Thema: oder doch nicht?
Nachlese zu dem gemalten Trugbild
Bei dem Trugbild von gestern gab es keinerlei Resonanzen. Nicht, dass ich danach gierte, aber da sonst bei mir zu meiner Freude oft kommentiert wird.... wieder mal DANKE!.... empfand ich das Schweigen auch als eine Aussage.
Ich vermute:
"Naaaja!". "Seltsam und zu unverständlich um dazu etwas zu sagen." "Damit kann ich nichts anfangen". "Manchmal spinnt die auch, wie man sieht". *g* "Geht teilweise eh, rechts zum Beispiel, aber der Rest sagt mir nichts". "Ich weiß nix dazu" "Das Bild ist so fremd" "Da sehe ich eher einen Spanner, was die immer so seltsam interpretiert" "Gefällt mir überhaupt nicht, wie sag ich das vorsichtig...ist mir zu anstrengend, außerdem habe ich es eilig" "Will lieber Heiteres für Zwischendurch und klicke mal schnell weg" "Werd jetzt nicht kritisieren, will ja nicht verletzen"
Jeder hat eine andere Sicht für Optisches. Früher haben wir manchmal in einer Gruppe in freier Natur das gleiche Motiv gemalt. HOCHINTERESSANT, wie jeder es anders sah. Von den Farben her, aber auch von den Schwerpunkten. Damit verfielfältigt sich auch alles, was wir sehen, unendlich oft. Milliarden Realitäten!
Für mich ist möglichst große Vielfalt Schöpfungsplan und die Gleichmacherei ein Akt dagegen. Daher hätte mich Kritik nicht verärgert, ganz im Gegenteil. Solange sie nicht verletzend formuliert wird...
Es interessiert mich immer, wie andere die Dinge sehen, besonders wenn sie vieles ganz anders empfinden als ich! Ich lerne daraus und kann auch ein wenig andere interessante "Welten" erfühlen.
Wisse, daß du eine
zweite kleine Welt bist
und daß die Sonne und der Mond
in dir selbst sind,
und ebenso die Sterne.
Origines, genannt Adamantios "der Stählerne"
ca. 185 - 245
(gefunden bei Zitante)
20.11.2006, 20.49 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
religiöses
15.11.2006, 22.52 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Schäfchenfänger
14.11.2006, 21.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Blümchenblog
11.11.2006, 22.39 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Blümchenblogger-Geschichte
Da streiten sich die Leut herum
Oft um den Wert des Glücks,
Der eine heißt den andern dumm,
Am End' weiß keiner nix.
Da ist der allerarmste Mann
Dem andern viel zu reich:
Das Schicksal setzt den Hobel an
Und hobelt alles gleich!
Ferdinand Raimund
Ein guter Freund aus Wien hat mich einmal aufziehen wollen und in einem Kommentar scherzhaft für mich den Begriff "Blümchenblogger" in die Welt gesetzt. Wenn er damals gewusst hätte, was er damit für eine Lawine losgetreten hat!
Ich musste damals über die Ironie sehr lachen, spürte gleich, was er damit meint, war gar nicht beleidigt. Er selbst postet fast nur politisch, sehr humorvoll und blitzgescheit.
Ein anderer, den ich als virtuellen Freund empfinde, kann es nicht mit ansehen, wie Menschen angesichts der zunehmenden sozialen Probleme den Kopf in den Sand stecken, nicht genau genug hinhören und damit den Machtbewussten ein weites Betätigungsfeld für ihre Machenschaften bieten. Er schrieb mir einmal, er denke, er könne nur noch laut und provokant sein, um die Menschen endlich aufzurütteln.
Ja, er provoziert, aber im Allgemeinen, kritisiert das, was man im Überbegriff als "die Gesellschaft" bezeichnet. Niemals schreibt er auf Einzelpersonen bezogen, es sei denn, ein Politiker hat wieder Sätze losgelassen, die man seiner Meinung nach so nicht stehen lassen kann.
Seine Texte werden "lauter". Er analysiert, was ein Spießer ist und das neue Schlagwort "Blümchenblogger" kommt dann auch noch in sein Repertoire.
Ein dritter fühlt sich provoziert, erträgt die Kassandrarufe nicht oder bezieht vieles auf sich. Er fängt in Kommentaren zu streiten an und erklärt sich nun zum Blümchenblogger.
Eine ganze Gruppe bekommt bei ihm das mit dem Blümchenblogger mit und hängt sich begeistert an. Ich weiß gar nicht, ob sie den Ursprung der Geschichte überhaupt kennen.
So weit etwa der Ablauf der Geschichte, nur von meiner Warte aus - eh klar!
Was ein Blümchenblogger ist? Tja, ich würde gerne wissen, wie man den Begriff versteht. Es gibt sicher eine ganz unterschiedliche Auffassung, was das überhaupt meint.
Ich will noch nicht schreiben, wie ich diesen Begriff definiere. Der Beitrag ist schon zu lang und außerdem will ich nun mal die anderen vorlassen.
11.11.2006, 03.01 | (15/13) Kommentare (RSS) | TB | PL
Zweifel, diesmal das Blog betreffend
27.09.2006, 22.49 | (12/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Vorurteile allerorten
Als ich gestern das Theater vorzeitig verließ, sagte jemand zu mir ironisch: "Du gehörst nun also auch zu denen!" Tatsächlich waren bei der Premiere zwei Tage zuvor viele aufgestanden und gegangen. Der Regisseur hatte damit gerechnet und sich ins Bistro vis a vis gesetzt, um die Szene vor dem Theater beobachten zu können.
"Die" - damit meint man in diesem Zusammenhang die Verdränger, die Selbstzufriedenen und Satten, die oberflächlichen Spießbürger.
Diese Ansicht gab es schon immer, teilweise natürlich zu Recht. Besonders aktuell wurde sie aber in der Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Jugendrevolten in den späten Sechzigerjahren. Die junge Generation hatte die Aufbaumentalität der Eltern satt, man besann sich auf neue Werte und hinterfragte alles. Auch politisch ging es heiß zu, es wurde Traditionelles verworfen oder zumindest heftig hinterfragt. Eine wichtige und heilsame Zeit, finde ich.
Auch die Kunst ging diesen Weg, wie sie eben naturgemäß stets die Tendenzen der Gesellschaft widerspiegelt. Da wurde provoziert, wurden Formen gesprengt und schon auch einmal ein Klavier zertrümmert. Die Empörung der Stituierten war Kraftfutter für die Kreativen und es dauerte Jahrzehnte, bis die neue Freiheit ausgereizt war.
Für die 68iger war ich noch zu jung, aber ich bewunderte sie. Jahrelang gehörte ich zu den begeisterten Anhängern der alternativen Szene. Lässig gekleidet gab ich mir die aktuelle Kunst und suchte das Neue.
Nun war ich also gestern in der Pause gegangen und wurde flugs in die Schublade derer gesteckt, die ich selbst stets kritisch beobachtet hatte.
Dadurch wurde mir bewusst, wie sehr diejenigen, die gerne den Kampf gegen Vorurteile auf ihre Fahnen heften, unbemerkt die gleichen Fehler machen können.
Da nehme ich mich selbst nicht aus!
Aber nicht jeder, der zum Beispiel eine wilde Theateraufführung vorzeitig verlässt, muss automatisch ein konservativer Verdränger sein.
Osram Unke schrieb in einem Kommentar zu meinem gestrigen Beitrag unter anderem:
"Wird die Welt dadurch besser, daß ich die Tatsachen und die Realität negiere?? Lebe ich dann nicht nur in einer künstlich-rosaroten Scheinwelt...
Der Wahrheit muß man ins Auge schauen, durch Verdrängen ist nichts gelöst."
(Siehe auch ein Beitrag in "Matrixwelten")
Aber hallo! So viel Schwarz-weiß-Malerei! Es gibt ja schließlich auch noch etwas dazwischen.
Ich werfe dem Ressigeur Kušej nichts vor. Höchstens, dass er davon ausgegangen ist, das Publikum ordentlich in die Mangel nehmen zu müssen. Aber nicht alle sind abgestumpft. Manche ertragen den Horrortrip eben nicht mehr. Nicht, weil sie verdrängen, ganz im Gegenteil. Weil sie sich schon intensiv genug mit menschlichen Unzulängflichkeiten auseinandergesetzt haben und sich nun den Luxus leisten können, wenn ihnen danach ist, zu angenehmeren Abendbeschäftigungen überzugehen.
24.09.2006, 03.13 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Heizungsprobleme und eine Frage
31.08.2006, 02.11 | (9/6) Kommentare (RSS) | TB | PL
Episode im Wartezimmer des Zahnarzts
02.08.2006, 13.42 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL