Blogeinträge (themensortiert)

Thema: politisch

Sklaverei!

Viele müssen sparen. Aber ausgerechnet bei den Brötchen?
Bei Vodia las ich den bestürzenden Bericht über Arbeitsbedingungen in einem Betrieb für Billigstbrötchen.

Lesenswert bis zum Ende:


Günter Wallraff arbeitet in der Bäckerei.

Nickname 12.06.2008, 01.31 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weil der kleine Oberami gerade in Deutschland ist...

...dieses Thema heute:

Trendumkehr bei der Auswanderung

Amerikaner haben Sehnsucht nach dem "liebenswerten und sanften Lebensstil" in Europa. Immer mehr Menschen greifen nach der Möglichkeit, sich einen europäischen Pass zu besorgen. Das heißt aber nicht, dass sie gleich auch auswandern wollen, sie halten sich nur die Option offen, falls es in ihrem Land noch schlimmer wird.

Der konservative US-Immigrationsexperte John Fonte macht sich jedoch keine großen Sorgen über den neuen Trend. Er meinte: Die europäische Wirtschaft werde sich nicht lange halten, da die EU von "schwer sozialistischen Wohlfahrtsstaaten" dominiert werde.

Wir sind also "schwer sozialistische Wohlfahrtsstaaten" Aha!

Allein die Ausdrucksweise verrät viel! Das Soziale ist ein Schreckgespenst für die ach so christlichen konservativen Amerikaner. Es besorgt sie, etwa Steuern für die allgemeine Wohlfahrt zahlen zu müssen...

Es wundert mich nicht mehr, es ist nichts Neues. Auch meine ultrachristlichen amerikanischen Verwandten überraschten mich schon vor 20 Jahren mit dieser Ansicht.
die jungen Studenten waren zum Beispiel empört, dass man damals für das Studium bei uns nicht nur nichts bezahlen musste, sondern eventuell sogar ein Stipendium bekam. Dabei mussten meine Schwester und ihr Mann ihren ersten Sohn für mehrere Jahre an die Army "verkaufen" damit sie sich das Studium leisten können, und das, obwohl mein Schwager Akademiker und doppelter Doktor mit gutem Posten in der Ölindustrie war. Und doch, auch die Jungen lehnten unser soziales System als beinahe kommunistisch entschieden ab! Und so denken Menschen, die vor jeder Mahlzeit lange beten!

Der Bericht auf den ich mich oben beziehe findet sich hier:

Deutscher werden um 54 Euro

Nickname 11.06.2008, 22.32 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Neonazi-Randale in Klagenfurt

140 deutsche Hooligans wurden festgenommen, liest man hier. Interessant sind vielleicht für meine deutschen Leser die Kommentare. :-) Noch sind sie nett, besonders die deutsche Polizei wird gelobt. Aber ich garantiere nicht für das was noch kommt. Denn in diesem Forum geht es oft schlimm zu.

Es geht wohl mehr um die Konfrontation als um die Gesinnung. Denn so ein Fussballspiel hat doch auch ein bisschen was von einem sublimierten Krieg? Und das mit dem Ersatzkampf im Fussballsport finde ich gut so, weil es eben manche nötig haben, dieses Schlachtgetümmel und so können sie sich relativ harmlos verausgaben.

Nickname 08.06.2008, 22.02 | (6/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Inzestfall und Schubladisierungen

Das schreckliche Inzestverbrechen jenes Mannes, der seine Tochter und 3 der gemeinsamen Kinder 24 Jahre in Keller gefangen gehalten hatte, führt nun in manchen Ländern zu einer Abrechnung mit der österreichischen Gesellschaft.
Man findet alte Vorurteile ebenso wie unüberprüfte Theorien, aber natürlich auch manche tatsächliche Tendenzen in diversen ausländischen Zeitungen.

Nun sind also mal wir diejenigen, über die generalisierend geschrieben wird. Manche in unserem Land die so gerne über andere Ländern lästern, erfahren nun mal im eigenen Stall wie sowas abläuft. Das ist die gute Seite daran. Falls ihnen diese Umkehr überhaupt bewusst ist, ich zweifle ein wenig....

"Nicht umsonst hat Freud im Zentrum der habsburgischen Monarchie die Abgründe der menschlichen Seele erforscht und versteckte Wunden entdeckt, die immer bereit sind, sich wieder zu öffnen und zu eitern." schreibt man in Italiens "La Stampa"

Kann ja sein, dies aber in Zusammenhang mit 2 extrem schlimmen Einzelfällen zu schreiben ist nicht gerade sehr korrekt.

Weiters liest man in dieser Zeitung:
Serienmörder und Perversionen seien natürlich keine exklusiv österreichischen Phänomene: "Doch nur dort verbinden sie sich mit Walzer, Jodeln und Kuckucksuhren. Nur dort kann Wahnsinn jahre-, jahrzehntelang mit derselben stillen, bürokratischen Ausdauer lodern, die das habsburgische Reich legendär gemacht hat."

Ähm Kuckucksuhren haben wir nicht und jodeln tut auch kaum noch jemand. Dieses kleine Beispiel zeigt, wie schnell man stets im Journalismus bereit ist, ungeprüft die subjektive Sicht zu präsentieren um sie dann einer breiten Masse einzuimpfen.

In "diesem Josef F." stecke etwas ungeheuerlich Biedermeierisches, "etwas ungeheuerlich und einzigartig Österreichisches".

Oh Gott, Leute.... bei diesem Geschwafel erübrigt sich jeder weitere Kommentar!

Es gibt aber am Ende des Berichts Wortmeldungen die man nicht nur einfach wegwischen darf. Mehr darüber liest man hier:

Harte Abrechnung mit Österreich

Nickname 29.04.2008, 23.22 | (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wie ein touristisches Kleinod zerstört wird

Am Wörthersee wird schrecklich viel gebaut. Gestern entdeckte ich entsetzt so alle möglichen neue Schachteln aus Beton und Schilder die auf neue Vorhaben hinweisen. Bald wird es keine größere Grünfläche mehr zwischen den Orten geben! Das ist natürlich das Ende für den Tourismus. Der hat eh sehr nachgelassen und viele Hotels bauen um. Sie errichten Appartements für reiche Leute.
Anscheinend ist es für Bürgermeister die ohne diesbezügliche Ausbildung, also UNQUALIFIZIERT über die Raumordnung bestimmen dürfen immer noch aus teilweise nicht nachvollziehbaren Gründen interessant, große Projekte zu genehmigen.
Ein Schock für fast alle Einheimischen ist dieses Projekt in Maria Wörth:

maria_woerth_haeuserbau200408.jpg

Links diese neue große Siedlung erregt die Gemüter. Ich wurde auch ganz bedrückt, als ich das gestern sah. Ist doch Maria Wörth das optische Aushängeschild der Wörthersee-Region, es war bisher ein richtiges Juwel. Welcher Partei der dortige Bürgermeister angehört, ahnt der gelernte Österreicher: Natürlich der orangen Bierzeltpartei. Es ist halt so: Mehr Einwohner = mehr Steuern = mehr Bedeutung des Ortes UND des Bürgermeisters der dann auch mehr verdient. Außerdem, die Freunderln von der Bauindustrie müssen doch auch leben, gell? Man hält doch in diversen Clubs zusammen. (Ganz allgemein gesehen, so wird überall gemunkelt und kolportiert und es wäre nicht verwunderlich. Von Maria Wörth habe ich da aber keine speziellen Informationen) 
Auch gegenüber, auf der anderen Seeseite, genau beim Standplatz wo ich fotografierte, kommt ein langgestrecktes Reihenhaus hin. die Stelle ist ganz in der Nähe meines Elternhauses. dort ist/war eine langgezogene Wiese. Drei Einfamilienhäuser sind jetzt neu da. Klötze natürlich, in rot und grau. Zusätzlich wird eine großer langer schachtelartiger Bau mit großer durchgehender Fensterfront gebaut, etwa 10 Wohnungen. Flachdach natürlich und nichts weiter als glatte Betonwände. Wie ein Bunker. Früher gab es eine Bauordnung, die EU aber kippte sie....

Es tut so weh!!

Abschließend muss ich noch schreiben, dass am Wörthersee eine Unmenge Häuser zum Verkauf stehen. Auf jedem verbauten Quadratkilometer gleich mehrere! Das Elternhaus in allerschönster Lage mit Blick über den See zum Beispiel stand 4 Jahre zum Verkauf. Es musste schließlich verbilligt hergegeben werden... Wohnungsnot haben wir nämlich überhaupt keine!
weinen2.gif

Nickname 21.04.2008, 22.53 | (12/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Betrifft Olympiaboykott

Polen, Frankreich und Belgien preschen vor, die EU zögert und China droht liest man hier. Zuerst freut man sich über die Nachricht, aber dann:
"Und erste Länder wie Politiker schließen einen Boykott - zumindest der Eröffnungszeremonie - nicht mehr aus."

Aha, also nur eine symbloische Reaktion. :-( Angesichts der Härte Chinas gegenüber den Tibetern ist das wirklich eine sehr sanfte Reaktion.

Aber dann:
Belgien schließt Boykott nicht aus.
Sarkozy reagiert auf den öffentlichen Druck seiner Landsleute und erwägt, den Dalai Lama zu treffen.
Es ginge also doch etwas weiter, wenn mehr Menschen protestieren würden.

Jedoch, ungerührt in seiner Entscheidung, an den Spielen teilzunehmen, bleibt US-Präsident George W. Bush.
No na, von dem Kerl der sich so christlich gibt, habe ich nichts anderes erwartet.

Im oben verlinkten Bericht des ORF liest man noch viel anderes Interessantes!

Ich will hier noch erwähnen, dass mir die Sportler schon leid tun würden, wenn die Olympischen Spiele verdorben werden würden. Aber noch mehr tut mir das Volk der Tibeter leid. Ein ganzes Volk und seine Kultur soll bis zur Unbedeutendheit dezimiert werden! Tibetische Frauen werden zwangssterilisiert, in den Gefängnissen wird schon wegen kleiner politischer "Vergehen" gefoltert, es herrscht Versammlungsverbot und und und...

Hauptschuld an dem Desaster haben die Chinesen und der IOC. Sie hätten das undemokratische China nicht wählen dürfen.

Nickname 27.03.2008, 22.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Burma aktuell

Weil ich im vorigen Beitrag wieder AVAAZ verlinkt hatte ist es nun passend, den Mitgliederbericht über die Auswirkungen der Aktion Burma vor einem halben Jahr zu zeigen. (Ich schrieb damals dies und rief in diesem Zusammenhang auch zur Unterzeichnung der Avaaz-Petition auf.)

Burma Mitgliederbericht

Nickname 26.03.2008, 23.21 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Tibet

Die Proteste sind niedergeschlagen.

Herr Müller sagt, ja blöd, aber da kann man nichts machen.
Frau Kunz meint, das ist so weit weg und ich habe eigene Sorgen.
Herr Hinz erklärt, Proteste sind sinnlos denn die sind den Chinesen eh egal.
Frau Kreti freut sich auf die Olympiade.
Herr Pleti wollte gerade fragen, wo denn überhaupt Tibet sei, hat das dann aber wieder vergessen.
Der Journalist schreibt was angeordnet ist: die Olympiade solle stattfinden.
Der Rundfunk verlautbart, was die Politiker hören wollen.
Der Poitiker denkt an seine Wirtschaftstreibenden und meint salbungsvoll, die Olympiade sei eine wichtige völkerverbindende Veranstaltung.
Der Großindustrielle freut sich über das Schweigen der letzten Tage.



hand_re.JPG PETITION hand_li.JPG

Tibetan Youth
Das „Neue Empfangszentrum Tibets"

Nickname 26.03.2008, 22.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Gedenkfeiern

Heute findet in Wien "Die lange Nacht des Schweigens" statt.

In Erinnerung an die NS-Opfer, aber auch als Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit leuchten am Heldenplatz Wiens 80.000 Kerzen.

Genau 70 Jahre nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich meinte Altkanzler Vranitzky heute: "Wir müssen Hitler immer wieder besiegen".

Es stimmt leider, in diversen Foren kann man leicht nachlesen, wie wenig manche Menschen aus der Geschichte gelernt haben.

Foto

Ein Mosaiksteinchen, dass unter vielen anderen dazu geeignet ist zu zeigen, dass Österreich keinesfalls als erstes Opfer des Nationalsozialismus gesehen werden kann:

Feierliche Erklärung der österreichischen Bischöfe

Aus innerster Überzeugung und mit freiem Willen erklären wir unterzeichneten Bischöfe der österreichischen Kirchenprovinz anlässlich der grossen geschichtlichen Geschehnisse in Deutsch-Osterreich: Wir erkennen freudig an, dass die nationalsozialistische Bewegung auf dem Gebiet des völkischen und wirtschaftlichen Aufbaues sowie der Sozial-Politik für das Deutsche Reich und Volk und namentlich für die ärmsten Schichten des Volkes Hervorragendes geleistet hat und leistet. Wir sind auch der Überzeugung, dass durch das Wirken der nationalsozialistischen Bewegung die Gefahr des alles zerstörenden gottlosen Bolschewismus abgewehrt wurde. Die Bischöfe begleiten dieses Wirken für die Zukunft mit ihren besten Segenswünschen und werden auch die Gläubigen in diesem Sinne ermahnen. Am Tage der Volksabstimmung ist es für uns Bischöfe selbstverständliche nationale Pflicht, uns als Deutsche zum Deutschen Reich zu bekennen, und wir erwarten auch von allen gläubigen Christen, dass sie wissen, was sie ihrem Volke schuldig sind.

Wien, am 18. März 1938. (Unterschriften)

Nickname 13.03.2008, 00.08 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hafner´ss Paradise

Ich habe gerade im Fernsehen diesen sehr interessanten Film gesehen. Es handelt sich um eine Doku über einen alten Nazi, der in Spanien unbehelligt und von den Francisten geschätzt, sein Pensionistendasein genießt. Und dies, nachdem er dort sein halbes Leben lang "deutsche Schweine" gezüchtet hatte, wie er das selbst ausdrückte. (!)
Einer, der zwar selbst in Dachau gearbeitet hatte, aber trotzdem den Holocaust leugnet. Auch, als einer der damals in Dachau Internierten extra nach Spanien fährt, um ihm Fotos von Leichenbergen - fotografiert unmittelbar nach der Befreiung - zu zeigen und ihm dabei die Quelle der Fotos genau angeben kann. Der Alte aber hält nur abweisend die Hand vor die Augen, spricht von Propaganda und schweigt dann nur noch.... Der Besucher gibt schließlich resigniert auf.
Der Alte wünscht sich immer noch, die Hitlerei wäre für ewig gewesen und vertritt natürlich die Meinung, alles Schwache gehöre ausgemärzt. Dass er inzwischen in seinem Greisentum selbst zu den Schwachen gehört, übersieht er natürlich, hält er sich doch für einen strammen Herrenmenschen.

Zu schade, dass es nirgends ein Forum für Seher gibt und das habe ich auch beim ORF und auf der Webseite des Films per Mail kritisiert. Denn ich denke, erst mit den Reaktionen der Seher ist diese Geschichte auch wirklich vollständig abgehandelt.

Ich hätte am Ende meines Forenbeitrags geschrieben, dass im Grunde auch dieser Greis zu den Opfern des Nationalsozialismus gehört, auch wenn er ein Täter von der schlimmsten Sorte ist. Denn dieser ständig krampfhaft summende finstere Mann wirkt mehr als verbittert und leidend, nach meinem Gefühl ist er durch dieses ständige Verdrängen ein vollkommen zerstörter Mensch.

Aber mein Mitleid hat er nicht, das kann ich nur für die Opfer aufbringen.

Hafner´ss Paradise
Trailer in YouTube

Nickname 10.03.2008, 01.43 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL