Thema: politisch
Was geht in den Seelen vor?
Zum Terror der letzten Wochen.
Eigentlich wollte ich zur Zeit das Weltgeschehen innerlich ausblenden. Bei den ersten Terroranschlägen in London ist es mir auch gelungen, nicht weiter daran zu denken. Ich weiß, das klingt unkorrekt und selbstbezogen, aber ich war früher politisch sehr aktiv und glaube daher, meinen "Urlaub von schlimmen Nachrichten" vor mir selbst verantworten zu können.
Nun aber, angesichts der Tragödie im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich kann ich nicht länger "wegdenken". Wieder kommen mir viele unbeantwortete Fragen in den Sinn, besonders die, was in den Köpfen der Täter wohl vorgehen mag und wie man junge Männer so weit bringen kann, ihr eigenes Leben für den Massenmord an Allahs Geschöpfen hinzugeben.
Gottesglaube kann es kaum sein, denn der sollte eigentlich die Liebe zu dessen Schöpfung beinhalten... aber wer denkt schon normal wenn er fanatisiert wurde.
Warum denken so wenige öffentlich darüber nach, was junge Menschen zu solchen Taten treibt?
Ich versuchte, mich in diese zerstörten Seelen hinein zu versetzen, nahm an, das seien nun also die bitteren Früchte von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Armut.
Ich dachte, die von Hass zerfressenen islamistischen Agitatoren benützten jugendliche Opfer schlimmer Umstände, um sie mit manipulativen Methoden, ja fast Gehirnwäsche für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Nun stellte sich heraus, dass es auch Bombenleger aus gutbürgerlichem Haus gibt, solche die in England geboren wurden und in dieser toleranten Gesellschaft dort ihren Platz gefunden hatten.
Ich frage fassungslos:
Was geht in solchen Seelen vor?
Wie wird aus einem niedlichen kleinen Jungen ein Massenmörder?
Wie kann man Horror in die Welt setzen und fest daran glauben, das könnte gottgefällig sein?
Und am dringendsten würde ich gerne verstehen:
Wie kann man sich seiner Ideologie so sicher sein, dass man nicht zögert, sein einziges Leben dafür hinzugeben, und das seiner Frau und Kinder gleich mit zu zerstören?
23.07.2005, 13.37 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Amerikanischer Wahn
22.07.2005, 17.49 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Elektroschocks....
02.07.2005, 11.57 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Erlaubtes Plündern eines Kontos durch den österr. Staat?
12.06.2005, 18.15 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Noch einmal Döbriach...
Heute war im Fernsehen ein kurzer Beitrag über die unmenschlichen Vorkommnisse in Döbriach am Millstättersee.
Zunächst war ich geneigt, ein wenig versöhnt zu sein, denn es wurde berichtet, wie es zu dem hohen Stimmenanteil gegen die Flüchtlinge kommen konnte. Der Initiator, Gemeinderat und Campingplatz-Besitzer Dieter Bur.gstaller (Haider-Partei BZÖ) schürte Ängste in dem er kolportierte, es würden noch mehrere hundert Flüchtlinge in das Dorf gebracht werden. Davon war nie die Rede, hört man von den Verantwortlichen. Da kann man sich auch gleich seinen Reim auf folgende weitere Äußerungen des Haidervasallen machen: Sie würden "Fahrräder stehlen", die Asylanten, Einheimische mit dem "Kehledurchschneiden bedrohen" und ihm "in die Rezeption spucken".
Mir war schon fast schlecht als ich das las, es kam aber noch dicker: "Aber wenigstens habe man bei den Frauen das Tragen von Kopftüchern und langen Kitteln eindämmen können." !!!!!!!!!
Ich schäme mich zutiefst.
Der Ruf der Kärntner ist schon belastet genug und nun das. Ich kann aber nur sagen und bitte glaubt mir: Es sind diese Leute eben die lautesten. Ich kenne fast nur freundliche und wohlmeinende Landsleute, bewegt von modernen kulturellen Gedanken wie überall in Mitteleuropa und keineswegs häufiger der bösen Vergangenheit nachtrauernd als anderswo!
Der zuständige Bürgermeister der Stadt Radenthein sagte dann in diesem Sinne: Die paar Flüchtlinge könnten bei den 40.000 Buchungen im Jahr ja wirklich kein größere Problem darstellen. (Anm.: In 3 Quartieren in der Umgebung leben insgesamt 50 heimatlose Menschen. Neben den 36 jetzt vertriebenen werden auch die restlichen wegen der Unterschriftenaktion demnächst verschwinden müssen.) Der Bürgermeister verurteilt die Vorkommnisse.
Zwei ältere Damen des Dorfes bekundeten in der oben erwähnten Sendung ihr Mitleid mir den Flüchtlingen. "Einfache" Frauen anscheinend, von der Art die mir lieb ist, mit dem Herzen am rechten Fleck. Ich hätte sie umarmen können. Sie sagten mitleidsvoll sinngemäß: "schließlich hätten die Kinder (Anm.: die Hälfte der Betroffenen) sich gut eingelebt und würden nun herausgerissen von allem." - Manche sind schon zwei Jahre da.
Andere Interviewte sprachen aber von unangenehm herumstehenden Menschen (sie dürfen ja nicht arbeiten) und wie schaue denn das aus, oder: das sei doch kein Zustand, ein unmögliches Ortsbild. "Sauberes Ortsbild"... dieses Wort fiel auch.
Ich verstehe unter Sauberkeit etwas anderes. Für mich stinkt es dort gewaltig.
Die Interviewten die für die Vertreibung der Flüchtlinge gestimmt hatten betonten vor laufender Kamera dann noch überflüssigerweise, dass sie doch bittesehr aber gar nichts gegen die Flüchtlinge hätten, nichts, nicht das geringste....
In der anerkannten und üblicherweise nicht reißerischen österreichischen Zeitung "Der Standard" kann man über den ganzen Skandal nachlesen. Aber Achtung, eventuelles Unwohlsein nach dem Lesen könnte die Gesundheit beeinträchtigen.
30.05.2005, 23.59 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Sich selbst die Nächsten....
Döbriach, ein kleines fremdenfeindliches Dorf am Millstättersee wartet auf die Deutschen...
So könnte ich überspitzt formulieren. Denn so wird dieses Thema üblicherweise in den Medien gehandhabt. Aber ich bleibe lieber bei genaueren Zahlen: 800 von 1330 Einwohnern stimmten dafür, geflohene Menschen ohne Heimat und Besitz noch schnell bevor die Touristen kommen aus dem Dorf zu weisen. Aus einem der besten Flüchtlingsheime Kärntens, die Heimleitung tat nämlich viel mehr für seine Bewohner als vorgeschrieben wurde. Die restlichen 530 Einwohner haben sich anscheinend nicht für diese vom Campingplatz-Bertreiber iniziierte Unterschriftenaktion erwärmen können. Auch sie alle werden es sich nun gefallen lassen müssen, von toleranteren und weltoffeneren Menschen als Fremdenfeinde angesehen zu werden. Der Initiator ist übrigens auch Gemeinderat und gehört natürlich zur Haiderpartei BZÖ, die ja neuerdings die Farbe orange angenommen hat. Was aber nichts an der Gesinnung ändert, es sammeln sich alle Anhänger vergangener Zeiten (um es höflich auszudrücken) schnell wieder um dessen neue Partei.
Um zu den Flüchtlingen zurück zu kommen, es handelt sich um die kleine Zahl von 18 Kindern und ebenso vielen Erwachsenen. Nun werden diese Kinder in der Schule fehlen und Klassen müssen zusammen gelegt werden. Lehrer verlieren ihre Arbeit, aber Hauptsache Döbriach ist ausländerfrei und zahlenden Deutschen und Holländern kann ein "sauberer" Ort geboten werden.
Meine Meinung: Möge die 800 Einwohner bald erfahren, dass sie durch ihr Handeln dem Dorf mehr geschadet haben als sie es jetzt noch ahnen können. Und möge es junge Menschen geben, die dort mehr Weltoffenheit und ein klein wenig mehr Großzügigkeit erkämpfen. Ich für meinen Teil werde, wenn ich dort durchfahren muss darauf achten, dass ich schnell wieder weg bin.
Ich frage mich übrigens, wie viele dieser "Mitmenschen" jeden Sonntag schön brav in der Kirche sitzen.
29.05.2005, 22.58 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Impressumpflicht
14.05.2005, 14.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Kärntner Geschichte und Ortstafelstreit
Diesen Beitrag schreibe ich anlässlich gestriger Zwischenfälle nach einer Ortstafel-Aufstellung
In Kärnten hat es immer schon zwei Kulturen gegeben. Die Slowenen und die deutsch Sprechenden. (teilweise Bajuwaren, aber auch Römer, Kelten und Awaren siedelten hier) Im 20. Jh. erging es den Slowenen naturgemäß schlecht, sie wählten in einer Volksabstimmung 1920 zwar den Verbleib in Kärnten, wurden dafür aber nicht bedankt, ganz im Gegenteil. Man versuchte, ihre Identität einzudeutschen und behandelte sie als Menschen dritter Klasse. Manche machten mit, die nannten sich dann "Windisch" Und genau diese waren willkommenes Alibi für die Nationalen.
Das traurigste Beispiel:
Odilo Globocnik, er war ein Extremfall. Der gebürtige Slawe war in Triest geboren, entschied sich aber, "zum Wohle des deutschen Volkes", natürlich in Wahrheit zum eigenen Vorteil, kein "Mensch dritter Klasse" mehr zu sein Er mordete für Hitler Menschen "dritter Klasse". So abartig das klingt, so wahr ist es leider auch.
Auch heute halten einige wenige Kärntner ihr Land immer noch für das letzte Bollwerk deutscher Nation. Jetzt verstehen vielleicht auch manche, warum bei uns ein Landeshauptmann Haider möglich ist. Die rechtsnationalen Heimatverbände kämpfen immer noch gegen zweisprachige Ortstafeln, als wenn sie fürchten würden, die Slowenen könnten sie immer noch okkupieren wollen. Und das, obwohl Slowenien zur EU gehört und es nicht einmal mehr eine richtige Grenze gibt. Die zweisprachige Region ist eine kleine Region, aber groß genug um an alten Ängsten festzuhalten.
1977 gab es Ausschreitungen weil ein Ortstafelgesetz in Kraft trat, nach dem in Ortschaften bis zu mindestens 10% slowenischer Minderheitsbevölkerung zweisprachige Tafeln aufzustellen seien. Dieses Gesetz wurde nie vollständig umgesetzt.
Ach jetzt noch kann man schlimme Einstellungen zu der Minderheitenfrage erleben. So einige Postings hier sprechen eine beredte Sprache darüber, wie wenig viele aus der Geschichte gelernt haben und wie wenig sie von Toleranz und einem friedlichen Miteinander halten.
13.05.2005, 16.31 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Rückständigkeit als Programm
Die Alten haben ihren Alten gewählt, der wieder seine Alten einsetzt die sich dann wieder einen Alten wählen.
Kontinuität oder Stagnation? Ich vermute, die Wahl Ratzingers wird die Kirche weiter schwächen.
So weitermachen wie bisher kann auch bedeuten, die Kirche „kaputt zu bewahren“.
In aller Welt wurden kritische Bischöfe gegen konservative Bischöfe ausgetauscht. Manche sagen: Mit Hilfe von rechtskonservativen Opus-Dei-getreuen Klerikern, von Gegnern werden die auch „Heilige Mafia“ genannt.
Das bedeutet noch strengeren Konservativismus.
Ratzinger, ein Vatikanbeamter der über die sogenannte Rechtgläubigkeit, wie er sie versteht, wacht und sozialbewegte Kleriker maßregelt. Sein Nein gegenüber den Ansichten der anderen Bischöfen Deutschlands in der Frage der Schwangerenberatung zeugte nicht gerade von einer Bereitschaft zum Konsens.
Theokratie pur.
Katholische Schlaglichter:
Nein zu einer neuen Rolle der Frau
Nein zum Individualismus
Nein zu Geschiedenen
Nein zu Homosexuellen
Nein zu Kondomen, auch bei aidskranken Ehepartnern!!
Viele „Nein“, sicher fallen meinen Lesern noch andere ein.
Ob das mit den Inhalten des Neuen Testaments vereinbar ist?
Wenn ich in der katholischen Kirche wäre, würde ich jetzt austreten.
Die Menschen vor dem Petersdom waren also begeistert. Wären sie es bei jedem Gewählten gewesen, oder waren sie es einfach nur so?
Schade, denn mir bedeutet die ursprüngliche Lehre viel.
19.04.2005, 23.43 | (12/7) Kommentare (RSS) | TB | PL
Auch eine Methode
Miserable Failure
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13.04.2005, 01.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL