Thema: beruflich
Beruflich gefordert....
25.01.2010, 23.38 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
So behindert man Kinder....
Karla* kam in die erste Unterrichtsstunde nach Weihnachten. Wir erarbeiteten gleich mal ein neues Stück, als anregender Neubeginn nach immerhin 2 Wochen Ferien. Irgendwann begannen wir dann ein Gespräch.
"Hast du zum familiären Weihnachtsfest etwas vorgespielt?"
"Ja, drei Lieder."
"Und ist es dir dabei gut gegangen?"
"Jaaa... hm... geht so." Achselzucken.
Fast alle Schüler spielen zum Weihnachtsfest Weihnachtslieder, im Solo, animieren dann zum Singen und begleiten auch.
Karla ist 13 und schon einige Jahre meine Schülerin. Als sie jünger war, sagte ich in der gleichen Situation dann noch: "Und hast du in die Augen der Erwachsenen gesehen? Hast du das Leuchten bemerkt? Erwachsene lieben so etwas, ihnen wird dann immer ganz warm ums Herz und sie erinnern sich noch Jahre später daran mit Freuden! Vermutlich haben sie dich auch fotografiert oder sogar gefilmt?" Solche Worte sollen das Gefühl von Stolz und Freude noch einmal wecken um diese positiven Erlebnisse zu festigen und die Motivation für solches Tun zu stützen. Denn immerhin ist so ein Vorspiel ja nicht nur ein Klacks!
Wir spielten gerade wieder, als die Mutter hereinkam und es sich auf einem Besuchersessel bequem machte. Das tut sie oft, eigentlich jedes Mal für etwa zehn Minuten.
In einer Spielpause donnerte sie los und rief ihrer Tochter zu:
"Ich hab gerade zufällig den Opa getroffen. Der hatte gemeint, wozu gehst du überhaupt noch in die Mus.ikschule! Ist doch rausgeschmissenes Geld, so schlecht wie du an Weihnachten gespielt hattest, ja, das sagte er! Ist ja wirklich wahr, du übst viel zu wenig!!"
Ich beobachtet Karlas Reaktion. Sah, wie sie die Unberührte markierte und sich in gespielt lässiger Körperhaltung über das neue Stück beugte.
Gegen Eltern darf ich nichts sagen, muss stets sehr höflich sein. Und wenn schon, dann kann ich nur intervenieren, wenn das Kind nicht dabei ist und das muss ich stets äußerst zurückhaltend tun. So schwieg ich im Moment nur, war aber ordentlich betroffen.
Aber als die Mutter dann gegangen war, begann ich sehr vorsichtig, das Thema noch einmal anzusprechen.
"Das hat jetzt weh getan, gell?"
Karla bekam feuchte Augen.
"Mach dir nichts draus! Das ist doch das Problem von deinem Opa und nicht deins!"
"Immer meckert mein Opa, bei allem! Entweder hat die Mama zu viel Suppe gekocht, oder zu wenig, oder nicht gut genug, er meckert nur!"
Ich strich mit selbstbewusster Miene etwas von meiner Schulter herunter und sagte dazu:
"Mach mal so Karla..!"
Sie ahmte diese Geste spontan nach, begriff aber zuerst gar nicht, was sie bedeutete.
"Weg damit, wir lassen uns nicht unterkriegen, putzen wir es weg...."
Sie sah mich nur unsicher an...
"Ich halte zu dir, Karla...."
Dazu muss man wissen, dass Karla wohl etwas Probleme mit Mitschülern hat, in der Schule insgesamt überfordert ist und stets im Leistungsstress steckt, auf den sie mit wegträumen reagiert, was wohl notwendig zu sein scheint, aber es macht das alles nicht gerade leichter....
Diese Geschichte ist wohl ein gutes Beispiel für "schwarze Pädagogik". Leider passiert das immer noch und vermutlich nicht selten. Dabei weiß man schon längst, dass Lernen am besten funktioniert, wenn es mit positiven Gefühlen gekoppelt ist.
Ich sehe mich im Beruf nicht nur als eine, die das Eintrainieren einer Fähigkeit zu vollziehen hat. Der ganze Mensch sitzt vor mir und wenn ich ein wenig hin zum Guten ausgleichen kann, erfüllt mich das sehr und macht mich irgendwie zufriedener.
*Name geändert
14.01.2010, 00.25 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über eine Elternforderung
02.10.2009, 22.31 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
Um 11 klingt das ais.
K = Bratschenschlüssel
a = die Note
t = im Trillerzeichen
i = Doppeltaktstrich mit Fermate
n = Trillerschlange
k = kleiner Bratschenschlüssel
a = doch doch, die Note ist eins!
Herzlichen Glückwunsch der edlen Siegerin!
10.07.2009, 19.44 | (13/12) Kommentare (RSS) | TB | PL
Schulschlussfest 09
Blick in unseren Park. Wir hatten das Glück, dass es grad mal ein paar Stunden nicht regnete. (Jetzt schüttet es gerade wieder... )
Auch heuer gab es wieder eine Rätselrallye. Trotz Krankenstand von mir organisiert...
Ich war brav dort, allerdings nicht gerade in optimaler körperlicher Verfassung. Nach drei Stunden aktiv sein, konnte ich mich dann endlich auch mal setzen.
Hahh, nun also auch das geschafft. Nur noch einen Termin morgen und dann: frei!!!
Und dies da unten war mein Rätsel, an dem diesmal leider viele scheiterten und dadurch um einen schönen Preis kamen. Tja, es können halt nur einige gewinnen!
Wer das als erste/r errät, bekommt von mir als Preis seinen Namen oder Nick mit musikalischen Zeichen ausgestaltet. :-)
Gutes Gelingen!
09.07.2009, 23.27 | (9/8) Kommentare (RSS) | TB | PL
Umsonst gestresst....
Da der Termin so wichtig war, erwachte ich noch vor dem Läuten der zwei Wecker. Was aber das innere Eilegefühl nicht minderte. Was anziehen? Es vergingen Minuten mit wilder Wühlerei in ungeordneter frisch gewaschener Wäsche. So früh morgens kann ich nur langsam tun, Eile ist mir einfach nicht möglich....
Dann kam eine SMS vom Chef. "Nicht vergessen, 9 Uhr!"
Ich rief ihn an: "Neun? Man sagte mir doch halbneun?" "Oha, wart mal, ich ruf im Büro an und frage."
Ich nahm das Handy mit in die Dusche. Äh, legte es daneben. *g* Und spielte, wie so oft, ein inneres Spiel: vor dem Läuten muss ich fertig geduscht haben, sonst habe ich verloren.... Manchmal komme ich nur mit solchen Tricks in die Pötte.
....
Himmel, ich muss los, wo bleibt der Rückruf!
"Du, ich erreiche im Büro einfach niemanden!" Er sprach penetrant langsam weiter, ich unterbrach ihn: "Ich muss los, s o f o r t !"
Während der 12 Kilometer in die Stadt dichter langsamer Verkehr. Ich nervelte. Dann kein Parkplatz! Auch der fast ein Kilometer entfernte Auffangparkplatz war schon voll! Blieb nichts übrig, als dort verboten am Straßenrand zu parken.
Den Weg zum Ko.nsi rannte ich zunächst. Dann merkte ich, dass mein Körper nicht mehr wollte, wirklich überhaupt nicht mehr. Und plötzlich war mir alles egal, die Vorwürfe, weil ich zu spät käme, die Peinlichkeit, einfach alles.
Im ersten Stock, der Saal war abgesperrt. Oha? Schwer atmend und schweißgebadet trotz der ungewöhnlichen Kälte draußen, fegte ich ins Büro. Die drei Gesichter dort sahen mich erstaunt an, eines davon gehörte der obersten Chefin.
"Was ist denn los, um halbneun hätte doch die Objektivierung anfangen sollen?"
"Um neun! Bei uns ist nie was früher."
Ich seufzte hörbar und mein Körper rutschte, an den Türstock gelehnt, ohne dass ich es wollte in die Hocke.
Zur Sekretärin gewandt: "Sie sagten am Telefon doch halbneun?" Der Administrator meinte kopfschüttelnd: "Sie sagten doch vorgestern, sie seien krank, wir hatten dann einen Ersatz organisiert, Sie hätten also gar nicht zu kommen brauchen."
Chefin: "sie sind ja weiß wie die Wand, fahren Sie heim!" Ich zögernd: "Ja, wenn ich darf? Ich habe ja tatsächlich "Grippe" aber mein Direktor hatte mich so sehr gedrängt, zu kommen..." Neuerdings nehmen ja bei dem Wort "Grippe" die Gesichter panische Züge an, auch hier konnte ich das jetzt sehen... "Äh, ich meine fiebrige Erkältung.."
"Es wird Stunden dauern, das schaffen Sie in ihrem Zustand wohl kaum, fahren Sie ruhig." meinte die Chefin ungewöhnlich freundlich.
Im Auto dann betrachtete ich mich im Rückspiegel, bin ich wirklich so weiß? Uups, ein verschwollenes Monster, von den roten Augen hatten sie nicht mal gesprochen...
Ich nahm mir vor, endlich wirklich nur zu liegen. Denn morgen beim Musikschulfest muss ich da sein, es ist ja auch Zeugnisverteilung. Hmmm, ob ich das Liegen zusammen bringe... Ein Rätsel für die Rallye fehlt auch noch, aber jetzt erst mal weg vom Compi und auf die Couch, oohhhhm....
08.07.2009, 10.32 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
eingeteilt
06.07.2009, 22.03 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Aufnahmetest
24.06.2009, 23.33 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Falsche pädagogische Wege.
16.06.2009, 00.16 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über ein großes Schulprojekt
12.06.2009, 01.05 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL