Blogeinträge (themensortiert)

Thema: bekümmert

Aufwärts

Die letzten Tage ging es mir nicht besonders gut. Ihr werdet es vielleicht bemerkt haben. Heute morgen plötzlich das Gefühl von innerem Aufatmen, ganz überraschend. Ich ging noch im Nachthemd auf den Balkon, sah das zwar noch kalte und für kärntner Verhältnisse stürmische, aber doch sonige Wetter, die vielen Blumen im Garten und dachte: "Ach, bist du blöd! Vertust deine Zeit mit inneren Zerfleischungen und draußen der Frühling zeigt dir, wieviel Schönes in der Welt sein kann!" Das Leben geht vorbei und ich fülle es mit Grübeleien und rauche mich dabei auch noch halb zu Tode! Ich nehme mir vor, diese Einladung der Natur als Aufforderung zu sehen, alles lässiger zu betrachten und die Sinne mehr auf das zu richten was mir entgegenkommt.

Es nützt ja nichts darüber zu grübeln was man nicht hat und sich dafür die Schuld zu geben, dass man es nicht hat. Ich meine, mir fehlt halt eine liebende Umarmung so sehr.... jetzt ist es raus... aber das ist doch ganz normal? Jetzt müsste ich nur noch irgendwo eine Tonne Selbstbewusstsein kaufen damit ich mich ohne hemmende Gedanken wieder ins Getümmel stürzen könnte.

Auf ein Neues!!

Nickname 13.04.2006, 12.33 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Tragödie

Ich hörte die Sirene, sah den Hubschrauber schon fast im Dunkeln über den nahen Baumwipfeln kreisen, dutzende Einsatzfahrzeuge. Oh Gott, gib ihnen Kraft!
Aber es war schon zu spät.

Eine 26jährige Nachbarin brachte mit dem Auto ihre Zwillinge zur nur 5 Minuten entfernten Mutter. Der Rückweg auf dieser kurvigen Straße über den Hügel war fast schon geschafft. Da überholte ein entgegenkommender 25jähriger in der völlig uneinsehbaren Rechtskurve und rammte sie so stark, dass ihr Wagen den Hang hinunter rutschte und sich überschlug. Sie war sofort tot.

Die armen Zwillinge! Kinder fühlen sich so schnell schuldig, sie werden denken, Mama hat uns verlassen, warum? Wie sollen sie damit fertig werden? Gott sei Dank waren sie bei dem Unglück nicht im Auto!

Aber auch der 25jährige hat sein Leben zerstört. Er blieb übrigens unverletzt, aber die Hochschwangere die überholt wurde erlitt einen so schweren Schock dass sie ins Krankenhaus musste.

Ein anderer Nachbar der bei der Feuerwehr ist und sie barg beschrieb mir grausige Details, ich wünschte, ich könnte sie schnell wieder aus dem Kopf bekommen....


Mit dem Tod ist alles aus. Auch der Tod?
Kurt Tucholsky, (1890 - 1935)

Nickname 11.04.2006, 21.46 | (7/6) Kommentare (RSS) | TB | PL

hart

Wenn es in eurer Familie jemandem nicht gut geht, dann sagt bitte nicht immer sofort: "Du musst eben..." ...lange Belehrungen und sonst nichts. Das tut nicht gut, hilft nicht und man erreicht nur, dass der sich zurückzieht und es sich das nächste Mal überlegt überhaupt etwas zu sagen. Außer ihr wollt genau das.

Der kleine Satz: "Kann ich dir irgendwie helfen" oder "Ich wünschte ich könnte dir helfen" kann andererseits mehr Gutes bewirken als man oft ahnt.

Nickname 24.03.2006, 12.16 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vogelgrippe bei Katzen

In einem Tierheim in der Steiermark war im Februar in einem Tierheim die Vogelgrippe ausgebrochen. Nun stellt sich heraus, es hatten sich auch Katzen angesteckt, bei 3 von 160 war der Befund eindeutig positiv. Die kranken Vögel waren in einem Gehege direkt neben den Katzen untergebracht, entweder hatten sie Kontakt am Zaun, oder die Infektion geschah über das Futter. Alle Katzen werden jetzt nach Wien in eine Beobachtungsstation gebracht. Angeblich soll es keine Tierversuche geben, es soll nur der Verlauf beobachtet werden. Der Leiter des Tierheims besteht darauf, die restlichen Katzen wieder zurück zu holen sollten sie sich nicht angesteckt haben.

Langsam lerne ich, auf solche Nachrichten nicht mehr so panisch zu reagieren wie am Anfang, aber es krampft sich mir trotzdem der Magen zusammen.

Erstaunlich wie einige Kollegen in der Schule auf die Vogelgrippe reagieren. Von "alles nur von der Pharmaindustrie aufgeblasen" über "war ja immer schon, nur keiner sprach darüber", auch "ach was, das besorgt mich nicht weiter" bis "dann gebe ich halt notfalls meine Katze weg weil sie einfach nicht eingesperrt sein kann ohne das Haus vollzupinkeln"  bekam ich zu hören.

Meine Frau Schnuzl wäre sehr gequält wenn ich sie bei gutem Wetter drinnen lassen müsste. Ich würde ihr, wenn es drauf an käme einen Schultergurt kaufen und dann mit ihr vorsichtig durch den Garten streifen. Wie lange es dauern würde bis sie sich daran gewöhnt hätte!

Bin ich kitschig weil ich an meinem Tierchen so sehr hänge? Es ist ja mein einziges Familienmitglied!

Heute hat sie mir gleich auf zwei Teppiche gekotzt. Ich hatte sie nämlich die zwei letzten Tage leider nur mit Trockenfutter gefüttert, da ich wegen meiner Krankheit nicht einkaufen gefahren war. Das verträgt sie nicht so gut. Nun bekam sie zum Ausgleich etwas das sie besonders liebt und da wollte sie gleich mehr davon als sie verträgt.  Dosenfutter kann ich ihr übrigens auch nicht geben, dann kotzt sie spätestens nach zwei Tagen. Daher bin ich keine Dosi. Ich bin eine Wurschti! Denn Katzenwurst verträgt sie sehr gut.

Und wenn sie mir täglich auf alle Teppiche kotzen würde, ich könnte sie niemals hergeben!



Nachtrag

Was ich vergessen hatte zu schreiben: Auch Hunde in dem Heim hatten Kontakt zu kranken Vögeln und Katzen. Sie werden aber erst morgen untersucht werden. Hoffen wir das beste!

Nickname 06.03.2006, 21.38 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schneechaos

Der massive Schneefall wirkt wie ein Weltuntergang. Man sieht nur verschwommen durch die massive Flockenwand hindurch.

Ich mache mir Sorgen wegen morgen. Obwohl ich noch nicht ganz gesund bin werde ich wieder arbeiten. Der offizielle Krankenstand ist zu Ende. Aber falls ich nicht mit dem Auto fahren kann wird es ein Problem. Der Verkehr ist ja schon jetzt zusammen gebrochen.  Am Abend hätte ich morgen keinen Bus zurück weil ich dafür zu spät dran wäre. Das würde bedeuten, 2 Kilometer zum Bahnhof gehen zu müssen und eineinhalb Stunden auf den Zug zu warten. Dann hier im Heimatdorf wieder etwa 2 Kilometer gehen. Ich fühle mich aber noch recht schwach, bin ganz kraftlos!



Nickname 05.03.2006, 13.06 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Unverständnis

Nach dem Theater wurden mir die Leviten gelesen. Ich hätte mich, seit ich das Blog habe stetig immer mehr abgekapselt.
Stimmt schon, es ist so. Bloggen macht tatsächlich auch einsam.

Aber was soll man in fröhlicher Runde Leuten erklären, die so gar kein Verständnis für dieses zeitaufwändige Hobby haben, ja nicht einmal davon hören wollen? Ich habe mich durch das Bloggen von ihnen weg entwickelt weil ich in ihrer Gegenwart ein für mich wichtiges Thema einfach auslassen muss.

Für mich ist es wichtig, gerade weil ich allein bin. Ich fühle mich dadurch weniger einsam. Ein Teufelskreis!

Nickname 04.03.2006, 01.29 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Raus aus dem Loch.

Heute Nacht war zum ersten Mal der Husten nicht quälend bis zum Brechreiz.
Wird auch langsam Zeit dass ich gesund werde, ich habe schon neun Tage ganz allein und krank in meinem Haus verbracht, drei kommen sicher noch dazu. Dazu die Nachrichten,
ist doch normal dass da die Schwermut hochkommt?

Immer schön eine Plage nach der anderen. Krieg, AIDS, Naturkatastrophen, Terror, Vogelpest. Ist wohl Schöpfungsplan, ja nicht zu viel Glück auf einmal.

Aber jetzt hör ich auf damit, ich verscheuche noch alle meine Besucher.

Ich könnte wieder mal ein Foto für die Himmelsgalerie bearbeiten und zeigen, das würde gut tun. Monatsbeginn ist´s, da habe ich wieder Downloadvolumen und jetzt mehr als zuvor.

Ja, das ist´s, der Himmel ist ja auch noch da und er ist mir nicht mal auf den Kopf gefallen! ;-)

Nickname 01.03.2006, 12.07 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Zu viele Gedanken

Überall in den Blogs das bunte Leben wie immer. Die großen und kleinen Sorgen des Alltags, Schönes, Interessantes und Lustiges.

Ich wünschte, ich könnte die schlimmen Nachrichten über die Verbreitung des Virus auch draußen lassen, es wäre besser so. Aber mein Blog ist ein Abbild von dem was mich beschäftigt. Seit der Nachricht mit der infitierten Katze bin ich bedrückt.
In Gedanken stellte ich mir vor, wie es ist, wenn ich tote Vögel im Garten finde, überlegte schon, auf welche Art ich sie selbst wegschaffen müsste weil Helfer schon mit so vielen Fällen überfordert sein könnten. Dann dachte ich an die Nachbarkatze die so gut wie nur draußen lebt und dann vielleicht schon krank ist. Ich malte mir das Schreckenszenario aus, wie meine Umgebung zur Sperrzone erklärt würde und alle Tiere darin, also auch meine Katze getötet werden müssten. Ich malte mir aus, wie ich um Frau Schnuzl kämpfen würde, in meiner Phantasie sah ich Beamte die mit Gewalt in mein Haus eindringen wollten um sie zu holen.

Ich habe leider ein Talent mich mit solchen Sachen zu quälen. Ich wünschte, ich wäre leichtlebiger!



Noch stehen sie da wie immer. Ich wusste gar nicht dass ich sie so sehr mag. Kärnten hat an die tausend Seen, sehr kleine mitgerechnet. Abertausende Enten, Haubentaucher und viele Schwäne gehören zum Landschaftsbild. Im Garten zwitscherten heute keine Vögel, die Stille war mir hörbar.

Wie komme ich aus dieser Bedrückung jetzt wieder heraus? Sie ist jedenfalls sinnlos und die anderen haben ganz Recht ihr Leben einfach normal weiterzuleben.

Nickname 01.03.2006, 00.26 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hiobsbotschaft

Auf Rügen ist der gefährliche Vogelgrippe-Erreger H5N1 auch bei einer Katze nachgewiesen worden. Sie war daran verendet.
Virologen hatten uns ja schon vor Jahren vor neuen schlimmen Viren gewarnt, nun ist also dieses Schreckgespenst Realität geworden.

Ein Alptraum tut sich auf: tote Vögel im Garten, die Katze darf nicht mehr hinaus, infizierter Vogelkot vor der Tür den ich unbemerkt ins Haus schleppen könnte. Schmusen mit der Katze kann plötzlich gefährlich sein.
Impfungen nützen nichts, geben dem Virus die Chance, sich unbemerkt einzunisten, wie soll das weiter gehen?

Ein Experte meint, der gefährliche Virustyp H5N1 könnte eine Lebensdauer von 150 Jahren erreichen.

Werden die zukünftige Generationen überhaupt noch Vogelgezwitscher oder Hühner im Freien erleben?

Die neuen Nachrichten bedrücken.

Nickname 28.02.2006, 16.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wenn ich so nachdenke...

Wenn ich als Kind oder Jugendliche krank war und zeigte, dass es mir schlecht geht bekam ich nur die Antwort: "Ach!" Und: "du musst eben" Niemals eine Chance, mich verwöhnt fallen lassen zu können oder gar in Selbstmitleid auszubrechen. Eher dieses "du kannst mich anstecken, das fehlt mir jetzt gerade noch"

Also hart bleiben.... da fällt mir ein, meine Eltern haben es in ihrer bösen Zeit eben nicht anders gelernt und wohl selbst so erfahren. So gibt man das unbemerkt der nächsten Generation weiter. Ich mache ihnen keine Vorwürfe.

Wenn ich irgendwo lese, dass da ein Partner umsorgt und betütelt, ist mir nicht einmal nachvollziehbar wie sich das anfühlen muss.
Vielleicht habe ich deshalb die Gewohnheit selbst lieblos mit meinem Körper umzugehen. Dieses ganze Herumgemache mit Brustwickeln, Inhalationen und was weiß ich alles, ist mir so gar kein Bedürfnis.

Ich habe eine Kollegin, die macht sich einmal in der Woche vorbeugend Einläufe, eine andere isst überhaupt nur noch Rohkost und zwar solche, die sie im Moment des Hungers durch in sich hineinhorchen erfühlt. Sie nimmt dann zum Beispiel zur Weihnachtsfeier wo sie nicht fehlen kann einen Kohlrabi mit und knabbert an dem während wir schlemmen *g*

Ständig wird rundherum "Selbstpflege" besprochen und ich stehe dabei ganz daneben. Ich käme gar nicht auf die Idee mir darüber Gedanken zu machen.
So war ich auch die letzten Tage eher fahrlässig, habe weitergeraucht (aber natürlich weniger) bin nicht im Bett geblieben und vergass manchmal, Medikamente und Vitamine zu nehmen. Jetzt rächt sich das, aber ich werde mich nicht mehr ändern.
Wenn ein anderer krank ist umsorge ich ihn aber schon, beschwöre ihn sogar, alles zu tun und erzähle von welchen Hilfsmitteln ich gehört hätte.
Das ist verrückt, ich weiß.

Gut dass ich gerade durch das Schreiben darüber nachgedacht habe, vielleicht ist das der erste Schritt mich doch zu ändern.

Nickname 26.02.2006, 13.34 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL