Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Geschichtchen

Kätzchen am Baum

Frl. Tschutschi nervös hinaus schauend, das hatte ich die letzten Tage öfter. Mein Kätzchen verrät mir ungebetene Gäste im Garten ja immer! Meist sind es fremde Katzen. Diesmal aber....

Es war ein mir nicht bekannter Bub aus der Nachbarschaft mit seiner jungen Katze an der roten Leine. Der hatte sich angewöhnt, mit seinem Tierchen heimlich meinen Garten zu besuchen, weil er meinte, es dort mal gefahrlos von der Leine nehmen zu können. Dass ich ihn nun erwischte, störte den ungefähr 11-jährigen kein bisschen. Er nahm meine Toleranz wie ganz selbstverständlich. Und in einem Ton der die Reaktion schon vorher wusste fragte er: "Stört es Sie, wenn wir hier sind?" Ich war wieder mal zu baff um zu antworten, aber da lief er eh schon der flüchtenden Katze nach und war verschwunden. Die nächsten Tage war er einfach wieder da.

Heute aber entkam ihm sein Kätzchen auf den Nussbaum.

Der verzweifelte Bub hatte wohl schon lange da gestanden als ich ihn schließlich entdeckte. Kurz später brachte sich eine Bodenmatte mit in meinen Garten und legte sich mit Handy bewaffnet für Stunden unter den Baum. Mir scheint, heimlich verdrückte er so manche Träne.
Im Laufe des Tages hatte ich zeitweise die gesamte fremde Familie im Garten. Sie kletterten über eine Böschung einfach rein und akzeptierten mich freundlich als Beiwerk. Nöl! Viel beachteten sie mich nicht. Aber sie lächelten nett. Tja... Beim Vater stand übrigens "Wutbürger" auf dem T-Shirt. Er hatte anfangs wütend seinen Sohn angeschrien. Versteh ich schon auch.

Der herbeigerufene Bergsteiger war mit Hilfe seiner Seilausrüstung fast dran am Kätzchen gewesen, erzählte man mir. Aber eben nur fast. Ich trollte mich, konnte heute meinen Garten nicht benützen, denn das Kätzchen fürchtet sich vor mir. Wurscht, ich ging eh lieber schwimmen.
Später empfahl ich eine Plattform in der Gabelung auf halber Höhe. Mit Trockenfutter und Wasser."Stabil muss sie aussehen, Katzen erkennen das!" sagte ich eindringlich. Der Herr Katzenbesitzer fand die Idee gut, legte ein Brett in die Gabelung, rüttelte aber dran, wackelte damit rum, damit Kätzchen ja mitbekommt wie unstabil das Ding ist und dann ging er.





Nun sitzt die Katz schon 15 Stunden oben. Jetzt in der Nacht ist sie still, ruft nicht so verzweifelt wie sie am Tag rief wenn kein Fremder zu sehen war. Die Leiter,  hach... "ich hab aber Angst dass die nachts wer nimmt und damit auf meinen Balkon steigt!" sagte ich. "Ach was" meinte Herr Katzenpapa. Nun steht sie also da, tja..... pfff.
Leute gehen oft so mit mir um... keiner fürchtet sich vor mir! Außer die fremde Katze, heul! ;-)

Nickname 27.08.2018, 22.58 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Duft meines Bruders

Guten Tag. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Putzi.



Eigentlich bin ich ja bei meiner Chefin Tirilli angestellt um zu putzen. Aber sie vergisst immer, mich einzuteilen! So stehe ich nutzlos rum. Und das macht mich traurig!

Gestern ist etwas gewesen. Und das will ich jetzt erzählen!

Die Chefin bekam nämlich per Post ein Päckchen. Als sie es aufriss, hach Leute! Es roch plötzlich ein bisschen nach meinem Bruder Willi! Ich war so außer mir! Was da aus dem Päckchen roch, waren unter anderem auch Socken. Handgestrickte beerenfarbige Wollsocken! Chefin Tirilli hüpfte begeistert herum. Oh! Ich wusste ja gar nicht, dass der Duft meines Bruders Willi solch eine Wirkung bei Frauen hat!!

Ich habe ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Er ist leider nach Deutschland ausgewandert. Dass er anscheinend Stricker wurde, überrascht mich wirklich sehr!
Er wird die Socken wohl für mich gemeint haben. Auch die Farbe deutet drauf hin! Aber leider sind sie mir zu groß! Na gut, soll sie sie halt haben. 
Die Chefin hat die Socken gestern gleich angezogen. Leider duften sie jetzt nicht mehr nach Willi! Ganz und gar nicht, wenn ich das so ausdrücken darf....

Heute setzte Chefin Tirilli mich auf ihre besockten Füße und fotografierte mich. Warum auch immer. Und plötzlich sagte sie: "Putzi, ich muss dich mal baden." MICH!! Oh Gott Leute, wie man sich nur so irren kann! Und natürlich bin ICH wieder der Doofe!! *seufz*

Nickname 10.03.2018, 21.44 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schwarze Pädagogik am Meer

Jeden Tag ein anderer Liegeplatz am Meer heißt jeder Tag ist wie neu. Das war unsere Devise. Wir hatten diesmal einen Platz über den Felsen gefunden. Mit schöner Sicht aufs Meer. Es war ein nur kleines Plateau, aber groß genug für zwei Liegen und die Badetaschen. Auf der Seite, wo andere sich aufhalten hätten können, war es begrenzt von dem dicken Stamm der Pinie, die uns milden Schatten gab. Froh machten wir es uns bequem und begannen zu lesen. Nach nur kurzer Zeit schob meine Schwester aber ihre Liege weiter zurück, es war ihr doch zu zugig.

Binnen Sekunden war der Platz neu belegt. Eine ältere Deutsche hatte blitzartig ihren Campingsessel hergezogen und stellte ihn ganz nahe, ich empfand die Tabuzone als überschritten. "Ich hoffe, das stört Sie nicht, aber das ist seit Jahren unser Platz!" Ich schüttelte so minimal es ging den Kopf und schwieg.

Nun holte sie zwei winzige Holzstühle und quetschte sie daneben. Zwei kleine Buben, wohl noch nicht dem Kindergarten entwachsen, hatten dort Platz zu nehmen. Sie drückte ihnen ein kleines Kinderbuch in die Hand und sprach mit hochgehobenem Zeigefinger: "Und nun keinen Mucks! Hier sind ja schließlich Erwachsene, die ihre Ruhe haben wollen"

Da saßen die Kinder nun mit ernster Miene und machten tatsächlich keinen Mucks. Rechts von ihnen offensichtlich der Opa. Hingegossen auf seiner Liege, ins Leere starrend.

Ich war über diese Behandlung der Kinder entsetzt und fühlte mich in dieser negativen Stimmung immer unwohler,  erst recht, als diese Frau auch noch mit Small Talk begann. Fluchtgedanken überfielen mich. 

Es dauerte noch ein bisschen, bis ich mich endlich erhob, die Bübchen saßen immer noch reglos da und sahen in ihr gemeinsames Büchlein.

Als ich zusammen packte, konnte ich es mir mit nur schwer unterdrücktem Grimm nicht verkneifen: "Ich mache Platz! Damit die Kinder Kind sein dürfen!" und zeigte mit einer großen Handbewegung über den frei gewordenen Kies.
Da ließ sich der Opa vernehmen. "Ich hab ja schließlich auch ein Recht auf meine Ruhe!" schnauzte er mich an.
Sprachlos machte ich mich davon und ärgerte mich, weil ich nicht wenigstens einen Satz über die Wichtigkeit einer geglückten Kindheit geäußert hatte.

Von nun an mieden wir diese Stelle. Aber immer, wenn wir auf unserem Weg vorbei gehen mussten, sahen wir die Silhouetten dieser Buben, das gleißende Meer im Hintergrund. Stets saßen sie auf ihren Stühlchen, ein Büchlein in der Hand.

Nickname 21.09.2017, 13.32 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Zum Schlottern!

Ich lag auf der Couch und nun war ich gerade wieder aufgewacht. Der Fernseher lief laut, auf meinen Oberschenkeln ruhte mein Kätzchen. Jetzt, schon einiges nach Mitternacht, interessierte mich das Fernsehprogramm plötzlich wieder.

Sehr vertieft war ich, als mich urplötzlich Geräusche hochschreckten. Sie kamen von der Glastür die zur Terrasse führt, schräg hinter meinem Kopf! Jemand war in meinen umzäunten Garten eingeschlichen und versuchte einzudringen!

Wie vom Blitz getroffen sprang ich hoch, packte die winzige Taschenlampe die immer am Sims liegt, raffte den Vorhang und leuchtete hinaus. Ich sah gerade noch kurz etwas wie eine Hand auf der Türklinke, dann Stille.

Ja, ich weiß, das war leichtsinnig, aber im Reflex handele ich nicht zum ersten Mal so.

Ausnahmsweise hatte ich diese Tür diesmal anständig zugesperrt, man muss den Schlüssel nämlich viermal rumdrehen, damit sie wirklich verschlossen ist! Und der Vorhang war auch anständig zugezogen! Das ist manchmal anders. Tja....

Die Katze benahm sich seltsam, sie wollte dorthin  raus. "Nein, Tschutschi!" dachte ich und wagte es nicht einmal, zu flüstern.

Schlotternd vor Angst überlegte ich. Die Polizei! Ich suchte im Netz die Nummer der Dienststelle unseres Dorfes und rief schnell an. Es meldete sich ein Beamter aus einem Ort, der eine Dreiviertelstunde weit entfernt liegt. "Oh je!" rief ich nun schon weniger leise.
Nach meiner kurzen Beschreibung der Lage meinte er, er verbinde mich mit dem mobilen Dienst.

"Wir sind aber auf der anderen Seite des Sees. Machen Sie viele Lichter an, damit der merkt, dass jemand da ist." "Hatte ich schon, ich bin grad allein, da mache ich das immer so und der hat ja außerdem den Fernseher gehört!" "Ich gebe Ihnen meine Nummer durch und wenn wieder was ist, rufen Sie mich wieder an."

Wegen der Sparmaßnahmen ist man neuerdings im Notfall aufgeschmissen und hilflos!!

Draußen war es jetzt still. Aber mein Bibbern fühlte sich an wie ein Orkan. Ich schlich zum kleinen Fenster im Stiegenhaus, öffnete es leise und lauschte in die Dunkelheit.

Es klang, als würde jemand auf den Balkon klettern. Ich hielt die Luft an! Ich erstarrte! Mein Kätzchen packte mich derweil an den Hosenbeinen, sie wollte auch rausschauen!

Leicht vorgebeugt versuchte ich die Dunkelheit zu durchdringen.

Und dann meinte ich einen dunklen Schatten auf dem breiten Geländer zu sehen. Ein Tier? Oder doch nicht? Ich versuchte, mich zu sammeln. Hatte ich ein Tier wahrgenommen, weil ich anderes nicht ertragen könnte, oder war es tatsächlich eine Katze oder ein Marder?

Ich stand noch eine gefühlte Dreiviertelstunde dort. Hörte auch Schritte am Balkon! Wenn es eine Katze sein sollte, kommt sie dort nicht mehr runter, dachte ich. Tschutschi schafft das ja auch nicht! Ach ja Tschutschi. Die war inzwischen ins Schlafzimmer hinaufgestürmt. Ich stand immer noch an jenem kleinen Fenster wo sie im Sommer gerne manchmal sitzt....



... als sie wieder herunter kam, sich auf der Couch zusammenrollte und damit Frieden verkündigte.

Irgendwann, nachdem ich sämtliche Vorhänge im Parterre ganz langsam und leise zugezogen hatte, so um halbdrei, wagte ich mich dann doch ins Bett. Morgen, dachte ich, werde ich nachsehen, erst morgen! Ich sperrte die Tür zum Balkon ganz ganz leise doppelt ab und schlief dann doch schnell ein.

Am nächsten Morgen: Niemand am Balkon....

Jetzt frage ich mich: Kann es sein, dass eine sportliche wildfremde Katze in einem fremden Haus Einlass begehrt und dabei sogar die Türklinke malträtiert!?

Nickname 09.10.2016, 00.03 | (8/8) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine Baskin in Panik

Wie geht es einem Meeresanrainer, wenn er zum ersten Mal in Süßwasser schwimmt?

Darauf muss unsereins erstmal kommen!

Ich hatte eine Frau aus der Nähe von Bilbao kennen gelernt. Sie macht schon seit 31 Jahren mit ihrem Mann Urlaub in Klagenfurt. Aber außer im ersten Jahr war sie nie im Wörthersee baden. 
Auf mein großes Erstaunen hin erzählte sie:

Sie sei damals vom Tretboot aus ins Wasser geklettert. Und dann hätte sie jemand nach unten gezogen. Doch, ganz bestimmt war da etwas! Die Panik! Sie meinte, ertrinken zu müssen. Ihr Mann half ihr schnell wieder aufs Boot. 
Diesen Schock hat sie nie überwunden, ein Trauma.
Da halfen keine meiner Argumente. Doch, es hätte was runtergezogen!

Sie hatte halt nicht gewusst, dass Süßwasser weniger trägt als Salzwasser.... :-)

Nickname 29.08.2016, 00.35 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine berührende Begegnung.

Der Nebel hatte sich allmählich gelichtet und ein blitzblauer Himmel lud dazu ein, zum See zu radeln. Dort angekommen spazierte ich auf den Steg, ich wollte die himmlische Aussicht auf den gleißenden See genießen.

Was ich aber nun zu sehen bekam, war doch sehr unerwartet. Da lag ein winziges schlafendes Baby auf den Brettern und ich ließ mich spontan zu einem verzückten "ooh" hinreißen. Rundherum saß die Familie, sie blickten sehr ernst, fast misstrauisch. Nun hatte ich mal angefangen und redete gleich weiter. "Hello!" Ich hockte mich nieder und lächelte zuerst die Mutter an, dann alle anderen  und spürte tiefe Depression bei allen. "Are you Refugees?" "Yes."

Wie ich erfuhr kamen sie aus Syrien, Damaskus. Außer dem Mann saßen da noch drei Kinder im Alter von 12 bis 15, sehr gedämpft waren auch sie, aber sie schauten neugierig. "Camp not good", meinte die Mutter, "so cold." Sie zeigte auf das Baby, imitiere Husten und sagte "In Hospital! But now better".  Das Zeltcamp im Dorf steht nahe bei meinem Haus.

Diese Frau war in der Familie die einzige, die ein wenig Englisch konnte. Der Vater überließ mir seinen Platz an der Bootshauswand. Ich winkte zwar ab, vergebens. Nun setzte ich mich also dazu und fragte die Kinder nach den Namen, um sie ein wenig einzubeziehen. Sie zeigten auf meine Frage hin auch mit den Fingern ihr Alter. Dann wandte ich mich wieder an die übrigens unverschleierte Frau :  "And your Parents?" "In Homs." "Oh, Homs....!" Ich signalisierte, dass ich wisse. "We are from Homs. Bombs!  So we go to Damaskus. Then Bombs in Damaskus. We had to go!" Immer wieder zeigte sie verzweifelt auf die Dose mit der Babynahrung.

"What do you need?" fragte ich . "Money..."  "Oh, I have nothing with me" meinte ich bedauernd und zeigte meine leere Manteltasche.

Ich versprach spontan, ihr welches zu holen, sie könne ja einstweilen schon Richtung Camp gehen, wir würden uns dann sicher begegnen. Aber da war nichts zu machen, nein, sie wolle lieber da warten. Was ich dann erst später verstand. Vor anderen Flüchtlingen war es wohl nicht so gut, etwas in Empfang zu nehmen, außerdem hatte sie wohl Sorge, wir würden uns verpassen.

Die Familie schlenderte mit mir in den angrenzenden Park und der Vater machte ein Foto. Ich war zur Seite getreten, aber er wollte genau mich mit auf dem Bild haben und zeigte mir dieses dann, es sei doch gut geworden. Da sah ich das arg zerbrochene Glas auf dem Display, er lächelte deswegen nur und zuckte mit den Schultern.

Tja, ich hatte recht weit zurück zu radeln. Der Bahnschranken blieb ewig geschlossen und ich stellte mir beim Warten vor, wie sie nun wohl zweifelten, ob ich überhaupt wiederkommen würde.

Zu Hause dachte ich beim Blick in die Brieftasche: "Jetzt nur nicht kleckern. Das Geld ist bei jenen zehn mal mehr wert als bei dir." Dann griff ich noch nach Keksen und Nüssen und war gleich schon wieder auf dem Rad.

Als ich den Park erreichte saß die Frau auf einer Bank und blickte mir furchtsam und scheu entgegen. Die Kinder rundherum, teils bei den Spielgeräten, der Mann irgendwo weiter weg. Ich setzte mich zu ihr, gab ihr die Nusspäckchen und die Kekse an denen sie gleich nestelte und als ich das Geld verborgen in ihre Hand drückte, fing sie bitterlich zu schluchzen an. Da nahm ich sie in den Arm und sprach von besserer Zukunft und dem Heim, das sie sicher finden würden. Sie stammelte unentwegt "thank you, thank you, thank you!" Ich: "no, say it no more, its o.k." Wie hätte ich ihr klar machen können, dass ich ihre Würde wahren wollte, und wie, dass dieses Geben für mich seliger machend war, als sie es sich vorstellen konnte? 
Aber am berührendsten waren die Blicke der Kinder. Sie blickten durchdringend die weinende Mutter an und in ihren Blicken war mehr, als ich es jemals bei Kindern gesehen habe.



Nickname 27.10.2015, 01.57 | (6/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schwätzchen mit reichen Indern.

Was ist das nur für ein Sommer! Es schüttet schon fast eine ganze Woche und hat nur 14° Bei euch vermutlich auch? Seit einem Monat hatten wir insgesamt nur zwei Tage durchwegs Sonnenschein. Ich heize! Noch nie habe ich im August eingeheizt! Heute Nacht kann es sogar nur 6° haben.

Unlängst, an einem der sonnigen Tage zogen wir abends ins Getümmel nach Pörtschach, den seltenen lauen Abend genießen. Wir spazierten an der Seepromenade und kamen vor das häßlichste aber luxuriöseste Hotel und dem zugehörigen breiten Steg um den Sonnenuntergang zu genießen. Dort saßen drei Touristen reglos auf einer hölzernen Sonnenliege, man erkannte sie sofort als Inder. Ein altes nobles Paar, sie im dunkelgrünen Seidenkleid und an die 70, aber voll geschminkt, er auch ganz nobel. Sie hatten ihren auch nicht mehr ganz jugendlichem Sohn in die Mitte genommen. Der machte sitzend eine Verbeugung zu mir hin und grüßte sehr höflich. Nachdem ich zurück gegrüßt hatte, wies meine Schwester auf den schönen Himmel hin, auch die Inder blickten auf: "beautiful" sagte ich zu ihnen hin, da kamen wir ins Gespräch.

Sie wirkten wie Paschas und kamen aus Dehli.

Ob wir von hier seinen fragte der Alte. Ob hier auch Menschen leben würden. (Doch, es flanierten auch einige Leute rum! Er sah wohl nur Touristen.) Ob es eine Stadt gäbe und wie die hieße. Ob es Industrie gebe. Als ich verneinte, bzw. meinte, nur ganz wenig, fragte er sehr erstaunt, wovon die Menschen hier denn leben würden? Naja, alle möglichen Berufe, "Shops, Teacher...äh..." Mehr Berufe fielen mir auf englisch nicht ein. Währenddessen fotografierte meine Schwester mich heimlich. *g*



Wir amüsierten uns später noch lange über die Frage, ob hier auch Menschen leben würden. Dann wurde uns klar: In Indien schieben sich ja die Menschenmassen und das überall! Die Besiedelung bei uns kam ihm wohl wie nichts vor. :-)

Nickname 15.08.2014, 19.28 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Unlängst, die Sache mit den Haifischen...

Aber das war doch... so gefährlich... ähm...

Himmel, Matsch und Zwirn!! Da begibt man sich extra für seine Leser in gefährlichste Gefilde und dann... dann.. ja, dann kommt Katinka. Diese Person IST MIR ZU SCHLAU!

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Ich hatte mir doch in den Kommentaren als Beute 7x das Wort "Hai" erhofft! Und dann wollte ich "ätsch" sagen, und: "hähä!" Aufzeigen wollte ich, wie frau Menschen manipulieren kann!

Was aber habe ich bekommen? Nur zwei echte Haie! Katinkas Schatten schwebte schon bald drüber - und aus war´s. NÖL! ;o)

Ja, es war alles genau so wie sie im Kommentar schrieb. Alle saßen auf dem Schiff und schmausten frisch gegrillten Fisch. Nur das Kind durfte nicht. Oder wollte nicht.

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Das Foto da war vorher. Da in der obersten Etage wird grad gegrillt. Dann ertönte eine Glocke und alles rannte. Man wies uns in die Technik des Entgrätens ein, inklusive des Auftrags, die Gräten im Meer zu entsorgen, die Fische würden die schon verwerten. Ich war da ja ein wenig ungläubig, aber das taten sie tatsächlich! Meine Schwester meinte zwar später, nach dem folgenden Bad im Meer hätten ihre Arme fischig gemuffelt! Aber das kann ja auch andere Ursachen gehabt haben, nüch!

Jedenfalls war das eine tolle Stelle, wo wir da angelegt hatten, ein verlassener winziger Hafen auf Cres. Muss ich doch glatt nochmal zeigen, weil´s halt so schön war! 

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Das Schiff da oben war genau das, welches wir eigentlich NIE UND NIMMER buchen wollten! Denn immer am späten Nachmittag schipperte es mit Musikantenstadelmusik an uns vorbei und einmal sah ich sogar Leute  in geschlossenen Reihen dazu schunkeln! Neeein niemals, dachte ich da nur! Deutsch-österreichische volksdümmliche Musik in Kroatien, njet nit mit mir!!! Aber dann war das andere Schiff entgegen der Abmachung gar nicht erst aufgekreuzt und wir standen da wie Pik 7. So kam´s.
Gleich beim Einschiffen entdeckte ich den Akkordeonspieler. Ah so? Livemusik? Na, das geht ja dann doch. Ich sagte gleich zu dem: "Ach bitte, nur kroatische Musik, keine deutsche, keine österreichische...! Er aber entgegnete: "Musik ist universell!"
Okay. Und dann war es soo schön! Ich glaube, der spielte mehr kroatisch... *g*

"Wollen Sie Panorama, oder wollen Sie Delfine!" ertönte plötzlich vom Käpten während der Fahrt aus dem Lautsprecher. Daraufhin hörte man hauptsächlich mich: "DELFINE, BITTE DELFINE!!
Das war immer mein Traum, hach, einmal Delphine sehen!

Und dann, so faszinierend! Als wir schon etwa 200 Meter dran waren, stellte der Käptn den Motor aus und forderte auf, mucksmäuschenstill zu sein. Tatsächlich machte keiner mehr auch nur einen Mucks! Auch das so faszinierend: Wie die Leute alle gebannt reagierten! Nur noch ein Baby weinte. Ansonsten nur plätschern und Stille.
Und dann, genau als die Delfine uns am nächsten waren, so etwa 100 Meter weit, unterbrachen sie ihr sanftes Auf und Ab mit dem sie durchs Wasser pflügten und machten für uns eine kleine Vorführung. Wir sahen eine oder zwei springen und Purzelbäume machen! Extra für uns! Was sie sich dabei wohl dachten? Vielleicht wollten sie uns einfach betrachten.
Ich hatte mir vorgenommen, ja nicht die Kamera vor meine Augen zu halten. Aber.. es war mir nicht gelungen. Da gibt es ein Filmchen. Das aber nur im Fernsehapparat funtz. Hach, leider sind diese Filme nicht hochladbar. Schön blöd!

Nickname 28.09.2013, 23.58 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Was ist denn da geschehen?

Nanu, die Möwen sind ja so unruhig? Seltsam....

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Ich blicke mich um. Dort am Strand, da... da... wo sind denn die alle hin?? Da ist ja kein einziger Mensch?? Nur die Sachen?? Was ist denn da los?! Oder Moment mal! Dort ganz links... in der Höhle.. bewegt sich da nicht was?

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Ich zoom mal näher hin!

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OOH MEIN GOTT! Da sitzt ja in Kind! Ganz alleine! 

Und drüben, ein Stückchen weiter das Schiff! Da brennt es!!!

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Mich schaudert! Da, die Fische! Auch deren Anblick erschreckt mich...! Drehen die jetzt etwa durch?  

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Und was soll die riesige Gräte da...?? Ich fühl mich wie in der Apokalypse und will schreien! Entsetzt wende ich mich ab, sehe zum Meer raus, ... da, da!!! 

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Das aber lässt mich nun endgültig erstarren!

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OH MEIN GOTT!!

Die sehen irgendwie so zufrieden aus!

Kann mir jemand DAS erklären? Was ist denn da passiert???

Nickname 21.09.2013, 13.53 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Erlebnisse im See

Ich schwamm weit bis zum abgelegenen Schilf. Dort ist das Wasser wegen des hellen seichten Grundes pastellgrün! Die wellige Wasserspiegelung des Schilfs macht die Schönheit perfekt und falls gerade kein Motorboot aus der Ferne brummt, hört man nur das zarte Rauschen der bewegten Halme, hervorgerufen durch graziöse kleine Wellen.

Aber diesmal war es gar nicht so leise dort! Unsichtbar für das Auge piepste eine Hundertschar frisch geschlüpfter Wasservögel hinter der dichten Wand der Schilfhalme.
Ich schwamm im an der Oberfläche 30° warmen Wasser die lange Schilfhalbinsel entlang und versuchte mit meinen Blicken die großen Halme zu durchdringen.
Da tauchte plötzlich ein Haubentaucher mit seinem Jungen zwischen den Halmen auf. Das Kleine war nicht größer als ein Daumen! Es schwamm neben der Mama und stupfte sie manchmal mit dem Schnabel. Die aber putzte sich nur ungerührt, Haubentaucher nehmen es mit der Federpflege ja stets übergenau. Berührt sah ich zu, wie das Junge immer wieder von hinten auf den Rücken seiner Mutter kletterte und sich unter einem Flügel bequem machte, nur noch das Kirschgroße Köpfchen lugte hervor und das war ein Bild für Götter!
Ich hatte mich sehr ruhig verhalten und durfte recht nahe dabei bleiben. Als dann einmal das minikleine Junge aber versuchte, beim Halsansatz der Mutter aufzusteigen, aber auf halber Höhe stecken blieb und nun ungeschickt und fast hilflos am Bauch halb oben lag und erst nach einiger Zeit wieder runterplumpste, konnte ich mich nicht enthalten "Mei! Hach wie nieedlich" oder so ähnlich rauszuseufzen. Die Mutter hatte mich ja immer im Blick gehabt und auch jetzt, trotz meines Ausrufs, putzte sie sich weiter, gerade so, als es niemand anderen auf der Welt gäbe.

Als ich dann zurückschamm und allmählich wieder unter andere Schwimmer kam, entdeckte ich ein Frauchen mit ihrem Hund. Sie schwammen perfekt nebeneinander her, der Hund hatte ein krummes Stöckchen im Maul, was das ganze noch ulkiger aussehen ließ. Wandte sich die Frau ein wenig nach einer Seite, tat es auch der Hund, er schwamm wirklich immer im hundertprozent gleichen Abstand neben der Frau her. Ich beobachtete und lächelte vergnügt, was die Frau natürlich bemerkt hatte. "Wir könnten beim Synchronschwimmen antreten!" rief sie mir stolz in deutschem Akzent rüber. Hach, ich hatte mir meine Antwort nicht überlegen können, spontan rief ich zurück: "Ja, dann müssten Sie aber auch ein Stöckchen im Mund halten!" Blitzartig verfinsterte sich der Blick der Frau, richtig sauer wendete sie sich ab und der Hund mit ihr.
"Da warst du zu frech!" meinte meine Schwester später. Naja! Meine Reaktion war doch sehr naheliegend und außerdem, Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Heute dann am Abend wieder am See, aber die Stimmung war ungewöhnlich! Vor den Abendwolken am westlichen Horizont sah man ungewöhnliche braune Schleier Muster in den Himmel ziehen. Ich beobachtete während des Schwimmens, wie sich sogar ein Kondensstreifen unmittelbar nach dem Flugzeug dunkelgrau färbte und auch so blieb, sehr ungewöhnlich vor den helleren Wolken! Bis der Streifen wieder blauen Himmel erreichte und auch schlagartig weiß wurde. Mein Verdacht ging in Richtung Saharasand, ja, da war ich mir fast sicher, hatte ich doch am Vortag im Garten wieder mal eine große Flugheuschrecke aus der Sahara entdeckt. Die schaffen es bei Südströmung mit dem Sand bis zu uns! Und ohje, wenn die ins Wohnzimmer fliegen! Dann sausen sie laut raschelnd so schnell von einer Wand zur anderen, dass es einem nur so graust! Fast eine Handspanne groß und nicht zu fangen! Das ist gar nicht lustig.

Zurück zum See, hach, ich verplaudere mich schon wieder! Plötzlich kam ein großer Sonnenball unter der Wolke hervor, knapp vor dem Untergehen, er leuchtete grell glutrot! Darunter gleich mehrere Bergketten von dunkelgrün bis blau und das Wasser glitzerte rot - grün - grau, "hach seht mal, wie kitschig" riefen einige. Aber in der Natur ist nichts kitschig, nur malen hätte man das nicht dürfen! Und ich keine Kamera dabei!!!!! So eine extrem rote Sonne werde ich nie wieder sehen, das ist sicher! Die seltsame Farbe des riesigen Sonnenballs unter dunkler Wolke hatte nämlich einen speziellen und eher traurigen Grund!
Aber ich hab jetzt genug geschrieben, die Ursache für das Phänomen und auch ein Foto davon findet man im Link da unten, es geschieht durch die immense Trockenheit und Hitze, denn es hat seit einem Monat nur einmal ganz kurz geregnet und alle Wiesen und Felder sind braun als wären wir in Griechenland!! Tja, jetzt brennt es südlich von uns!

Waldbrand im italienischen Pontebba

Nickname 06.08.2013, 02.55 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL