Thema: Kunst
Ein-geübtes Stegreiftheater
Parodie? Nein nie!
Oder: Warum wir unsere Politiker so lieben.
Ort des Geschehens:
Prächtiger Renaissance-Arkadenhof im Rathaus von St.Veit/Glan
(Davon kein einziges Foto im Netz, dafür findet man das Bild des Herrn Bürgermeisters und freut sich.)
Mitwirkende:
GröLHaZ...... Größter Kärntner Landeshauptmann aller Zeiten (Unser aller Herr Dr. J. Haider, Erfinder der BZÖ)
Vasall......... Parteichef der BZÖ, ("Bierzeltpartei Österreichs" pflegt man im Volke zu sagen.) ein Herr Str.
Statisten: 2 rote Politiker, darunter als erster, besagter Herr Bürgermeister, der aber nach einer hier nicht weiter erwähnten weil nichtssagenden Rede nur die Rolle des Gelangweilten übernimmt.
Die Handlung: Eröffnung der Trigonale, eines Festivals für Alte Musik in Kärnten, mit anschließendem Konzert.
Dieses Jahr ist das Motto des Festivals die Zahl Sieben.
Unser aller GröLHaZ steht vor dem Publikum herum, zeigt seine Zähne (Lächeln) schulterklopft und umarmt einen Berufskollegen und lässt gestikulierend muntere Beredtsamkeit erahnen. Sein Vasall, der Herr Str. lässt ihn nicht aus den Augen und wenn, dann nur kurz um mit misstrauischem Blick nach Feinden Ausschau zu halten.
Der Obmann des Musikfestivals bittet nun seine GröLHaZ, sich in der ersten Reihe, vor dem gemeinen Volke niederzulassen und beginnt mit einem philosophischen Prolog über gewisse sieben Todsünden, was unsere beiden Bierzeltparteiler nicht davon abhält, munter und angeregt miteinander weiter zu plaudern.
Dann, der Obmann hat ein wenig in die Tiefe philosophiert und dem Motto gemäß nach genau sieben Minuten kunstvoll geendet, müssen die armen Herrn Politiker nun ihre Hände rühren, es geht nicht anders, das Publikum klatscht ja ganz anstrengend in der Gegend herum. Sie tun dies ach so ergeben, aber auch vorsichtig, nach einigen sichtbar widerwillig ausgeführten aber edlen Tupfern in Richtung ihrer rechten Hand ist die Causa glücklich erledigt.
Aber nun kommt ein wichtiger Teil des Abends, der Herr Str. (oder war es der andere?) steht auf und erfreut das geschätzte Publikum mit der Ankündigung, nun aber 8 Minuten reden zu wollen (!!!!!!!!)
Schnitt..... (Denn die Chronistin meditiert ein wenig über das Nichts während der Bierzeltredner stolz so tut, als wäre alles dies von seiner privaten Schatulle finanziert worden)
Als dann Statist Nr. 2 ans Rednerpult stolziert und nach irgendwelchen langen Worten aufbrandenden Applaus ertragen muss, weil er ankündigt, nicht mehr lange reden zu wollen, keimt im Saal die Hoffnung auf, bald dem Ziel des Abends, dem Konzert, näher gerückt zu sein.
Nun erhebt sich aber auch unser aller GröLHaZ unter demonstrativem sehr sportlichen Händezusammenschlagen des Herrn Str. und schlägt sich verbal einige Zeit lang auf seine edle Brust. Dies natürlich unter anderem auf Grund all seiner kulturellen Leistungen. (Die Chronistin wundert sich nicht mehr, seufzt aber versehentlich etwas zu hörbar)
Ein schon gewohntes Wunder ereignet sich wieder neu, es bricht niemand ob all dieser massiven Worte in sich zusammen.
Der politischen Selbstbeweihräucherung Ende lässt spürbar eine erste allgemeine Erleichterung erahnen. Ja man könnte sagen, das erste Frohgefühl des Abends, wohl Ausdruck der Erkenntnis, etwas überstanden zu haben, stellt sich ein und alles hört auf, auf den Sesseln zu wetzen.
Nun folgen wunderbarste Klänge, die Künstler zaubern schnell neue Sphären und lassen Unwichtiges vergessen. Sie unterbinden sichtbar, diese Magier der Klänge, angestrengt versuchen unsere Helden, dieses Unterbinden ihrer wahnhaften Selbstdarstellungen zu ertragen. Doch Herr Str. nützt gleich das erste Verstummen der Musiker um seine Mobilbox abzuhören, es möge doch bitte jeder merken, wie frei von Kultur er sei. Auch den GröLHaZ hält es nicht auf dem harten Sessel, ganz selbst-un-vergessen steht er unvermutet zwischen zwei Musiknummern vor dem Publikum herum.
(Die Chronistin hat ein paar Sekunden Mitleid mit dem Herren, aber nur sehr kurz)
Bei der nächsten Gelegenheit, der Pause, sind sie entwischt, diese armen politischen Gespenster und keiner mehr ward für diesen Abend gesehen.
Schnell war die Luft nur noch von Kunst beseelt und ein glückliches Publikum verließ am Ende bereichert den wunderschönen Ort des Geschehens.
Tipp: Wenn du auf den Link über die Sieben klickst, hast du interessantes Lesefutter für die nächste Stunde. :-)
10.06.2005, 09.30 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über ein Konzert und einen Ungeist
Heute Nacht fuhr ich durch das dunkle Land und es war wie ausgestorben. Alles schlief, nirgends brannte ein Licht, ungewöhnliche Stille und die unerwartete Kälte ließen ein unbestimmtes Gefühl von ausgeliefert sein aufkommen. Das Autoradio leuchtete mir grün ins Gesicht, aber ich wollte Ruhe. Noch vor wenigen Stunden hatte ich die schönsten nur denkbaren Klänge erleben dürfen, dieses Hochgefühl, ich hatte ein Konzert der Sonderklasse erlebt. Zunächst sah es nicht so aus, als würde ich so begeistert heim fahren können. Denn die erste halbe Stunde des Konzertes wurde von Dämonen gestört. Nein zuviel der Ehre, nicht Dämonen, von oberflächlichen narzistischen Menschen, in ihren Verstrickungen Gefangene inszenierten ihre üblichen Spielchen. Aber darüber später, erst mal ein paar Informationen:
In Kärnten findet derzeit ein ganz besonderes Festival statt, die Trigonale,
Die Stars der Alten Musik geben sich bei uns ein Stelldichein.
Gestern spielten Il Giardino Armonico. Ich sage jetzt nur so viel: Wer gerne Barockmusik hört, sollte sich diese Ausnahmemusiker nicht entgehen lassen, wenn sie mal in der Nähe ein Gastspiel geben. Aber früh um Karten kümmern, sie sind meist ausverkauft. Ihre Ausdruckskraft ist sehr expressiv, ihr Stil erfrischend spannend.
Um noch schnell zu den Schmeißflieg Störenfrieden zurück zu kommen, zunächst einmal ein "in sich selbst ruhender" *g* Fotograf. Er ging überall herum, auf der Bühne und sonstwo blitzte er jedes Motiv gleich dutzende Mal an, so dass es auch keinem mehr entgehen konnte. Als er es vom Balkon über den Musikern dann zu bunt trieb hielt ich es nicht mehr aus. Ich schlich zu ihm und raunte ihm zu, ob es ihm wohl bewusst sei, wie sehr er das Konzert störe und ob er schon mal davon gehört habe, dass man bei Digitalkameras die Verschlussgeräusche abschalten könne und auch ohne Blitz so einige Fotos möglich wären. Er murmelte etwas von schließlich doch schlimmerer Klimaanlage und trollte sich mit finsteren Blicken.
Später kam er wieder zurück, ich wollte mich schon ärgern, aber siehe da, nun ging es plötzlich ohne Klickgeräusche und auch ohne Blitz. Übrigens versuchte er dann, mit Tele mich zu fotografieren, ich bedeckte mein Gesicht mit einer Hand, wie unverschämt, das alles während des Konzertes.
Die anderen noch viel schlimmeren Kasperln waren aber die Politiker. Mein Beitrag wird zu lang, lange Postings liest ja keiner ;-)) Über ihr obskures Verhalten zu schreiben, hätte es eines Thomas Bernhard bedurft. Entweder, man konnte darüber lachen oder es wurde einem übel. Ich konnte leider nicht lachen, die Kunst war mir zu wichtig.
Ich muss jetzt ganz eilig zur Arbeit, aber am Abend versuche ich dann doch noch, ein wenig darüber zu erzählen.
09.06.2005, 13.31 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Kunstwerke aus Glas
Wunderschönes Kunsthandwerk findet ihr hier ! Kauft mir nicht gleich alles weg, ich habe noch nicht ausgesucht!
Am besten gefallen mir persönlich übrigens die Perlen und Perlen-Sets.
04.06.2005, 19.38 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wetter wird netter
"Hinfort oh ihr Wolken, so spielet nun in anderen Sphären!!"
Wie ihr nun sehet entschwanden sie sogleich....
Warum wohl dieses? :-)))
Das Foto zeigt einen Ausschnitt vom Neptunbrunnen im Park des Schlosses Schönbrunn.
10.05.2005, 12.29 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über die 5
05.05.2005, 02.02 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Im Theater gewesen
29.04.2005, 22.41 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Frau Tirschnuzilli
Ein Geschenk meiner malenden Schwester
Dieses Bild zeigt was Sache ist. Frau Schnuzl und ich zu einer Person verschmolzen.
Tja, da ist etwas dran, wir sind uns erstaunlich ähnlich... *g*
(Bis auf die Tatsache, dass ich viel weniger pfauche und knurre!)
;-))
26.04.2005, 22.27 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Theatererlebnis
Gestern hatte ich das Privileg, im Theater Heribert Sasse eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Welt vortragen zu sehen.
"Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe. Sasse hat den Roman in über 1.600 Vorstellungen bereits in der halben Welt gelesen, steht in dieser Webseite. Aber er las nicht, sondern trug alles auswendig vor. Eineinhalb Stunden Solovortrag mit faszinierendem Können! Er macht das mit solcher Leichtigkeit, als würde er eigene Geschichten erzählen. Solches Können ist für mich ein Grund für uneingeschränkte Bewunderung! Die Mimik Sasses ist eine Sache für sich. Zunächst ist man erstaunt über diese seltsamen Gesichtszüge, man kann ja eher nicht von Schönheit im üblichen Sinn sprechen. Aber in seiner ureigensten Bewegung und Mimik wird dieses Gesicht wunderschön!
Ein großartiges Erlebnis war das und jetzt will ich mir das Buch endlich mal besorgen. Hat jemand von euch es schon gelesen?
Falls ihr eine Ankündigung über diese Veranstaltung in eurer Stadt seht: Geht hin, das ist sehenswert!
Am Freitag kann ich ihn dann noch einmal erleben. Im Stück "Indien" von den Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer. Zusammen mirt dem großen Michael Schottenberg und dem mir nicht bekannten Dieter Hofinger.
Kunst ist für mich Überlebensmittel!
26.04.2005, 00.59 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Rhythm is it!
15.04.2005, 20.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über einen Film
Aufruf!
;-)
Seht euch diesen Film an, lasst euch die Glückspille nicht entgehen!
Rhythm is it!
Seht euch den Trailer auf dieser Webseite in groß an und wenn er euch auch nur ein bisschen zusagt oder neugierig macht, geht hin!
Ich erlebte ihn heute und bin noch ganz erfüllt davon.
Es ist kein Liebesfilm. Kein Actionthriller. Nur eine Dokumentation.
Aber ein geliebter Thriller für das Herz ist er, ganz sicher, du wirst dich ihm nicht entziehen können. Du wirst sehen, du kannst gar nicht anders als ihn zu lieben, schon in den ersten Minuten und besonders, wenn du dann die ersten Klänge gehört hast.
Ich habe nur selten bei einer Dokumentation und beim Thema Kunst ein derart gebanntes Publikum gesehen.
Ach, und heute war der letzte Spieltag bei uns, wie unendlich schade. Ich traf dort lauter Leute die ihn zum zweiten Mal anschauten. Das täte ich auch gerne!
15.04.2005, 01.58 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL