Blogeinträge (themensortiert)

Thema: bekümmert

Kätzchen nicht aufgetaucht...

Bisher ging es nicht wirklich in mich ein, dass Tschutschi weg ist.

Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so plötzlich nicht mehr da ist. Meine Toten starben immer unendlich langsam.

Ich hörte ja oft, dass man es zuerst nicht wahrhaben kann nun lehrt mich das Leben auch dies, eine neue Erfahrung.

Ich hatte heute vormittag auch die weitere Umgebung abgesucht, hatte an jeder Hütte gelauscht und gerufen. Meine Nachbarn suchten auch unermmüdlich, während ich in der Arbeit war. Sogar meine Freundin fuhr zu meinem Haus und suchte bis ich am Abend kam.

Auch zwei Volksschüler hatten geläutet, ich habe ja eine Suchmeldung mit einem Bild von Tschutschi am Zaun hängen. Sie hätten sie gesehen, bei der Siedlung am Ende meiner kurzen Sackgasse. (7 Häuser, ich bin das zweite) "So weit weg?" fragte ich erstaunt. "Ja, und sie rannte unter ein parkendes Auto als wir sie lockten."

Aber das muss zwei Tage vor ihrem Verschwinden gewesen sein... und sie war sicher nur eine halbe Stunde draußen, wie immer.

Schlimm sind meine Phantasien, was alles passiert sein kann, quälende Grübeleien die mich nicht loslassen. Z.B. verletzt, vergiftet quälend langsam gestorben oder ein Fuchs... da wäre der Todesbiss wenigstens schnell vollzogen gewesen.

Nie wieder eine Katze! Das mache ich nicht noch einmal mit!

Das Leben ist Sch....! Kriege, Gewalt, Diktatoren, Gier, Kriminalität, Katastrophen, Hunger, die Menschen können nicht wirklich miteinander...
Was ist dagegen der Verlust eines Kätzchens, ich weiß! Aber das "eigene Hemd" ist einem halt immer näher...

Warum muss das Leben so bitter sein??

Nickname 23.02.2011, 21.14 | (9/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es rinnt, es rinnt...

... und die Nerven liegen noch blanker als eh schon über die letzten 17 Tage.

Den Rohrbruch ließ ich erst heute anschauen, denn noch wichtiger war das Auto, das war auch hin, was schwierig ist, wenn man in einem kleinen Ort lebt, der Arbeitsplatz aber in der Hauptstadt ist. Wenigstens das ist repariert, 599 Euro musste ich hinblättern.

Aber der Rohrbruch, Megagau! Sie hatten heute früh aufgebohrt und dann aufgehört, zuerst müsse der Versicherungsmann her. Aber die Versicherung zahlt nicht.

ALLES habe ich versichert, nur nicht die Rohre! Ich sprach inzwischen mit meinem damaligen Versicherungsagenten. Wir hätten das ausgeklammert, da doppelt so teuer. Ich hätte mir dadurch in den 10 Jahren 2800 Euro erspart, das dürfte dem jetzigen Schaden vermutlich so ungefähr entsprechen. Na gut, tja...

Es rinnt aus der Wand, man weiß nicht weiter, erst muss der "Lecksucher" her, aber der kommt und kommt nicht!

Tschutschi hatte ich in der Tierklinik belassen, sie darf sich eh nicht bewegen und der Presslufthammer, also den Stress wollte ich ihr ersparen. Die Tierärztin sagt, es schaut recht gut aus. Das Kätzchen wäre noch im Brutkasten, da sehe sie nicht hinaus und müsse sich daher nicht fürchten. Sie wirke auch ruhig und leide anscheinend nicht zu sehr durch die fremde und enge Umgebung.

Ich bin mit den Nerven wirklich am Ende. Aber irgendwann hört das alles auf... Das sage ich mir zur Selbstberuhigung.

Aber ein kleines gutes Erlebnis hatte ich gestern. Ich musste ja, nachdem ich das Auto in der Früh abgegeben hatte, mit dem Bus fahren. Als ich in Rchtung Haltestelle ging, sah ich dort schon Leute stehen, ich fing an zu eilen. Doch da kam er schon, der Bus, ich war aber noch nicht über die Kreuzung, etwa noch 50 Meter entfernt. Ich gab entnervt auf. "Typisch, dachte ich, ALLES geht im Moment schief, ALLES!" Aber der Bus fuhr nicht an. Ich dachte, wegen des Verkehrs und fühlte mich einfach zu fertig um jetzt noch loszulaufen und dann enttäuscht zu werden. Der Bus stand weiter. Dann lief ich doch und die Bustür ging auf. Er hatte auf mich gewartet! Ein Stadtbus! Normalerweise erwarten die Leute, dass der Bus erst recht davon saust, sogar wenn man schon fast bei der Tür ist, Leute ärgern, oder so.
Aber dieser Chauffeur war einer der Alltagsengel, denen man manchmal im Leben begegnet.

Nickname 24.11.2010, 12.20 | (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Und weils grad so schön stressig ist...

Hat sich anscheinend mein Haus entschlossen, eins draufzulegen. Die gerade erst frisch gestrichene Wand der Küche zeigt plötzlich Spuren, beim Klo im Stock drüber scheint ein Rohrbruch zu sein!

:-(

Nickname 21.11.2010, 20.18 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Von einer Schwäche

Was ich jetzt schreibe, fällt mir nicht leicht, ich sehe es als persönliche Unzulänglichkeit. Und doch will es raus.

Auf dem Weg zur Tierärztin kollerten mir schon die Tränen. Ich fürchtete, dass es der letzte Weg für Tschutschi sein wird. Halbwegs beherrscht und manierlich schaffte ich es dann doch noch in den Warteraum. Es saßen einige da. Und dann verlor ich die Fassung. Alle Gefühle damals mit Frau Schnuzl waren da, der ganze damalige Horror schoß mir ins Hirn, ganz frisch und nochmal erlebt. Der gleiche Warteraum, die gleiche Situation. Ich wendete mich halb weg und weinte mit zuckenden Schultern still in mich hinein. Ein Pensionist, auch mit Katze, saß da und konnte gar nicht einfühlsam sein. Er redete zu mir dummes scherzhaftes Zeug, von sich, von seiner Frau und deren Katzengeschichten.

Neben ihm saß eine Frau in meinem Alter. Ich solle mir die Trauer doch erlauben, es rauslassen, meinte sie, annehmend, dass das Ende meines Kätzchens da sei, ich hatte ihr auf ihre Frage hin erzählt. Sie sei ehrenamtlich im Hospiz tätig und wisse, man solle seine Gefühle nicht zurück halten. Als sie dann später mit ihrer Katze aus der Ordination zurück kam, griff sie meine Schulter und fragte, ob ich jemanden hätte, der mich stützt. Ich musste verneinen. Sie bot mir an, am Nachmittag mit ihr im Wald zu spazieren. "Waldspaziergang hilft sehr!" rief sie überzeugt. Ich lehnte vielmals dankend ab, ich müsse in die Arbeit.

Oh weh, was habe ich für einen Eindruck bei ihr hinterlassen. Ein schwacher Mensch der Hilfe braucht, weil er zu schnell umkippt.

Und jetzt widerspreche mir keiner, es ist so! Es ist lebensuntüchtig. Vorgestern in der Klinik kam eine Frau ohne Katze aus der Ordination. Die war gerade eingeschläfert worden und die Frau weinte nicht! Das ist besser!
Kommt noch dazu, dass ich im Kopf eine Fehlsteuerung habe. Weinen vermeide ich schon mein Leben lang. Es erleichtert mich nicht. Im Gegenteil, es macht mich für viele Stunden ganz kaputt. Auch jetzt noch, 12 Stunden später bin ich so fertig davon, dass ich am liebsten nur herumliegen würde.

Nickname 19.11.2010, 23.35 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

sorgenvoll...

Als es die ersten zwei Tage Tschutschi augenscheinlich nicht so arg schlecht ging, hätte ich meine innere Trauer und Unruhe eigentlich ablegen müssen. "Das ist doch nicht normal" dachte ich, "nun ist das fast sicher gut ausgegangen und du kannst die innere Bedrücktheit trotzdem nicht ablegen..." Ich warf mir meine Lebensuntüchtigkeit vor. Andere sind da vernünftiger, nehmen Dinge nicht so tragisch, sind eben tüchtiger im Umgang mit den Dingen.
Ich bin im Grunde ein schwerblütiger Mensch. Aber ich kann auch ordentlich scherzen. Bei den Schülern gelte ich als die Lustige. Gerade am Montag lachten einige in einer Klasse Tränen über mich und ich ließ das gerne zu.

Zurück zur derzeitigen inneren Finsternis, eine Fachfrau sagte mir heute, im Gehirn kommen in solchen Situationen zugleich unbewusst alle alten Trauersituationen hoch, man hat Situationen eingespeichert und reagiert dementsprechend.

Ich fühle mich wie damals, als meine Mutter in den letzten Zügen lag, als Schwester und Vater starben, als ich mich von Frau Schnuzl verabschieden musste.

Jetzt ist aber dieses Gefühl wieder berechtigt. Beim Heimfahren von der Arbeit bangte ich, ob mein Tierchen überhaupt noch lebt. Tschutschi geht es sehr schlecht. Sie hat sich schon seit 30 Stunden kaum noch bewegt und nichts mehr gefressen. Ganz im Gegensatz zu den Tagen davor, wo sie teilweise, gemessen an den Umständen, recht munter war.

Aber ihr Blick ist klar. Ich weiß nicht, ob der Körper jetzt genau richtig reagiert, denn nach dem Fressen kotete sie ja immer sofort blutig ab und Bewegung, meinte die Ärztin, sei schlecht. Aber es dauert schon so lange, der sechste Tag ist seit dem Unfall vorüber.

Ich weiß nicht, ob sie die Nacht überleben wird. Sollte sie morgen früh weiterhin so krank sein, bringe ich sie sofort wieder in die Klinik.

Nickname 11.11.2010, 23.52 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Lage mit Tschutschi

Ich bin lange im Garten herumgelaufen um mein verletztes Kätzchen zu finden. Der Gedanke, dass sie unter einem Buschen schwer leidend langsam stirbt, war mir zu unerträglich. Ich rief und rief. Dann hörte ich ihr Stimmchen. Zu zweit schafften wir es, sie unter der Gartenhütte, wo wir niemals an sie heran gekommen wären, saft rauszuscheuchen. Sie schrie verzweifelt, ließ sich aber dann doch nehmen.

Nun ist sie in der Tierklinik. Sie hat vermutlich recht schwere innere Verletzungen. "Die Kontur der Blase kann ich nicht ausmachen" sagte die Ärztin, "es scheint ein massives Unterleibstrauma vorzuliegen." Sie blutet von innen heraus, anscheinend aus dem Darm.

Ich hatte es gespürt, als ich sie überfuhr. Sie war auf der Beifahrerseite ins Auto gelaufen, ich hatte sie nicht sehen können...

In einigen Stunden erst weiß ich, ob ich sie einschläfern lassen muss, oder nicht. Die Blase kann man flicken. Ist aber im Darm etwas abgerissen, so sagte die Ärztin, sieht es schlecht aus...

Ich bin untröstlich.


17:30 die Ärztin endlich erreicht. Es geht Tschutschi etwas besser, aber weiterhin akute Lebensgefahr. Erst morgen nachmittag soll ich wieder anrufen...

Ich hatte mich ganz bewusst nicht so sehr in diese Tierbeziehung hineinfallen lassen wollen. Innere Distanz war mein Vorhaben. Denn fast genau vor 2 Jahren bei Frau Schnuzl, das war einfach zu schlimm. Nie wieder so intensiv, nahm ich mir vor. Und tatsächlich hatte ich zu Tschutschinella innerlich mehr Abstand bewahrt. Auch, weil ich immer wieder das unbestimmte Gefühl hatte, dass ich dieses Seelchen nicht lange zu Gast haben werde.

Und jetzt, wo sie in der Klinik ist merke ich, die Bindung war ja doch ganz ordentlich gewachsen, in den letzten Monaten.

Liebe Kommentatorinen, vielen herzlichen Dank für das Mitgefühl! Es tut mir wirklich gut!

Nickname 06.11.2010, 14.48 | (13/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es ist ein schlimmes Unglück passiert.

So wie es aussieht, habe ich meine Katze überfahren. Es gab einen schlimmen Rempler, ich dachte noch: Da ist doch gar keine Bodenwelle? Dann sah ich Tschutschi gebückt davonlaufen. Der Maler, der gerade bei mir 5 Räume ausmalt und ich haben lange im Garten gesucht. Sie hat sich versteckt. Ob zum Sterben, wissen wir noch nicht. Sie müsste schnell zum Tierarzt...!

Nickname 06.11.2010, 12.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL

weg.... wieder da!

Ich war im Theater, die Katze wie immer im Haus. Inzwischen war Frau Mo mit Carina gekommen.
Als ich um eins zurück kam, begrüßte mich keine Katze! Schon eine halbe Stunde rief ich sie jetzt, sah alle Zimmer durch, auch das der schlafenden Gäste öffnete ich, rief lange auch im Garten... nichts.

Sie war noch nie nachts draußen....

Tschutschi ist weg!! :´-(

2:24, Madame erschien wie ein Geist aus der Dunkelheit. Madame hat ihre ersten nächtlichen Erlebnisse draußen gehabt, man sieht ihr die Zufriedenheit an.
Dass Frauchen sich sorgte, ständig rief und nicht schlafen gehen konnte, obwohl sie in der Früh... (was für Frauchen halt früh ist... also... ähm... 10 Uhr) eine großen Brunch gibt, ja was schert das denn dieses Fräulein Tschutschi! Die miaut nur, dass ich mit ihr spielen soll, das ist alles!! Pfff!

Hach, man hat es schon schwer mit sowas Kätzischem!!! *froh bin, aber mich vom Schreck noch nicht ganz erholt habe* !

Nickname 16.07.2010, 01.56 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Therapie

Dieser Beitrag hat eine Besonderheit:

LUPOSINE hat diesmal Leseverbot! So. ;o) (Sonst sagt sie weider: FOLG!! *g*)

Manchmal sage ich einem Schülern: "Üb dies an drei Tagen soundso, also auf diese und jene Weise." Der Schüler fragt dann nach und wir reden drüber und am Schluß sage ich: "Weißt was, tu es sogar an vier Tagen, wirst sehen."

Heute sagte jemand mir: "Ich gebe Ihnen eine Aufgabe. Seien Sie die kommende Woche an drei Tagen oberflächlich. Leben Sie in diesen Tagen mal richtig an der Oberfläche. Welche Tage werden Sie dafür wählen?" Ich wägte ab, sprach die kommenden Tage mit ihren vielen Terminen durch, konnte mich nicht festlegen. "Werden Sie bei jenem Spaziergang mit den Freundinnen nun mitmachen?" "Ich weiß noch nicht. Weiß nicht, ob ich mag. Außerdem humpel ich doch ein bisschen, das Bein tut mir immer noch weh, aber vielleicht wird es ja durch das Gehen besser...hm" Und dann bekam ich zu hören: "Sagen wir vier Tage, ja, vier Tage." Ich lächelte: "Wie ich es mit meinen Schülern mache, den Trick kenne ich!"

"Nietzsche hatte mal sinngemäß gesagt, was solle denn das mit dieser Verneinung der Oberflächlichkeit. Jedes tiefe Wasser habe auch eine Oberfläche. Die gehöre dazu, man dürfe diesen Anteil nicht negieren. Und hat die Innenwelt keine Impulse durch die Außenwelt, verkümmert sie. Es braucht auch den Austausch von außen und innen." "Ich glaube Ihnen ja, ich glaube Ihnen doch immer, also mache ich."

Zähneknirschen am Tag, ich erwische mich immer wieder. Und bei Nacht sowieso.
Früher war es Bauchweh und jetzt also die Zähne. Deswegen.

Nickname 23.04.2010, 00.26 | (6/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Etwas schwierig, im Moment....

Das verletzte Auge bleibt zu. Ist besser so, denn jeder Lidschlag kann die verletzte Stelle wieder aufreißen. Außerdem ist das Auge eh total zugeschwollen. Wenn ich das gesunde Auge zu sehr öffne, spannt sich das Lid vom kranken Auge an, das tut sehr weh, darf also nicht sein. Bewegen soll ich die Augen auch nicht, das spüre ich. Was bleibt also?

Herumliegen mit geschlossenen Augen.

Das ist genau die Situation um zu schlafen. Tatsächlich verschlief ich gestern fast den ganzen Tag. Und dann die Angst vor einer schlaflosen Nacht....

Ich nahm mir vor, das erwartete Wachliegen mit gewisser Demut anzunehmen. Nicht wehren dagegen und die aufkommenden Gedanken als Anregung sehen, um mit irgendwas weiterzukommen. Aber ich schlief sofort ein. Fast bis jetzt! Ein Wahnsinn, im Zeitraum von 24 Stunden hatte ich nur etwa drei nicht geschlafen! Dass man das überhaupt kann!

Ich versuche, mir Positives aus der Lage zu nehmen. Zum Beispiel kann ich jetzt besser nachvollziehen, wie es Blinden geht. Ich hatte ja gar nie bedacht, wie unglaublich wenig sie tun können! Mir ist bewusster, wie sehr doch alle meine Hobbys vom Sehsinn abhängig sind.

Manchmal, wenn ich aufwachte, tat ich reflexhaft einen Lidschlag. Und zack, riss die Wunde wieder schmerzhaft auf. Geduld! Anscheinend soll ich die jetzt wohl trainieren?
Und auch hier in der Webseite, gerade eben baute sie sich von selbst wieder neu auf und der ganze Beitrag war wieder weg. Ich hatte es gar nicht bemerkt, weil ich im Moment beim Schreiben fast gar nicht auf den Bildschirm sehe.

Ich bin doch eh ein geduldiger Mensch! Also bitte, das müsste ich jetzt nicht extra trainieren müssen! ;-)

Nickname 03.03.2010, 12.44 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL