Blogeinträge (themensortiert)

Thema: nachdenklich

Kulturelle Unterschiede

Sie sind oft ein Grund für Vorurteile. Der Mensch ist wohl dazu veranlagt, bei anderen Völkern sehr schnell zu sehen was seiner Meinung fehlt und er nennt es dann manchmal voreilig "Unkultur". Bei sich selbst aber sieht er einen Mangel nicht, mehr noch, er ahnt nicht einmal, dass da auch einiges anders sein könnte.

Eine Bekannte erzählte mir heute von einer Szene in Indien, an die sie sich auch nach Jahrzehnten noch lebhaft erinnert.

Sie beobachtete an einem Bahnhof das pulsierende Leben, als ihr ein Mann auffiel, der nicht auf dem recht hoch gebauten Bahnsteig ging, sondern unten neben den Gleisen. Plötzlich blieb er stehen und reckte ohne sich umzusehen einen Arm in die Höhe. Der nächste der oben vorbei kam, packte ohne viel Aufhebens den Arm und zog den Mann auf den Bahnsteig um dann gleich wieder weiterzugehen. Anscheinend war dies für beide die selbstverständlichste Sache der Welt, denn es entstand keinerlei weiterer Kontakt und jeder ging seines Weges.

Wie wäre so eine Szene bei uns verlaufen? Wir können es uns vorstellen, auf Hilfe hätte der Mann unten nicht einfach so warten können, da hätte er schon mehr tun müssen als einen Arm zu heben. Außerdem, ein überschwängliches Dankeschön für den eventuellen Helfer wäre dann schon das mindeste gewesen.

Aber dort in Indien war das nicht weiter der Rede wert.

Was deutlich zeigt, wie selbstverständlich für die Menschen dort das Miteinander ist und wie sehr sie sich als Gemeinschaft empfinden.

Nickname 19.12.2008, 22.48 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

schieben, schieben, schieben...

Kennt ihr das?
Man macht sich das Leben schwer, weil man Dinge die man tun sollte oder auch eigentlich tun will vor sich her schiebt.
Ich bin da voll drin in der Marotte. Unlängst merkte ich plötzlich, dass ich mir damit eigentlich jeden Tag schwer mache. Sogar bei Tätigkeiten, die mir Freude machen sollten. So ertappte ich mich unlängst dabei, bis halbvier im Haus getrödelt zu haben, obwohl ich dringend Weihnachtsgeschenke einkaufen gehen wollte. Als ich dann endlich aus dem Haus kam, merkte ich, dass mir die Freude an der Sache fehlte. Und auch, dass da schlechtes Gewissen war, weil ich ja dies Vergnügen nicht verdient hatte, schließlich hatte nicht irgendwas geleistet, hatte nicht funktioniert...

Falls jemand auch damit immer wieder mal zu kämpfen hat, gibt es einen Trick, sich zu überlisten?

Nickname 12.12.2008, 00.00 | (8/8) Kommentare (RSS) | TB | PL

dann weiter.....

dann_weiter.jpg

Nickname 26.11.2008, 00.24 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Für dich......

so_sei.jpg

Nickname 24.11.2008, 23.25 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein paar Worte die mir am Herzen liegen

Mir ist bewusst, hier ist nun genug über die kranke Katze und mich geschrieben. Und ich weiß, ich habe meinen Lesern viel zugemutet. Ich danke euch, weil ihr mir trotz des Dunklen treu geblieben seid!
Hach, ich habe euch benützt! Weil ich halt sonst niemanden habe, dem ich was klagen kann. DANKE DANKE!

Erst wenn Frau Schnuzl mich verlassen hat, werde ich wieder berichten.

Mir fiel schon immer auf, dass rundherum fast niemand so viel Seelenstriptease betreibt wie ich.....

Woran liegt das.

Weil die anderen eh jemanden zum Reden haben? Oder liegt es an der Sorge, es könnte etwas Verletzliches zurückkommen? Oder, weil man gelernt hat, sich zurückzuhalten und erst recht, weil man Fehler nicht zeigen darf? Ist es kulturell bedingt? Bin ich einfach nur unbefangener? Ja, mir liegt das Herz auf der Zunge, auch wenn ich privat zurückhaltender bin.

Vertrauensselig bin ich und war ich immer schon. Und ich will so bleiben. Mir ist damit nie etwas passiert, auch nicht im Blog. Was man von mir denkt, zeigt man nicht, ich denke auch gar nicht viel daran, wohl eben deswegen. Und es ist mir nicht zu wichtig, weil doch jeder seinen Sack Fehler hat, sollte mal einer auf meinen rumtrampeln, werde ich ihn einfach nur fragen, ob er selbst fehlerlos ist.

Weil ich Seelenstriptease geschrieben hatte, lege ich gleich noch eines drauf:

Mein Blog hat sich sehr zu einem Einsamkeitsgefühlverhinderungstool entwickelt.....

..........weil´s halt wahr ist...!

Das ist in jeder Hinsicht nicht gerade optimal....

Nickname 22.10.2008, 22.19 | (15/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seele und Tier

"Alles was ich noch tun kann, ist das seelische Befinden deiner Katze etwas zu bessern" meinte die hömöopathisch arbeitende Tierärztin heute.

Den Satz halte ich für wert, aufgeschrieben zu werden. Wie viele Tierärze glauben wohl an eine Seele bei ihren Patienten? Wie viele Menschen im Allgemeinen? Und ab wann hat ein Tier eine Seele? Hat eine Ameise eine?

Es kommt wohl sehr darauf an, was man unter Seele versteht und welcher Religion man anhängt. Dass da nicht jeder bei diesem Begriff an das gleiche denkt, ist ja wohl selbstverständlich.

Mir fiel gerade ein, dass ich die Seele schon mehrmals zum Blogthema gemacht hatte und so durchsuchte ich mal das Archiv.

2005 - hoppla, so würde ich das gar nicht mehr schreiben! Die Kommentare dort sind ganz wunderbar! Aber ich verstehe immer noch nicht alles, liebe Bärenmami... schiefmund_durchs.gif
2007 - tolle Definitionen in einem Satz, von Blogbesuchern abgegeben und dann zu einer Karte gebastelt...
2008 - Geist und Seele war da das Thema. Und wieder tolle Kommentare. Dann war da noch ein Nachtrag.

Ein Widerspruch zu früheren Postings: Im Moment kann ich nicht an eine Weiterexistenz von Tierseelen glauben. So gehen halt manchmal die Gedanken hin und her statt weiter. Oder ist es ist einfach nur der innere Zickzackweg der letztendlich dann doch am besten zu einem Ziel führt...

Nickname 20.10.2008, 23.50 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine Begegnung und über Kinderjahre

Ich muss etwas Erstaunliches erzählen!

Die ganze unten beschriebene Anamnese hindurch hatte die erwähnte Ärztin meinen Nachnahmen im Kopf und sie wusste gar nicht, warum! Ich hatte mich in der Anfangsphase gar nicht vorgestellt und wir kennen uns nicht! Aber, wir kannten uns! Vor etwa 40 Jahren, in der Kindheit waren wir ein Jahr lang Klassengenossinnen! Ich habe natürlich keinerlei Erinnerungen an sie. Und ich war damals ein Mädchen mit langem blonden Zopf, wirklich, da ist keinerlei Ähnlichkeit mehr! Ein Jahr und vor 40 Jahren in einer ganz argen Klasse, deswegen hatte sie auch diese Schule verlassen.

"Ausgerechnet an mich kleines gemobbtes Nichts im Klassenverband erinnern Sie sich?" "Doch, weil du von Chile kamst und so nett warst."  "Ich nett? Ich war doch die, die sich stets unterwürfig gab und überall um Freundschaft heischte, es gelang aber nie, ich hatte keine Chance." Doch sie erinnerte sich, auch an eine andere Mitschülerin von der auch ich noch weiß. "Ich weiß nicht, warum, aber ich habe noch jahrelang an dich denken müssen" Ich kann es kaum glauben!

Wegen dieser rabiaten Klasse waren das die schlimmsten Jahre meiner Kindheit. Jederman durfte mich schlecht behandeln, traf ich auf die böse Clique vor der Schule, wurde ich vom Rad gerissen und verhauen. Ich wusste nicht, dass diese Klasse besonders arg war und bezog das alles nur auf mein eigenes unvollkommenes Wesen. Ich flehte mit Hilfe von Nettigkeiten um Freundschaften und umso mehr ich das tat, desto schlimmer wurde es. Damals lebte ich in tiefer innerer Depression, doch keiner merkte das. Nicht die Mutter, der Vater erst recht nicht, der kam spätabends müde heim und war für die Strafe zuständig wenn die Mutter sich über mich und meine schlechten Schulnoten beklagte. Die Strafe waren körperliche Züchtigungen. 

Ich selbst wusste das mit der Depression natürlich erst recht nicht, die Welt war halt so, Kinder habe ja keinen Vergleich.
So hatte ich das Übel in der Schule und zu Hause auch. Die Folge war, dass ich mich beim Aufgaben machen in meine Phantasiewelt zurückzog, träumte und immer furchtbar trödelte. ( Die Trine wurde ich damals! *g*)
Bald hatte ich in allen Hauptfächern ein Nichtgenügend, was das Selbstbewusstsein noch tiefer rutschen ließ. "Du wirst Straßenkehrer werden!!" wurde ich immer zu Hause ausgeschimpft und so manche Lehrerin zeigte mir offen und hämisch ihre Verachtung.
"Du willst in eine höhere Schule?? Du taugst höchstens zur Putzfrau, stell dich weg!"

Es war ausweglos und einmal, als mein Vater mich wieder schlug, sperrte ich mich ins Klo und er konnte durch die Milchglastür sehen, wie ich am Fenstersims stand und ihm androhte, vom dritten Stock zu springen. Ich hätte es nicht getan, wollte ihm nur Angst machen, in meiner Hilflosigkeit sah ich darin die einzige Möglichkeit, seinen überaus festen wütenden Schlägen zu entkommen.

Ich fand eine Freundin in der Nebenklasse. Sie war in einem sogenannten B-Zug, damals die Schulform für weniger begabte Kinder. Doch dann wurde ich in die Direktion gerufen, ein in der damaligen Schulhierarchie fast ungeheuerlicher Vorgang. Verschüchtert saß ich da und erfuhr, dass mir verboten sei, mit diesem Mädchen Umgang zu haben. Es war anscheinend eine sogenannte "Stürzlerin" doch das erklärte man mir nicht, es wurde nur einfach verboten und ich empfand das als arg ungerecht, mir die einzige Freundin zu nehmen. Ich habe selten in meinem Leben so abgrudtief geheult wie damals vor dieser alten Direktorin. Sie wunderte sich zwar wie ich merkte, fragte aber nichts weiter, verboten und Schluß!

Ich habe mich dann in der nächsten Schule aus eigener Kraft aus dem Dilemma gezogen und wurde sogar eine leidlich gute Schülerin.

Fast das ganze Erwachsenenalter hindurch spürte ich den seelischen Schaden aus dieser Zeit, er war mir stets bewusst. Inzwischen ist das überwunden. Mehr noch, ich empfinde nun, wie ich aus dieser harten Zeit sogar profitiere. Indem ich sensibilisiert bin für Dinge, die im zwischenmenschlichen Bereich nicht richtig laufen und indem ich den Schülern viel positive Bestärkung zu geben versuche.
Es hat mich aber auch in gewisser Weise zu einer Einzelgängerin gemacht....

Nickname 16.10.2008, 00.15 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine wahre Tragödie

Er pflegte zehn Jahre lang selbstlos seine Schwiegereltern. So erzählt seine Frau, seine erwachsene Tochter und so erzählen es auch die Nachbarn. Immer machte er alles Notwendige, wusch und verband die bettlägerige Schwiegermutter der beide Beine amputiert worden waren, spritze ihr das notwendige Insulin und sorgte auch sonst für alles, ebenso für den an sich noch rüstigen Schwiegervater, auch wenn er dafür seine karge Freizeit gänzlich hergeben musste. Der stets sanfte Mann schlichtete Konflikte und besänftigte Frau und Tochter wenn es wieder laut zuging. Denn es gab ein Problem. Der Schwiegervater war ein massloser Despot, schrie herum, warf seinem Schwiegersohn ständig vor, dass er nicht genüge und alles falsch machen würde und dass er zu parieren habe, schließlich sei er in sein Haus gezogen.
Die Tochter des Despoten und Ehefrau des beschriebenen Mannes erzählte heute, dass sie die ganze Kindheit sehr unter diesem autoritären Vater gelitten hatte.
Der an sich ruhige Ehemann war allmählich immer nervöser geworden, er sprach in letzter Zeit davon, meinte zweimal, sein Nervenkostüm sei angeschlagen. Aber er schaffte es nicht, mit seiner Familie auszuziehen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Wohl auch, weil er Verantwortung für die zu pflegenden alten Leute empfand.

Gestern schraubte er eine Gasflasche auf, zündete das ausströmende Gas an und richtete den so entstandenen Flammenwerfer auf beide Schwiegereltern. Die alte Frau verbrannte hilflos in ihrem Bett, der Mann konnte zwar noch fliehen, starb aber dann auf der Gartenbank an einem Hitzeschock. Das Haus brannte ab.

Der Täter wurde später in sehr verwirrtem Zustand im Wald aufgegriffen. Er meinte nur: "Ich bin der Täter, gebt mir 20 Jahre."
Frau und Tochter sind natürlich völlig verzweifelt, sie halten aber trotz allem bedingungslos zu ihm.....

Nickname 06.10.2008, 22.56 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein paar Worte zum Bild und über das Warum.

Mir war immer klar, dass viele mit meinen teils abstrakten Bildern wenig anfangen können. Entsprechen sie doch wenig dem, was landläufig als schön bezeichnet wird. Außerdem, da sind auch noch irgendwelche Symbole drin verpackt, das muss ganz schön fremd wirken.

Deshalb will ich etwas dazu sagen. Werde aber nicht jetzt etwa das letzte Bild genau erklären.

Solche Bilder entstehen ganz anders als die eher nach der Realität gemachten. Das malt sich recht schnell und sie entstehen immer in sehr meditativer Stimmung. Stets arbeite ich bei diesem Stil über ein Thema, das man nur schwer besprechen kann. Es soll Sprache ersetzen wo sie nicht ausreicht. Es soll nicht kopflastig sein. Es kann daher gar nicht den Wunsch nach Schönheit bedienen, es meint ja etwas anderes.

Ich weiß bei jedem Detail, warum es genau so ist und nicht anders sein kann und hoffe dann, dass es andere über "den Bauch" vielleicht verstehen können.

Wäre aber Wissen um meine Lebensphilosophie nötig um damit etwas anfangen zu können? Sollte es so sein, habe ich nur bedingt erreicht, was ich anstrebte. Das Halbbewusste sollte angesprochen werden, aber ich weiß ja nicht, wo der andere gerade steht. Ich kann aber nicht anders, als beim Tun auszudrücken, wo ich selbst im Moment stehe.

Anlass für das Bild von gestern war die Konfrontation mit zwei schwieigen Lebensschicksalen, die mich sehr beschäftigt hatten. Sie ließen mich wieder an den ewigen Kreislauf des Lebens denken, an diese beiden Pole, das Dunkle und das Glück und wie beide ihren Sinn haben. Weil sie Wachstum im Selbst bewirken und helfen, diesen Umstand irgendwann schätzen zu lernen.

Der Sinn ist nicht mit eingemalt. Nur das was ist und wie es sich abspielt. Schwer nachzuvollziehen, das ist mir schon klar.

Vielleicht hilft ein bisschen dieser Spruch:

Yin und Yang, männlich und weiblich, hart und weich, Himmel und Erde, Licht und Dunkel, Donner und Blitz, kalt und warm, gut und schlecht … das ist die Wechselwirkung der gegensätzlichen Prinzipien, die das Universum formen.
Konfuzius

Ihr seht schon, irgendwie kämpfe ich ja um Verständnis.... hmmm, habe ich jetzt das Bild zu wichtig genommen?

Nickname 25.08.2008, 23.46 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Über den Zufall

Das ist so eine Sache. Was soll man da denken? Entweder gibt es ihn ganz, oder aber gar nicht. Kann es denn sein, dass da grad Zufall ist, woanders aber nicht? In den unwesentlichen Dingen glaubt man an ihn, in wesentlichen nicht.

Was für einige wohl dies und für andere jenes bedeutet. Dieser Umstand kann Atheisten zur Argumentation dienen und Gläubige erst recht bestärken.

Es ist eine Glaubensfrage.


Lebensbaum



z o o m

Dieses Bild erzählt etwas mit Hilfe von 8 Symbolen. Mehr will ich aber darüber nicht sagen. Ich vermute, einige Symbole sind ja nicht leicht zu verstehen, egal, ich will eh, dass es eher aus dem Bauch heraus wahrgenommen wird als mit dem Intellekt.

Nickname 24.08.2008, 13.44 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL