Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Gedichte

Tanz nur, Mädchen!




Tanz nur, Mädchen, 
solange deine Welt es noch erlaubt!
Der Drache wartet schon,
er wird es dir verderben.

Dreh dich, Mädchen!
Fein kostümiert wagst du den leichten Schritt.  
Hast du an diesem Tag                        
dein Fühlen auch verborgen?

Noch stehst du da,
vertrauensvoll dein Blick und ganz entspannt.
Und zeigst noch nichts von dem
was später dich beschwerte.

Es kommt die Nacht.
Das Tier erwacht und schafft sich böse Kraft!
Der Wahnsinn deiner Zeit,
treibt dich bald in die Ferne.

Doch nun, Mädchen!
Komm tanz, sei froh und tu nicht nur als ob!
Das Leben wird auch gut,
nur nie mehr frei und leicht.

Es kommt die Zeit
da wird die Tochter suchen was da war.
Ein Schatten war in dir,
ganz tief und sehr verborgen.

© Tirilli 


Für meine 1997 verstorbene Mutter anlässlich ihres gestrigen Geburtstags.

Nickname 06.01.2006, 18.10 | (5/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

geseufzt

Katzen sind Barbaren
weil sie ständig haaren!
Hätt ich eine Maus
Lustig wär´s zu Haus!
Würd´ mir Arbeit sparen!
:-(

Nickname 03.01.2006, 20.20 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das 27. Dezember-Gedicht


Es lebe hoch der Gutschein-Boom
Da hat die Wirtschaft was zu tun!
Nachweihnachtlich Geschenketausch
verlängert Konsumentenrausch.
Und auch die Werbung kreischt wie stets
Los Leute! Hamstert! Weiter geht´s!

© Tirilli

Nickname 29.12.2005, 12.15 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ganz alltäglich



Von Kälte wundgerieben
und hoffnungslos,
beschließt du doch zu sein.

Einfach so, ganz ohne Sinn,
weil du nun eben schon da bist.

Versuchst du in den Himmel zu wachsen?

(c) Tirilli

Nickname 23.11.2005, 01.38 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Um 200 Jahre zu spät gedichtet :-)

Irrweg

Wolltest in die Ferne schweifen,
neue Sehnsucht trieb dich fort.
Altes Glück ganz neu zu greifen
hofftest du am rechten Ort.

Wandertest durch Nebelstreifen
fandest nicht was einmal war.
Das ist gut, du sollst begreifen
Glück ist so nicht auffindbar.

(c) Tirilli

Nickname 02.11.2005, 03.43 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Limerick

Es lebte ein Schäfer in Oche
der saß sieben Tage die Woche
und wenn er mal stand
geschah allerhand
entfloh manch ein Schaf seinem Joche.
;-)
© Tirilli


Oche findet man übrigens in Griechenland und da stammt auch das Headerbild her.
Ich habe es einer griechophilen Freundin abgeluchst.

Nickname 23.10.2005, 00.45 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine gar schröckliche Herbstballade

Auf einer alten Mauer lag
ein Kürbis unverdrossen.
Er hat an jedem Arbeitstag
sein Leben sehr genossen.

Nur Samstags war er angespannt
und fürchtete sein Ende.
Zum Gärtner sah er wie gebannt
ob der ihn etwa fände.

Durch solch Gedanken wurd´ ihm bang
er zeigte leichte Blässe
und überlegte stundenlang
was tun, dass man ihn lässe.

Dann kam der Tag und es war aus,
am Sonntag nach der Messe!
Man hat, kaum aus dem Gotteshaus,
gepflückt, dass man ihn esse.

Die alte Mauer öd und leer
nur spärlich noch behangen
verlockt nun keine Blicke mehr
wird gänzlich übergangen.

© Tirilli



Nickname 13.10.2005, 11.54 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nächtliche Botschaft

Zum Ernährungszwecke
hab ich heute gut gespeist.
Drüben um die Ecke!
Drum war auch mein Blog verwaist.

Nun ist nichts mit Bloggen
kann auch nicht mehr kommentier´n.
Virtuelles Joggen
braucht, ihr wisst, ein wenig Hirn.

Völlerei macht blöde,
drum ist´s besser wenn ich schweige!
Lieber nun ganz schnöde
in mein Bett ich steige.


Nickname 11.07.2005, 01.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Bedacht

Etwas in sich herumtragen
und es erst mal nicht festhalten wollen.
Dem Rumoren Zeit geben
bis es Sprache findet.

Und dann nur zögernd zuhören.
Weil man den Verdacht hat,
dass die Stimme nur sich selbst
und ihre Ahnen kennt.

(c) Tirilli

Nickname 06.07.2005, 02.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Für meine liebe trauernde Freundin Barbara


Schlußworte der 8. Elegie

Und wir: Zuschauer, immer, überall,
dem allen zugewandt und nie hinaus!
Uns überfüllt´s. Wir ordnen´s. Es zerfällt.
Wir ordnen´s wieder und zerfallen selbst.

Wer hat uns also umgedreht, daß wir,
was wir auch tun, in jeder Haltung sind
von  einem, welcher fortgeht?
Wie er auf dem leeren Hügel,
der ihm ganz sein Tal,
noch einmal zeigt, sich wendet, enthält, wählt-,
so leben wir und nehmen immer Abschied.

Rainer Maria Rilke

Nickname 02.06.2005, 11.21 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL