Blogeinträge (themensortiert)

Thema: politisch

Ein politisches Lehrstück

pfeil_orange.jpgObdachlosigkeit verboten.
Wer im Freien übernachtet und dabei zum zweiten Mal erwischt wird, zahlt umgerechnet 500 Euro oder wandert entsprechend lang ins Gefängnis. Etwa 20.000 Menschen sind obdachlos, Schlafplätze gibt es landesweit aber nur 9000. (Die sind übrigens kostenpflichtig...) Ach ja, und übrigens: Wühlen in Mülltonnen nach Essbarem ist verboten und wird in einigen Kommunen mit Strafe belegt.
Befürchtet wird, dass sich Obdachlose diesen Winter in die Wälder flüchten werden, wo sie von Helfern nur erschwert gefunden werden können um sie vor dem Erfrierungstod zu retten. Apropos Helfer, falls es sie noch geben wird! Denn:

pfeil_orange.jpgMit Hilfsorganisationen (NGOs) wird nicht mehr kooperiert und außerdem wird ihnen der Geldhahn zugedreht. Dafür wird parteinahen Organisationen und den religiösen Institutionen ab nun mehr Geld zugeschanzt.

pfeil_orange.jpgArbeitnehmerrechte werden beschnitten, insbesondere das Streikrecht.

pfeil_orange.jpgNeue Gesetze gelten rückwirkend (!!) und davon gibt es eine ganze Flut.

pfeil_orange.jpgFrühpensionen werden abgeschafft und die Betroffenen wieder in den Dienst zurückgeholt. Bzw. zu Sozialhilfeempfängern umdeklariert.

pfeil_orange.jpgDie Dauer der Auszahlung von Arbeitslosengeld wird von bisher 270 auf 90 Tage gesenkt.

pfeil_orange.jpgStaatliche Arbeitsangebote abzulehnen bedeutet die Einstellung des Arbeitslosengeldes. Dabei werden mehrtägige Aufenthalte fern von Zuhause, die Unterbringung in provisorischen Containern, Arbeit weit unter der Qualifikation, als angemessen bewertet. Bezahlt wird aber nur geringfügig über der Sozialhilfe. Organisation: "pensionierte Polizisten haben genau die richtige Qualifikation für diese Aufgaben"

pfeil_orange.jpgArtikuliert ein Beamter eine politische Meinung die nicht mit der regierenden Partei konform geht, verliert er so gut wie sicher seinen Job.

pfeil_orange.jpgMaßgebende Leiterposten am Kultursektor wurden an rassistische Rechtsextreme vergeben.

Der Leser fragt sich nun sicher, um welches Land es sich handelt, falls er es nicht eh mit dem letzten Punkt erraten hat, darüber wurde ja viel berichtet.
Man dachte sich wohl: Sicher weit entfernt, dieses Land? Sicher nicht Europa, nicht in der EU! Vielleicht in Asien oder Afrika? An eine europäische Demokratie denkt da doch wohl kaum einer. Aber weit gefehlt! Es ist Ungarn.

Was dort gerade geschieht ist eine Lehrstunde, wie Demokratie stückweise auch wieder demontiert werden kann. Der rechtskonservative Viktor Orbán hat die Zweidrittelmehrheit und nun kann er fuhrwerken...

Ich wünsche ihm die Obdachlosigkeit an den Hals! Das könnte seiner persönlichen Entwicklung in Richtung mehr Menschlichkeit sicher nur gut tun!

Über den Umgang mit den Obdachlosen 

Pester Lloyd

Nickname 18.11.2011, 23.59 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

In memorian Troy Davis

Shame, shame, shame you barbaric Georgia!


Hingerichtet ohne Beweis

Der entsetzliche Ruf nach der Todesstrafe erniedrigt die Menschheit in ihrem mit Rückschlägen verbundenen, mühseligen Ringen um Humanität. Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen zu töten, niemals! Daher ist der staatliche Strafanspruch nach Tötung von Menschen die grausamste Fratze der Legalität eines Staates und unwürdig für jede Demokratie.

(Dieser nach meinem Empfinden gute Text ist von einem Bekannten übernommen)


Wenn aber jemand hingerichtet wird, von dem man mit Fug und Recht annehmen muss, dass er die Tat überhaupt nicht begangen hatte, dann ist das grausamster Mord und schlimmste Barbarei, ein Staat der solches tut kann nur als Schurkenstaat bezeichnet werden!

Todesstrafe ist nichts als blanke Rache, Rache aber zählt zu den niedrigsten Beweggründen.
Todesstrafe kann niemals Sühne bedeuten, denn Sühne ist etwas ganz anderes, sie ist aktiv, sie ist lebendig, sie ist Friedensschluss nach der Gerichtsverhandlung.

Sühne (Im englischen scheint es nur den Begriff "Buße" zu geben, das ist aber nicht ganz das gleiche...)

Nickname 23.09.2011, 02.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

9/11, über einige der Folgen.

Es wurde besonders viel darüber gesprochen, auf welche Weise dieses Geschehen die politische Welt verändert hat. Neben vielen anderen Argumenten hat mich dies besonders überzeugt:
Guantanamo wurde möglich. Heimliche Foltergefängnisse der CIA in Lybien, Ägypten, Russland, der Abu-Ghuraib-Folterskandal. Und Überwachungsstaat bei den Ausländern in ihrem Land sind sie nun außerdem. Von der viel gepriesenen Freiheit sei, bei Ausländern zumindest, nicht mehr viel zu spüren, meinte ein Diskutant.

Die USA ist mit ihren zwei Folgekriegen mit 250.000 Toten Bin Laden in die Falle gegangen! Sie können nicht mehr behaupten, ihre demokratische Werte in die Welt tragen zu wollen, sie haben ihre vor sich hergetragene Vorbildhaftigkeit in den Augen genau derer verloren, deren Vertrauen sie gebraucht hätten, nämlich in der arabischen Welt.

Das alles ist nicht wenig!

Nickname 12.09.2011, 00.30 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Rosenzug in Norwegen

Die Reaktion der Norweger auf das Drama beeindruckt mich sehr!
Das können sich alle Nationen als Vorbild nehmen. Insgeheim hoffe ich besonders, dass es den Amerikanern zu denken gibt, die ja in ähnlichen Fällen politisch und gesellschaftlich anders reagieren...

Ein beeindruckendes Foto.

Nickname 26.07.2011, 01.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Dadaab, hautnah

Als ich vor zwei Wochen von "Ärzte ohne Grenzen" via Newsletter über dieses größte Flüchtlingslager der Welt informiert wurde, war in den Medien noch keine Rede von der großen Dürrekatastrophe. "Ärzte ohne Grenzen", dieses Juwel unter den Hilfsorganisationen mit seinen engagierten Helfern vor Ort war wieder einmal allen anderen voraus.

Und das ist Dadaab: Vor zwanzig Jahren erbaut, um 90.000 Flüchtlinge aus dem kriegsgeplagten Somalia zu beherbergen, leben nun schon an die 400.000 Personen dort im Nordosten Kenias, auf lebensfeindlichem Wüstenboden. Und täglich kommen etwa 1000 dazu. Man stelle sich das mal vor, 400.000 ist so viel wie die gesammte Einwohnerzahl Luxemburgs.

Die Katastrophe ist uns mental naturgemäß fern und wenn wir von Somalis hören, denken wir zuerst an Piraten und wenden uns vielleicht sympathischere Themen zu.

Aber "Ärzte ohne Grenzen" hat auf seiner Webseite 4 berührende Portraits von Menschen die dort strandeten. Ich will euch diese Videos ans Herz legen, das ist vielleicht nicht gerade ein Vergnügen, aber absolut sehenswert!  Man erlebt bewusster: Das sind Menschen wie wir! Natürlich sind sie das, was schreibt die da, werdet ihr vielleicht sagen wollen. Aber hat man im Grunde nicht doch eine große Distanz zu diesen von den Medien zu "Nachrichtenobjekten" gemachten verzweifelten Menschen, schon, weil man von Katastrophennachrichten immer wieder überschwemmt wird und sich ja auch selbst schützen muss? Dieser Schieflage gilt es manchmal entgegen zu treten. Und da sind diese kurzen Videos allerbeste Wahl! Ihr findet sie im zweiten und dritten Link unter diesen Zeilen.

Ärzte ohne Grenzen - Daabab 

Die Geschichte von vier Flüchtlingen (sollte einmal ein schwarzer Streifen den Text überdecken, Cursor vom Bild weggeben)

Ein Jahr später. 

Ärzte ohne Grenzen

Spenden - Österreich 

Spenden - Deutschland 

Nickname 18.07.2011, 23.27 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Umweltgift Roundup

Unlängst, bei einem Besuch im Baumarkt führte mich mein Weg zu einer riesigen Steige mit dem Unkrautvernichtungsmittel "Roundup" Eine Flasche in dem Grün, das oft von Bioprodukten verwendet wird. Darauf stand: Nach zwei Tagen Neuanpflanzung möglich, nicht bienengefährlich. Früher stand auch "biologisch abbaubar, lässt den Boden sauber und respektiert die Umwelt" drauf. Lüge! Nach 28 Tagen nur ein Abbau von 2% ! Jetzt steht das alles nach zwei Klagen nicht mehr drauf. Ich dachte ja, als ich vor dem Produkt stand, sofort an die leidigen Himbeeraustriebe, an das unausrottbare "Franzosenkraut" und an die Brennesseln. Aber allein schon mein Zögern empfand ich als unkorrekt, auch wenn ich noch nicht wusste, was ich jetzt weiß. Ich kaufte es natürlich nicht, war entsetzt über den riesigen Berg an Ware und stellte mir vor, wie wohl jeder zweite Gärtner davon Gebrauch machen dürfte. Auch mein Vater benütze es anno dazumal. Es sei harmlos, meinte er....
Roundup wirkt auf die Mechanismen, die die Zellteilung steuern.  - Krebsrisiko (aber wohl erst nach nach Jahrzehnten) erhöht!
Nun war ich zufällig auf eine Nachricht gestoßen. Das schaut aber gar nicht gut aus!! Außerdem fiel der Name des Großkonzerns Monsanto. Der Name klingt für mich wie der Teufel selbst. Was habe ich nicht schon Schlimmes von diesem Konzern gehört!
Die neue Info aus dem ORF möchte ich jetzt meinen Lesern ans Herz legen:

Tiermissbildungen durch Spritzmittel 

Monsanto - Mit Gift und Genen - falls ihr keine Zeit habt, die haarsträubende und hochspannende Doku zu sehen, da ist auch ein kurzer Text unter dem Video. Das alles ist unbedingt wert, weitergesagt zu werden! !

Nickname 11.06.2011, 00.47 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Filmtipp: Doku...

...über das Problem der atomaren Endlagerung in Hinblick auf die nächsten 100.000 Jahre und die Menschen der späteren Zukunft betreffend.

Into eternity

Absolut sehenswert!

Nickname 16.05.2011, 01.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mitmachaktion!

            Sklavenschokolade - nicht für mich!

Jetzt vor Ostern kauft wieder jeder mehr Schokolade, aber können wir das überhaupt noch angesichts der Nachrichten ohne schlechtes Gewissen tun?

Hunderttausende Kinder im Alter zwischen neun und sechzehn Jahren, mit Hilfe falscher Versprechungen von Menschenhändlern entführt, leisten auf Kakaoplantagen in Westafrika zehn Stunden Zwangsarbeit pro Tag, dies vollkommen unbezahlt, weil die Plantagenbesitzer sich kaum noch normale Arbeiter leisten können.
Diese Kinder haben übrigens selbst noch nie in ihrem Leben Schokolade gekostet!

Der Preis für Kakao wird von den Konzernen gedrückt wie nie zuvor.

Zwei Beispiele:

Ein Tag im Leben eines Kindersklaven

Nescafair - Zei, 14 Jahre alt.... 

Ich habe heuer fast nur Fairtrade-Schokolade für Ostern gekauft, da gibt es gute Angebote und... sie schmecken gleich zweifach gut: Nach gutem Gewissen und nach noch besserer Qualität!
Ganz schön wehmütig verzichte ich erstmals auf den goldenen Schokohasen aus der Schweiz!

FAIRTRADE - Ostern

Leider gibt es diese Angebote noch nicht um die Ecke. Ich habe mich umgeschaut, in keinem einzigen Supermarkt ist sie zu finden, auch zum Beispiel nicht im großen Schokoladefachgeschäft unserer Hauptstadt. Nur in den Weltläden.
Das muss man ändern!

Ich habe mich daher entschlossen, aktiv zu werden, ein Umdenken in den Geschäften einzufordern und auch hier etwas zu machen.


MACH MIT!

Folgende Regeln gibt es.

(Manchmal müssen Regeln sein, damit man gefunden wird und die Aktion überhaupt bemerkt wird)

Zeige in deinem Blog dieses Logo....

fairtrade_schoko.jpg

...und verlinke dieses Video:

You Tube - Westafrika, Kindersklaverei auf Kakao Plantagen

Schreibe:

Für einen fairen Kakaopreis: Ich fordere Fairtrade-Schokolade in den Supermärkten!

Schön wäre es, wenn du auch die Überschrift "Sklavenschokolade - nicht für mich!" verwenden würdest, wie gesagt, um die Aktion im Netz sichtbarer zu machen.

Ansonsten kannst du gestalten wie du magst, aber gebe jeweils dem, bei dem du dies gefunden hast Bescheid, falls du mitmachst, er wird sich freuen!

Und jetzt drücke ich für diese Aktion und damit für die versklaveten Kinder fest die Daumen!

Nickname 21.04.2011, 00.56 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Küchenschaben-Mann

...oder, wie man Politiker wird.

Er lernte früh, worauf es ankommt. Diese Glücksgefühle, wenn er etwas bekam...
Zuerst waren es Kleinigkeiten, ein Stofftier vielleicht. Später mussten die Dinge schon wertvoller sein. Allmählich erkannte er Möglichkeiten, öfter mal etwas zu bekommen. Nicht immer auf direktem Wege, aber gerade darum umso befriedigender. Er entwickelte richtig Talent dafür, seine Umgebung einzuwickeln und daraus Gewinn zu ziehen. Wenn das gelang, fühlte er Macht und die schmeckte ihm süß.

Eigentlich war er nur mittelmäßig talentiert, aber nun hatte er mit Hilfe seines ausgefeilten Verhaltenskodex den Schulabschluss immerhin recht gut geschafft. Bei seiner Berufswahl gab es nur eine Frage: Wie kommt man schnell zu Geld, was macht Eindruck auf Frauen und wo darf man viel bestimmen?

Sich was schnappen, darauf käme es im Leben schließlich an und man sei es sich außerdem wert.

Er wurde Beamter, aber nicht nur das, er engagierte sich bei Bünden, Gewerkschaften oder Burschenschaften und trat auch gleich irgend einer Partei bei, genau die, die gerade am aufsteigenden Ast zu sein schien.

Und dann besuchte er eifrig parteiliche Fortbildungskurse. Lernte noch genauer, wie man sich ausdrückt, wie man Menschen für sich gewinnt, wie man sich durchsetzt. "Kaderschmiede" pflegten manche abschätzig dazu zu sagen, das hatte er schon auch mitbekommen. Aber für ihn waren das solche die nicht wussten, wie man zu etwas kommt. "Minderes Gesocks das", dachte er dann nur.

Und nun lernte er das Wichtigste: Zu buckeln wo es nötig war, mitzumachen bei Intrigen, wo es halt auch nötig wurde. Von nichts wird nichts, oder?

Irgendwann hatte er sich genug hinaufgebuckelt und hinaufintrigiert. Nun in Amt und Würden stand ihm die Welt und das Bankkonto offen, geschafft!

Er konnte finanziell so richtig zuschnappen! Zwar meist im Dunklen, aber wer in solchem Dämmerlicht nicht kann, ist sein Geld eh nicht wert, oder?

Und dann wurde er EU-Mandatar. Zwischen 150.000 und 200.000 Euro im Jahr! Natürlich auch Vorstandsvorsitzender hier und dort, ähm, wo überall? Jedenfalls: Ehrensache! Er war gefragt, überhaupt, er war wer, er zählte, er hatte Möglichkeiten.

Logischerweise wurde er nun auch Lobbyist. Schon bald standen ein halbes Dutzend Interessenten vor seiner Tür, die ihm zack zack 100.000 Eure boten, wenn er für diese oder jene EU-Regelung plädieren würde, ja klar, er machte, er tat! Und schon hatte er seine Geschenke und immer wieder dieses Glücksgefühl seiner frühen Jahre.

Importe aus Japan haben nun niedrigere Sicherheitsstandards.
Es gibt neuerdings laschere Grenzwerte für langfristig radioaktive Cäsium-Isotope. 1.250 statt 600 Becquerel/Kilogramm für die meisten Lebensmittel sind nun zulässig, so bestimmten irgendwelche VOLKSVERTRETER (??) aus Brüssel. Bei japanischem Importfisch haben sich die erlaubten Cäsiumwerte von 600 Becquerel pro Kilo Fleisch auf 1.250 Becquerel mehr als verdoppelt. Bei Milcherzeugnissen ist der Grenzwert von 370 auf 1.000 Becquerel gestiegen
.

Gesetze gegen Geld. Und wer sich dagegen auflehnt, ist eh nur ein kleiner Fisch der besser das Maul halten sollte. Weil er nicht verstehen will: Es zählt nur der Wirtschaftsaufschwung, nur der, nur der. Schnapp!

Grenzwerte für Radioaktivität sollen gesenkt werden

Greenpeace: EU-Strahlenschutzverordnung „rechtswidrig“

Nickname 05.04.2011, 02.56 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

verstrahlt...

"Ihr könnt so unbefangen lachen" sagte ich in der Pause zu den drei Kolleginnen. Und fügte noch an: "wie gut, dass ihr es trotz des dramatischen Geschehens und der atomaren Bedrohung in Japan noch könnt, das ist besser so."
"Du etwa nicht?" fragte eine.
Die andere meinte: "Und wenn wir nur noch drei Monate zu leben haben sollten, dann leben wir eben jetzt erst recht!"
Die dritte, eine Bulgarin, schüttelte unbekümmert die Schultern. "Was soll´s."
Auf meinen erstaunten Blick hin meinte sie lapidar:  "Ich war in Tschernobyl.."
"Was??"
"Naja, in Kiew war ich als es passierte, habe erbrochen von der Verstrahlung, na, und was ist? Bin da." Genau so sprach sie, mit wenig Emotion, aber in ihrer ureigensten Weise mit leicht singender fremdländischer Sprachmelodie. Sie ist übrigens eine geniale Pianistin, kann jedes Stück vom Blatt spielen, wenn es sein muss, auch einen Ton höher als notiert. Aber sie macht nichts draus, sie übte ihr ganzes Leben so gut wie nie, dazu sei sie zu bequem, wie sie mal meinte. Als sie sich erstmalig eine Computer angeschafft hatte, bot ich ihr an, sie ein wenig einzuweisen. In der nächsten Woche fragte ich dann nach, ob ich jetzt helfen könne, da meine sie nur: "Ach danke, ich kann schon alles, habe inzwischen schon zwei Mal neu aufgesetzt." Tja, das wird stimmen, so ist sie...

Um zu der oben beschriebenen Szene auf unserem liebevoll eingerichteten Rauchbalkon zurück zu kommen, ich musste nun dringend gehen, aber vorher hieß es in meine Richtung noch streng: "Mundwinkel hoch!" und sie ließen mich erst gehen, als ich es zumindest ehrlich versucht hatte.
Sie haben ja recht...

Meine Freundin hatte vor ein paar Jahren einen guten Bekannten durch Verstrahlung verloren. Er hatte zunächst als einziger von 10 überlebt, siechte einige Zeit dahin und verstarb. Und jetzt sage ich euch, wo das passiert ist: In München!!! Ein Unfall in irgend einer Firma die mit Radioaktivität zu tun hat(te)! Ich weiß gar nicht, ob das damals publik wurde. Vermutlich vertuscht. Oder weiß jemand von so einem Vorkommnis etwa?

Wir Österreicher hatten ja 1978 in einer Volksabstimmung gegen die Atomkraft gestimmt. Bin jetzt noch stolz, dass auch ich damals ein bisschen in der Sache aktiv war.
Daher wünsche ich den Deutschen viel Erfolg bei ihrem Anti-Atomkampf und rufe ebenso:


ABSCHALTEN!
(Aber nicht das Hirn.)

Nickname 14.03.2011, 23.47 | (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL