht nur trösten, sondern auch in der Hoffnung bestärken wollten, dass mein Kätzchen doch noch gesund werden könne.
Ich will mich hier dafür ganz herzlich bedanken. Aber auch informieren. Es ist zu spät für Heilung. Mir ist daher ein Anliegen, dass alle lieben Anteilnehmenden das nun erfahren.
Frau Schnuzl hat einen großen Tumor neben der Leber wie ich seit heute weiß. Ich habe daher die lebensverlängernden Infusionen nicht mehr machen lassen.
"Solange sie keine Schmerzen hat und ihr auch nicht übel ist, hat sie ein Anrecht auf einen natürlichen Tod" sagte die Ärztin. "Aber das mit dem Hunger? Darf man sie denn so sehr hungern lassen?" Sie habe den Eindruck, dass Katzen in dieser Situation hauptsächlich keinen Appetit mehr haben, das Hungergefühl dürfte vermutlich nicht zu stark sein.
Das tröstet mich.
Die Ärztin bot mir an, sie im Fall von Schmerzen mit Hilfe eines homöopathischen Mittels sterben zu lassen. Es sei ein glücklicherer Tod als der mit der Spritze. So wird es vielleicht sein.
Nun, wo ich also dieses Hin und Her an Hoffnung und Hoffnungslosigkeit hinter mir habe, wird mir fast etwas leichter. Es fühlt sich besser an, genau zu wissen was nun kommen wird. Ich kann mich darauf einstellen und konkreter damit umgehen.
Als ich ein Tier angenommen hatte, nahm ich auch seinen künftigen Tod mit zu mir. Ich werde diese Zeit überstehen, sie ist um ein Vielfaches weniger als die 14 Jahre Glück die ich geschenkt bekommen hatte. Ich bin so dankbar für diese Jahre!
Frau Schnuzl, damals in einer weniger schwierigen Lage.
heiß - kalt
Frau Schnuzl hat mich heute zum ersten Mal nicht begrüßt. Außerdem hat sie schon 24 Stunden nichts mehr gefressen....
Um 22 Uhr darf ich die Tierärztin anrufen. Manchmal verschlimmern sich bei der homöopathischen Behandlung ja die Sympthome zunächst... eine winzige Hoffnung.
Manchmal empfinde ich, als wenn mir das Schicksal Zeit lassen wolle, das Geschehen akzeptieren zu lernen.
Ich habe die Kommentarfunktion ausgeschaltet, ist doch besser so, es ist doch alles schon gesagt.
Lagebericht um Frau Schnuzl
Eigentlich ist mir nicht nach bloggen. Aber ich bin es meinen Lesern schuldig, kurz zu sagen wie es steht. Gleich vorweg, nicht besser.
Ich hatte einen langen Arbeitstag und er war schwer, diese Qual, so verweint vor den Schülern zu stehen und mir möglichst nichts anmerken zu lassen. Es gelang mir ... fast immer!
Ich kam erst nach 8 heim, wie in den letzten Tagen wieder voll Sorge, was mich erwarten könnte. Frau Schnuzl hatte die Stunden im Garten verbracht, sie ist wieder herumgelaufen und hat die Dinge betrachtet. Sie begrüßte mich, mehr als die letzten Tage, rief kläglich, wo ich denn so lange gewesen wäre. Dann kam sie sogar ins Bad mit. Rief um Futter. Doch dann hat sie wieder nichts gegessen, nur ein wenig dran herumgeleckt. Aber sie hat gar nicht so krank gewirkt wie die letzten Tage, hat gerufen, wollte beschmust werden, sogar der Schwanz ging mal kurz hoch, sie ging in den ersten Stock und rief mich von dort hinauf...wusste dann aber gar nicht, was sie von mir will... Ich öffnete ihr die Balkontür, sie gingschauen.... alles das war die letzten Tage ja nicht mehr da. Aber sie verhungert mir noch...
Geheult habe ich immer dann, wenn ich mir bildhaft vorstellte, wie ich am Freitag mit ihr den letzten Weg zum Tierarzt mache. Es gibt kaum etwas Schwereres, ich habe es schon einmal mit einem Hund erlebt. Sein letzter Blick ist in mir für immer schmerzhaft eingebrannt.
Zunächst, danke vielmals für eure Kommentare!
Ich sag´s wie´s ist, sie haben mich viel weinen lassen. Wegen eures Mitgefühls, aber auch, weil mir manche das letzte Quentchen Hoffnung genommen hatten. So ein bisschen Hoffnung braucht man aber doch, um kurze Augenblicke der Entspannung haben zu können... Aber sie haben mich auch gelehrt, dass ich wirklich sehr aufpassen muss, ab wann ich Fr. Schnuzl unnötig leiden lasse. Und mir drastisch vor Augen geführt, dass es eventuell am Freitag zu sein hat. Ja, ganz einfach zu sein hat...
Aber jemand wurde initiativ, gibt mir eine kleine Hoffnung, jemand hat sich so furchtbar nett verhalten!
Marion hat bei ihrer Tierärztin, die auch homöopathisch arbeitet, nachgefragt und mir deren Therapievorschläge geschickt! Auch
Gise hat mich in diesem Weg bestärkt. ICH DANKE EUCH VON GANZEM HERZEN!
Morgen gehe ich mit diesen Tipps aus Deutschland doch noch zu einer Homöopathin, ich habe heute eine ausfindig gemacht. Denn, hat Fr. Schnuzl eventuell auch Diabetes, erklärt sich manches und die entsprechende Therapie könnte doch noch ein bisschen helfen...
Die Hoffnung sollte doch immer erst zuletzt sterben.....?