Es soll nicht sein
Vor ein paar Wochen kam mir ein Kinderbild meiner verstorbenen Mutter in die Hand das ich nie so genau betrachtet hatte. Nun starrte ich es an und versuchte zu ergründen wie sie als Kind wohl gewesen war. Da kam mir die Idee, zu diesem Bildchen ein Gedicht zu schreiben. Die erste Strophe war auch sofort da, aber dann ging es nicht mehr weiter. Das sehr ungleiche Versmaß sollte stimmen aber reimen brauchte es sich nicht.
Da ich also stecken geblieben war legte ich es beiseite, das Bild lag herum und immer wenn es mir ins Blickfeld kam versuchte ich weiterzukommen. Aber es schien hoffnungslos. So gab ich mir die Aufgabe, es bis zu ihrem Geburtstag geschafft zu haben.
Gestern wäre es so weit gewesen. Ich setzte mich mit dem Gedicht auch wirklich so lang auseinander bis es fertig war. Keine Ahnung wie lang ich gebraucht habe, wenn ich mir etwas vorgenommen habe kann ich bohrend sein.
Aber das Foto! Es ist verschwunden! Ich suchte stundenlang, arbeitete mich durch Unmengen von den Papieren die ich schnell in irgend eine Lade zu stecken pflege wenn Besuch kommt. Durchblätterte Bücher, suchte überall. Ohne Foto ist das Gedicht nicht zu brauchen!
Ich suchte bis spät in die Nacht und das erklärt auch, warum ich gestern hier nichts geschrieben habe.
politisches Kalkül
Stanley „Tookie” Williams ist tot.
Ich bin zutiefst betroffen von dieser Barbarei.
Ich hatte ja vor Tagen schon mal darüber geschrieben. Heute Nacht, 5 Stunden vor seinem Tod hatte ich noch für ihn gebetet, dass Gott ihm Kraft geben möge für seine so unerträglichen letzten Stunden. Findet ihr das übertrieben? Ich bin kein religiöser Fanatiker aber das war mir ein Bedürfnis, wenn ich eh schon wach lag....
Arnold Schwarzenegger ist für mich aus politischem Kalkül zum Mörder geworden und er hat es schon in Kauf genommen als er dieses Amt antrat.
Gestern sprach ich darüber lange mit meinem Bruder der gerade bei mir zu Besuch ist.
Es ergab sich die Frage, was Sühne ist.
Für mich hat sie mit innerer Arbeit zu tun. Sie ist nicht, so wie für viele Amerikaner, durch gewaltsame Tod zu erreichen.
Ich verstehe nicht, wie können Mehschen die sich für die allerbesten Christen halten die Lehre Jesu derart übergehen und dafür das alte Testament so wichtig nehmen?
Das Beispiel Golgatha, der Mörder am Kreuz... Als er zum Mörder sagte: "wahrlich wahrlich, noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein"
Das Paradies der Rechthaber??
kaputt
Heute ist mir das Cello gerissen. Besser gesagt die Decke des Cellos. Das ist sehr schlimm! Ich brachte es sofort zum Instrumentenbauer, er muss es aufschneiden und innen mit Klötzen verstärken. Er meint, die Reparatur wird keinen Klangverlust bedeuten, hoffentlich stimmt das. Es handelt sich vermutlich um ein sehr altes Instrument, in Triest im 19. Jahrhundert gebaut (Falls die Signatur keine Fälschung ist und das wird sich jetzt vielleicht aufklären) Tja, und kosten wird die Reparatur so um die 1200 Euro!
Es hatte sich schon angekündigt. Auf dem Foto sieht man schwach eine längliche Delle die sich entlang eines Jahresringes über fast die ganze Länge zieht.

Aber es gibt schlimmeres, ich weiß! Ich hätte wohl heute nicht über das Üben-Müssen schimpfen dürfen, das hat es sich wohl zu Herzen genommen ;-/
Wenn man allein lebt ist vieles anders.
"Ja eh, ist doch klar" werdet ihr sagen und dabei vielleicht ein bisschen gähnen. Aber es gibt auch Umstände die Nichtbetroffenen gar nicht so bewusst sein werden. So musste ich mich richtig zusammenreißen, ein Weihnachtsgesteck zu machen. Wozu auch? Einfach nur für mich, damit es irgendwo in einer Ecke versauert? Das dachte ich heuer beim Drapieren und war recht lustlos dabei. Wenn es auch noch jemand anders sähe, und sei es nur schweigend, man würde sich gut fühlen, dachte ich dann noch. Aber so... Man macht es halt einfach, nur um Alltagskultur zu pflegen.
Oft ist es auch mit anderen Dingen so, man lässt auch leichter mal was herumliegen, es stört ja nur einen selber. Ein anderes Beispiel ist heute sehr aktuell. Man grüßt freundlich mit "frohen Nikolaustag" und hat dabei wohl die schönen Stunden aus Kindheitstagen im Kopf. Aber so ein Tag kann im Grunde nur Farbe bekommen wenn man Familie hat. Am schönsten ist es, wenn das Leuchten der Kinderaugen alles rundherum erhellt. Für mich war es ein Tag wie jeder andere, ohne nix.
Aber ich glaube, morgen kaufe ich mir doch noch einen Schokolaus und esse ihn dann auf einen Satz ratzeputz weg.! ;-)
Todesnacht
Heute abend wollte ich wie immer etwas bloggen, aber ich bin auf der Couch mit schmerzhaft hängendem Kopf eingeschlafen. Ich spürte es, war aber nicht fähig ihn zu heben. Es ist ja auch kein Wunder, nach einer fast schlaflosen Nacht und einem elenden Migränetag.
Aber es ist etwas Seltsames gewesen, ich habe lebhaft vom Vater geträumt. Dabei hatte ich am Abend gar nicht an seine Todesnacht heute vor einem Jahr gedacht. Und ich habe seitdem nie von ihm geträumt.
Gerade eben aber träumte mir, ich würde von Ferne zusehen wie er in einem Gastgarten allein und konzentriert ein Essen zu sich nehmen würde. Ich hielt mich abseits, brachte ihm aber dann schweigend ein Tüteneis zum Tisch, das er ohne Überraschung kommentarlos und wie selbstverständlich annahm. Seltsam meine ganzen Vorbehalte gegen ihn waren im Traum nicht vorhanden. Aber eine gewisse Empfindungslosigkeit ihm gegenüber und das war erholsam. Dann ging ich in den ersten Stock des schon geschlossenen Lokals und schwamm dort heimlich herum, ja wirklich, dort stand das Wasser, einfach so. Dann war da plötzlich ganz stark ein intensives Erinnern an die Qualen meiner krebskranken Mutter und ich erwachte mit tränennassen Wangen.
Mein Vater war mir in dieser Nacht vor einem Jahr in seiner Todesstunde erschienen. Er weckte mich damals durch seine kurze aber heftige Umarmung und wir wechselten sogar in seltsamer Art ein Wort. Ja, das ist wirklich wahr und jeder dem ich alles erzählte sagte mir, dass dieses jenseitige Erlebnis ein unglaubliches Geschenk sei.
Denn das Verhältnis zu meinem Vater war problembeladen und ich kämpfe damit, dass ich ihm auch nach einem Jahr noch nicht vergeben kann. Dabei will ich es doch, irgenwo im tiefsten Innersten mochte ich ihn ja doch und hatte Mitleid mit ihm.
Ja, Mitleid, das vor allem. Und Pflichtgefühl ihm gegenüber als ich mich 7 Jahre quälend um ihn kümmern musste.
Ich hatte es am Totenbett meiner Mutter versprochen. "Seid mir lieb zum Vati" sagte sie damals wortwörtlich und sie wusste warum. Das war mir Gebot und ich tat was ich konnte und sprang täglich über meinen Schatten. Von allen Kindern war ich die einzige die "lieb" war.
Mir ist bewusst, was der heutige Traum bedeutet...
Genau wie ich es im Traum gesehen habe war unsere Situation.
Nachdem ich mich täglich überwunden hatte und für ihn da gewesen war empfand ich immer das Bedürfnis mich für zu belohnen. Das war im Traum das Bad im Wasser nach getaner Zuwendung.
Immer wieder denke ich, es war doch nicht so viel das ich für ihn getan hatte, es war wie im Traum, nur ein Eis, aber nicht die ganze Mahlzeit.
Gerade die letzte schlaflose Nacht quälte ich mich mit ähnlichen Gedanken, wusste aber, dass ich nicht mehr vermocht hätte. Es ging über meine Kräfte. Sieben schwere Jahre waren das und danach wollte ich wieder so richtig zu leben beginnen.
Daraus wurde noch nicht wirklich etwas, außer bloggen gab es nichts Neues. Irgendwie bin ich immer noch müde.
Mein Vater erzählte überall herum wie fürsorglich ich alles machen würde. Ob er das auch wirklich im tiefsten Herzen so empfunden hat? Ich weiß es nicht. Er war kein guter Vater und hat vielleicht daher nicht mehr erwartet.
Jedenfalls hat er mich im Sterben umarmt, etwas was er im Leben nie gemacht hatte.
Vielleicht zeige ich in den nächsten Tagen meine Beschreibung dieses intensiven jenseitiges Erlebnisses so wie ich es damals gleich aufgeschrieben hatte...
Nur seltsam, ich hatte die Erzählung hier im Computer schon gesucht und nirgends gefunden.
Jetzt werde ich ihm eine Kerze anzünden.
Vor dieser Nacht habe ich ein wenig Angst.
Am See
Ich will echt sein. Das ist meine einzige Vorgabe für diesen Blog.
Daher zeige ich nach einigem Zögern doch, wie mein heutiger Tag war.
Jedes Wort das ich schreiben will, klingt viel zu... mir fehlt der richtige Ausdruck. Besser nur ein Bild das ich knipste als ich heute am See spazieren ging. Es zeigt alles.

Unter Menschen kann man einsamer sein als alleine, besonders wenn sie in Sonntagsstimmung um einen herum spazieren.
3 Mill. Obdachlose im Erdbebengebiet

Ja Sascha, stimmt. Deswegen bin ich auch in einer dieser Gruppen.
Jetzt aber müssen wir die Heinzelmännchen dringend ins Erdbebengebiet schicken!
Habt ihr schon gehört? Mit nur 20 Euro kann eine ganze Familie eine Woche lang überleben.
teuer!
Eben wurde die Waschmaschine repariert:
Deckel abschrauben, mit einem Stift ein wenig herumstochern ob Verkalkung da ist (war kaum) Schlauch wieder montieren, fertig. Dauer: ca. 10 Minuten.
Kosten: 95 Euro.
Das hätte ich auch selbst machen können, wissen muss man es halt.....
Der Elektriker war auch da, er meinte, seine Rechnung würde dann aber weniger betragen. Naja, wollen wir es hoffen! Jetzt warte ich noch auf den Installateur, ein Wasserhahn tropft und dann bin ich erst mal pleite. Zumindest solange ich mein Sparbuch nicht gefunden habe.
Mal sehen was meinem Hauskobold als nächstes einfällt!