Gastkommentar zum Thema Stolz

Renate (Bramasole) schrieb zum Beitrag über den Stolz einen lesenswerten Kommentar. Sie spricht mir aus der Seele.  Jetzt hat sie mir erlaubt, ihn als Beitrag zu posten, danke Renate!

Auf sich selbst stolz sein zu können, steigert unheimlich das Selbstwertgefühl. Aber dann kommen welche und sagen: "Eigenlob stinkt" - Rumms ... schon macht man sich kleiner und sagt: "Na ja, sooooo toll war das ja gar nicht, was ich da geschafft hab", damit einem niemand unterstellen kann, dass man ein Egomane ist.
Und so sieht man irgendwann nur noch seine schlechten Seiten, weil ja niemand was dagegen hat, wenn man mit sich selbst schimpft. Und man macht sich immer kleiner, bis man sich selbst nichts mehr zutraut.
Und es ist ja auch viel leichter, hinterher zu sagen: "Na ja, war ja eh klar, dass ich's nicht schaffe" als in ein tiefes Loch zu fallen, weil man's trotz aller Bemühungen nicht geschafft hat.
Doch, ich möchte stolz sein auf mich! Wie gern erinnere ich mich an das Gefühl, als mir kurz vor meinem 30. Geburtstag das Abiturzeugnis, das ich mir mühsam im Abendstudium erarbeitet habe, überreicht wurde. Natürlich kamen dann die Unken und sagten: "Und? Was bringt dir das jetzt?"
Doch, es bringt mir sehr viel, denn ich weiss, dass ich es schaffe, etwas durchzuziehen, wenn ich nur will!

Nickname 09.02.2007, 22.33| (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: nachdenklich

Immer zur falschen Zeit

Morgen ist die Aufführung und ich bin total verkühlt. Das Herz klopft zu laut und spürbar, ich sollte Ruhe geben. Geht nicht, noch einiges zu erledigen und morgen ab der Früh Proben und andere Vorbereitungen. So ein Mist, Gott sei Dank bin ich nur ein ganz klein wenig heiser.

Nickname 09.02.2007, 13.27| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: bekümmert

Ein Motor namens Stolz

Stolz sein zu dürfen ist ein schönes Gefühl. Was die Leute sich meist abstrampeln dafür...! Das kann bis zur Selbstaufgabe gehen.

Aber es währt nicht lange, dieses erhebende Wohlbefinden im Stolz. Schnell ist wieder der Alltag da und man muss sich neu beweisen.
Das Bedürfnis, stolz sein zu können hat auch viel Gutes, ohne diese Triebfeder wäre in der Menschheitsgeschichte weit weniger geschehen. Im Guten wie im Schlechten.

Was die Kunst betrifft, Virtuosität gäbe es ohne das Bedürfnis nach stolzer Befriedigung nicht. Nirgends, und besonders nicht bei den Musikern. Sie haben mit einer Kunst zu tun, die im Moment des Tuns auch schon gleich wieder verpufft. Nach einem Konzert haben sie nichts in Händen, nur das Gefühl des Gelingens bleibt im besten Falle. Und jedes Mal sich neu beweisen, jedes Mal ein neuer Anfang! Wie gut hat es dagegen ein Schriftsteller oder Maler, das Werk ist da, man kann ihm gegenüber treten und meinetwegen mit ihm raufen. (Künstler setzen sich ihr Leben lang mit ihrem Werk auseinander, das liegt in der Natur der Sache!)

Mir ist es nicht mehr so viel wert, stolz sein zu können. Ein Problem, denn dadurch übe ich weniger. Eigentlich übe ich im Moment viel zu wenig. Manchmal frage ich mich ernsthaft: Darf ich mich überhaupt noch Musikerin nennen?

Nickname 09.02.2007, 13.24| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: nachdenklich

Ringe zeigen tut man nicht - oder so....

Kann mir Ösel bitte jemand erklären, wofür der Deutsche Olympische Sportbund ( DOSB ) da ist? Ich habe zwar beim Wiki nachgelesen, aber ich glaube, ich bin zu dumm um das zu begreifen.
Bei uns in Österreich gibt es auch so Vereine. Die sind zur Sport- und Sportlerförderung gegründet worden. Aber der DOSB... mir scheint, der ist irgendwie seltsam. Anders scheint der zu sein. Irgendwie macht der Sachen, die nicht gleich als Sportförderung zu erkennen sind. Also, was ist der für einer? Was hat der für Ausgaben? Und bezahlt den so nebenbei und unter anderem auch der bloggende Steuerzahler?

Ich frage ja nur so....

Wie ich auf das komme?

Dadurch. Ich verstehe das da nicht!! Das war wegen dem da. Und wegen dem allem zeichnen viele jetzt hier. Ich nicht, bin ja eine Alpenösel und darf daher nicht. Außerdem verstehe ich gor nix!

Was sind wohl des DOSB Ideale? Irgend so ein Ideal muss doch die Ursache für so eine Abmahnung sein, na was denn sonst.....! Sport ist doch rein idealistisch, gell! Eh klar.

Was ich für ein Glück hatte! Erstens, dass ich damals, als ich über die Olympiade postete... (das war nämlich im Gegensatz zum Beitrag des Abmahnopfers kritisierend geschrieben!)... eine Ösel war und zweitens weil ich keine Olympischen Ringe gezeigt hatte. Ersteres ist halt ein Geburtsfehler... *g*... zweiteres Zufall. Oder, ob mir das als Ösel etwa auch hätte passieren können? *grusel*!!!
Nicht auszudenken, hätte ich ein Emblem der Olympischen Ringe gezeigt, der DOSB hätte mich eventuell für mein restliches Leben ruiniert. Eventuell 150.000 Euro abzuzahlen hätte lange gedauert. Oder der DOSB wäre jetzt etwa im Besitz meines Hauses? *grübel* Oder vielleicht dessen Anwalt?

Ich glaube ich verstehe da was nicht. Ich glaube, ich bin dumm....*hoil*!!!! Denn so wie ich das verstehe KANN es doch gar nicht sein?

Kann mich bitte jemand schütteln und mir sagen, was ich da falsch verstanden habe? Mir ist nämlich schlecht und ich fühle mich so angewidert. Warum? Weil die Kirstin vom Saftblog zu Kreuze kriechen musste. Eine Stellungnahme hat man ihr vorformuliert und sie musste die abgeben, egal was sie dachte. Entwürdigend. Wie im Mittelalter. Aber vermutlich habe ich dumm geträumt, weil das alles kann ja gar nicht sein.

Nickname 08.02.2007, 22.42| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: politisch

Kalenderblatt Februar und Herr Klages

kalenderblatt_febr07_kl.jpg

Ein einziges Mal war diesen Januar bei uns schlechtes Wetter... (und nun heute wieder einmal) Als ich im Januar vom Küchenfenster aus dieses Foto schoss und es dann für das Kalenderblatt auswählte, hatte ich schon eher angenommen, dass der Februar so werden würde. Denkste, Sonnenschein zum Quadrat und Plusgrade...

Es sollte öd aussehen. Um die Tatsache zu verstärken, dass es bei solchem Wetter vor dem Compi doch wirklich viel viel schöner ist als draußen! ;-) Das Zitat das ich suchte sollte von beschwerlichem Leben handeln, das mühsame Leben, hach!
Auf der Seite 1001 Aphorismen hoffte ich, ein passendes Zitat zu finden.
Als mir aber dann der Spruch von Kuno Klaboschke alias Klaus Klages entgegen grinste, war es vorbei mit dem bitteren Ernst. Ich musste lachen...
Schnell war der Autor angeschrieben und um die Erlaubnis gebeten, sein Zitat bringen zu dürfen. Wie ihr seht durfte ich. Mehr noch, ich bekam gleich auch den umgedichteten Text über das  Zarewitsch-Lied zugeschickt, mit der Aufforderung, es zu singen. *ggg*! Das Zitat ist nämlich eine Zeile besagter Neudichtung. (Die Melodie fand ich leider nicht, sonst hätte ich gesungen, ehrlich!!)

In diesen Tagen ist Klaus Klages in vieler Bloggermunde. Das ist gut so, er hat es sich verdient! Kluger Humor, originelle Zitate und Großzügigkeit sind seine Markenzeichen.

Da möge man nur über die, schon an Perversion grenzende, Brötchenfoto-Abzocke lesen und dann die beiden erfrischenden Webseiten von Klaus Klages zum Vergleich:

Aphorismen-Freun.de
Klages-Kalender

Da vergeht einem gleich das Klagen ;-)

Dankeschön lieber Klaus Klages!

Nickname 08.02.2007, 00.39| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Zitate

Bakterien- und Virenschleudern unterwegs

"Ich war nicht in der Schule, aber in diese eine Gitarrestunde, das geht schon..."

Immer wieder höre ich das und dann sitzen sie da, verschwollen, schniefend und bellen ihren Husten rüber. So nach dem Motto: "geh ma Lehrer anstecken" Und das meistens natürlich vor den Ferien.

Ich hasse das! Letzte Woche hat eine Schülerin 50 Minuten lang ohne Unterbrechung durchgehustet! Demonstrativ rücke ich in solchen Fällen etwas von dem Schüler ab, spreche von ansteckend, aber es nützt nicht viel, nächstes Mal wieder. Gestern habe ich einen älteren Schüler so richtig angequengelt. Wehe, wenn du mich ansteckst, ich habe am Samstag eine Aufführung, arbeitete schon Stunden dran und wenn ich jetzt krank werde, kann ich nicht singen und spielen, werde heiser, muss absagen!!! Und Gäste habe ich übrigens nächste Woche auch noch, Mensch! *schnief" antwortete der Schüler und schaut glasig. *grummmmmmel*!!

Seit heute Schnupfen, aber bisher nur wenig Halsweh. NEIN ICH WERDE NICHT KRANK. NEIN NEIN NEIN! UND BASTA!

schild_schuel_ploed.jpg

Nickname 07.02.2007, 12.38| (6/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Sonne und Tageslänge

februarsonne07.jpg

Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt so einen sonnigen Winter hatten...
Herrlich, dieses Februarlicht, so hell, es wirkt ganz anders als das Herbstlicht.  Die Tage sind auch wieder spürbar länger. Ich habe mal nachgesehen:

Sonnenuntergang am 21. Dezember: Wien 16:02, Berlin 15:53 Uhr
Und heute, am 6. Februar: 16:59 Uhr, in Wien und Berlin gleich.

Sonnenaufgang: da müsst ihr selbst nachsehen, ich erlebe den ja nie. :-)  

sonnenuntergang.de

Nickname 06.02.2007, 21.32| (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: heute

Musikunterricht anders

notenbildchen1.jpgDie meisten Musiklehrer in den Allgemeinschulen spielen in ihrem Unterricht ein Musikstück vor und verknüpfen es dann mit Lerninhalten. Ein logischer Vorgang, wie sollte man den Stoff auch sonst vermitteln.
Aber! Das ganze hat einen Haken! Dem Schüler wird die historische Musik auf diese Weise nur zu leicht madig gemacht. Man erreicht oft das Gegenteil, diese Musik findet dann sogar über Jahre erst recht kein Interesse. Diese Vermeidung ist die Konsequenz einer unverzeihlichen Sünde gegenüber Musik, ja gegenüber der Kunst an sich: Ihre Reduzierung auf kopflastige Inhalte.

Musik ist zuerst Vergnügen, Lebenshilfe, ja sogar Überlebensmittel und das muss der Musiklehrer vermitteln!

In der Ausbildung zum Musiker wird sie schon manchmal zum Folterwerkzeug, immer wenn man beim Üben nicht recht weiter kommt, wird sie subjektiv gehörter Missklang, an dem man sich nur zu oft reibt. Sie ist für den Studierenden oft Kampfobjekt und geliebte Leidenschaft in einem.
Aber wenn man sie später vermittelt, darf nur noch das Herz sprechen und wenn man dann aus Enthusiasmus zeigen will, was sich darin verbirgt, muss man es mit echter Begeisterung tun.

Ich löse das Problem im Musiktheorieunterricht so: Zuerst sollen die Schüler nur entspannt genießen. Ich verwende absichtlich nicht das Wort "zuhören", denn das ist eventuell schon wieder negativ belastet. "Wer will kann auch wegtäumen, tut was euch gefällt, nur macht bitte nichts anderes" so sage ich dann. Und was ist die Folge dieses Satzes? SIE HÖREN ZU! Ob mit Verstand oder mit der Seele baumelnd spielt da keine Rolle. Manche machen sogar plötzlich die Augen zu, alle sind regungslos.

So war es auch heute. Nun danach, weil es doch interessant ist, das Stück noch einmal, mit irgend einer Aufgabenstellung. Das Lust- und Wohlgefühl hatten sie schon, jetzt kann man nicht mehr viel kaputt machen.
Heute gab es die Aufgabenstellung, zu dirigieren, die Hemiole heraushören und die Kadenz im Ostinatobaß mitzudenken oder, wer wollte, mitzusummen.

Nach jedem Stück waren die Schüler am Wort. Sie durften nun durch Punktevergabe ausdrücken, wie es ihnen gefallen habe. (Nur wer wollte, Zwang finde ich in so einem Fall ungeeignet!) 0 - 10 Punkte waren zu vergeben.

Das Ergebnis war mir Freude und Belohnung!

Nr.  2* Joh. Seb. Bach, Aria aus der Suite Nr. 3: 6 bis 8 Punkte
Nr.13* A. Marcello, Presto aus d. Conc. f. Oboe: 8 bis 12 (!) Punkte
Nr.15* Joh. Pachelbel, Canon: 8 bis 10 Punkte

Die etwa 20 Schüler waren zwischen 13 und 18 Jahre alt, die Mehrzahl etwa 16.
Man stelle sich das mal vor, da sitzen Burschen mit Piercing, gestylter Frisur, coolem Outfit und vergeben an barocke Musik hohe Sympathiepunkte! Ja, ich gebe zu, es sind Musikschüler, aber trotzdem! Nicht alle spielen klassische Musik (auch Schlagzeuger, jazzelnde Saxophonisten dabei) und nicht alle üben wirklich viel.

* Reinhören bei genau der gleichen CD die auch die Schüler hörten.

Nickname 05.02.2007, 23.43| (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: beruflich