Thema: Geschichtchen
Satire
14.05.2006, 17.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der kleine Bläuling
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"Was machst denn du an diesem gefährlichen Ort!" raunte ich ihm zu, "willst wohl zertreten werden du Leichtsinniger! Weißt du denn nicht? Die Welt ist böse!"
"Ich bin schön, da wagt es keiner!" hörte ich ihn nach einer Weile sagen.
"Ha, auch wenn du schön bist wird man dich zermalmen! Die Menschen kümmern sich nur um ihr eigenes Glück!"
Nun doch etwas beunruhigt flatterte er kurz mit bebenden Schwingen auf, setzte sich aber bald wieder um jetzt regungslos zu verharren.
Ich wartete geduldig. Endlich sprach er:
"Sieh mal Mensch, was ich mir für eine Mühe gemacht habe mich zu tarnen! Ich habe auf ein makelloses Kleid verzichtet!"
"Na von Mühe kann man da wirklich nicht sprechen, die paar Pünktchen! Wenn du es aber besser gemacht hättest wärest du gewiss durch mich zu Tode gekommen und ich hätte es nicht einmal bedauern können weil ich dich nicht gesehen hätte!"
Ein überraschend schnelles Aufflattern verriet mir seine wachsende Unruhe.
"Oh doch! Viel Mühe habe ich mir gemacht!" Und er setzte sich vor mich hin, breitete ganz kurz seine Flügel aus und zeigte das schönste Blau das ich jemals bei einem Schmetterling gesehen hatte.
"Meine Ahnen haben mich gelehrt es zu verbergen" hauchte er mir fröhlich zu als er schon wieder in den Lüften war um nun endgültig neuen Abenteuern entgegen zu fliegen.
Ich war glücklich und dankbar für die Ausnahme die er für mich gemacht hatte.
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Nachwort:
Wenn er flatterte geschah dies so schnell, dass man die Flügeloberseite gar nicht wahrnehmen konnte. Außerdem musste ich lange warten bis er die Flügel endlich einmal geöffnet hatte und das dauerte dann höchstens eine Sekunde!
Kronwicken-Bläuling
25.02.2006, 20.33 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL
öhm...
Wie ich schon mal geschrieben hatte, schleifte ich unlängst die Autoreifen durch den hüfthohen Schnee und wuchtete sie mit letzter Kraft ins Auto.
Heute beim Reifenhändler:
Der Kerl tut so langsam, möönsch!
"Können Sie mir bitte sagen, wie lange Sie ungefähr brauchen werden? Wissen Sie, in einer halben Stunde muss ich bei der Arbeit sein!" "Das geht sich aber nur schwer aus! Na schau ma mal." Ich ging ins Büro um zu fragen wo das nächste Café ist. "Weit weg, etwa 100 Meter!" *ächz* In dem Moment steckte der Monteur die Nase herein: "die Reifen sind gesteckt, es dauerte nur eine halbe Sekunde." Wie bitte? "Äh...., was??" "Na kommen Sie schauen!"
Ahnungsvolles Nachtrotten.
Verlegenes Pudelgrinsen.
Als ich eilends in den Wagen sprang musste er mir unbedingt noch "Wünsche gute Fahrt" nachrufen, der Kerl! .....Schnell weg....
Öhm..... jaa.... *räusper* ... * ....´ ... . . . ... Ja richtig, ich.... hatte... die Sommerr... Ach, müsst ihr das jetzt wissen?? ... .
Ja, ich weiß, ich bin eine brünette Blondine.
Hiermit ist mein Blog zum Auslachen freigegeben*
(*Ich hatte mir dann im Auto auch die Augen feucht gelacht.)
07.12.2005, 23.41 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Überschwemmung in Santiago
Etwa zur Zeit meines fünften Geburtstags, wir wohnten noch im hier beschriebenen Bungalow, begann es in Santiago ungewöhnlich stark zu regnen. Die Stadt liegt nahe dem 34. südlichen Breitengrad, das entspricht auf der nördlichen Halbkugel ungefähr der Lage von Marokko. Aber das Klima ähnelt eher dem Siziliens. Im Jahr des El Niño kann allerdings alles anders sein denn das Meer erwärmt sich ungewöhnlich. Ob er tatsächlich die Ursache dafür war, dass sich die Himmelschleusen wie nie gesehen öffneten weiß ich natürlich nicht.
Santiago in den Sechzigerjahren.
Und so sieht die Stadt jetzt aus. Im Winter, wenn in den Höhen Schnee fällt erstrahlen die Anden, aber heutzutage sieht man sie wegen des Smogs leider nur noch selten.
Unser in einem Außenbezirk gelegenes Bungalow stand direkt an einem Kanal der am Ende der Straße in den Fluss Mapocho mündete.
Es kam wie es kommen musste, der überaus schmutzige Kanal ging über. Zunächst betraf uns das nicht, denn er floß hinter einer hohen Mauer. Jedes Grundstück entlang des Flusses war von solchen Mauern umgeben, aber irgendwie war wohl beim ersten Wasser eingedrungen und der Besitzer schlug ein Loch in die Wand zum Nachbarn um den Fluten Herr zu werden. Der nächste tat es ihm gleich und in einer Kettenreaktion kamen auch wir bald in die Lage es tun zu müssen.
Ich war gerade sehr krank, hatte Lungenentzündung und Gelbsucht zugleich. Als ich diesen Morgen erwachte, fiel mein erster Blick auf den Teppich, er lag so überraschend hoch und ich dachte ich träume. Erst allmählich begriff ich, dass er auf einer braunen Brühe schwamm und auch heute erinnere mich noch gut an mein damaliges Entsetzen!
Meine arme Mutter! Sie war gerade hochschwanger und erwartete ihr viertes Kind. Wir konnten in kein höheres Stockwerk flüchten, es war ja, wie gesagt, ein Bungalow.
Welch eine glückliche Fügung, dass mein Vater in dieser Zeit gerade nicht auf einer seiner ausgedehnten Fotoreisen war. Er war in vielen Jahren allzu oft in der Wildnis verschollen und ging seiner Leidenschaft nach, Land und Leute zu fotografieren. Über die Wüste Atacama bis in die Antarktis hatte er das ganze Land bereist.
Meine Mutter war dann alleine mit vier Kindern und oft wochenlang ohne Nachricht. Ohne Versicherung, mit wenig Geld und ganz schutzlos muss sie oft große Sorgen gehabt haben. Aber sie hatte verlässliche Freundinnen, ohne die wäre es nicht gegangen.
Wie es dann weiterging ist mir entfallen, ich weiß nur, dass ich für einen Monat zu einer sehr lieben "Tante" kam. Die "Deutsche Kolonie" hielt zusammen und man half sich gegenseitig wenn jemand in Not war.
Als dann mein Bruder geboren war und mich meine Mutter abholte, fügte ich ihr eine sehr schwere Kränkung zu. Ich wollte nicht mit und heulte, sagte ihr, die andere sei nun meine Mutti. Ich war von dieser Frau so ungemein liebevoll verwöhnt worden, hatte dort Spielkameraden in meinem Alter, aber zu Hause war es ganz anders, meine Mutter war immer sehr "abgerackert" wie sie zu sagen pflegte und spielte nie mit uns Kindern.
Damit aber kein falscher Eindruck entsteht, ich habe meine Mutter sehr geliebt.
Die schmutzigen Spuren der Überschwemmung an den Wänden des Hauses waren nicht wegzubekommen und wir sind dann sehr bald umgezogen.
Hier sieht man meinen Vater auf Feuerland im Jahr 1959:
26.11.2005, 00.19 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
An der Kassa
22.11.2005, 11.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ein Drama in 20 Bildern ;-)
Sei immer treu und löblich
oder:
Wie Frau Ente K. das Fürchten lernte
(Name der Redaktion bekannt)
Eine gar tragische Geschichte, zu finden in der linken Spalte dieses Blogs.
27.10.2005, 22.34 | (10/8) Kommentare (RSS) | TB | PL
Begegnung beim Frühstück im Hotel
10.09.2005, 22.29 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
In See gestochen mit....
15.08.2005, 13.30 | (7/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Nur ein bisschen Notwehr
22.07.2005, 22.53 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Aus Herr Taktaktak wird Frau Hüit-teck-teck.
"taktaktaktak harakataktak" !!
Früher hätte ich nur kurz nachgesehen, wer da wohl im Garten diesen infernalischen Lärm veranstaltet!
So ein rhythmischer Radau lässt mich aber neuerdings sogleich mit der Kamera hinausstürzen.
Der Urheber dieser Unruhe war sehr flatterhaft. Aber auch so naiv, immer wieder zu den gleichen Plätzen zu sausen! Sonst hätte ich den mit meiner Kamera niemals erwischt und dann auch keinen Beweis für seine freche öffentliche Lärmerregung gehabt! Ich wollte also unbedingt wissen, wer der Täter ist.
Wie jederman nun feststellen kann, hatte ich gerade noch rechzeitig abgedrückt um da frechrote Schwanzfedern nachweisen zu können!
"tirilli tirilla" jubelte ich!
Leider habe ich dann den Herrn Vogel wegen exzessivem Gegenlicht trotzdem nicht identifizieren können! Ich hoffe aber fest auf Hilfe durch willkommene Zeugenaussagen!
Wer aber glaubt, dass ich so schnell aufgebe, ahnt nichts von meinem Starrsinn!
Ich setzte mich ergeben auf einen Stein und sinnierte über die Tugenden des Seins leidenschaftlichen Tierfotografen.
Sogleich wollte ich auch so sein wie meine neuen Vorbilder! Ich wartete und wartete... und siehe da, es gelang!
Haha! Erwischt!! Ergib dich! Du entkommst mir nicht!!
Jedoch, der Übeltäter wusste nichts besseres, als mich mit seinem Diebesgut gleich mal fest anzusehen und ich erlag natürlich seinem Charme sofort und vollkommen! (Woher wusste er das?) Übrigens ohne seine verräterischen Schwanzfedern zu zeigen, so ein raffinierter Kerl aber auch!
Na, dann verzichte ich halt auf die Anzeige wegen öffentlicher Lärmerregung.
Nachtrag
Gleich die erste Zeugin berichtet in einem Kommentar, dass es sich um die Frau Gartenrotschwanz handelt und die gerne "hüit-teck-teck" sagt. Da seht ihr mal wie sich das Weibstück mir gegenüber getarnt hat!
Vielen herzlichen Dank liebe Kellytüdi !
12.07.2005, 18.22 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL