Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Musik

Luigi Boccherinis Musik

Zu Weihnachten bekam ich eine besonders gute CD geschenkt. Ich bin begeistert und möchte ich sie allen die heitere Musik aus dem Rokoko mögen ans Herz legen:


So gespielt habt ihr diese Musik sicher noch nie gehört! Es klingt perlend leicht, festlich, sanftmütig, temperamentvoll, gefühlsbetont und wenn es sein darf tänzerisch und schnell. Die Musik wurde für Streicher und Gitarre geschrieben, dann wieder für Streicher, Querflöte und Fagott.
Am liebsten höre ich übrigens den Fandango, er erinnert schon sehr an Flamenco mit seinen Arpeggien und Kastagnetten.

Das Ensemble wird von einem Megastar in der Szene für alte Musik geleitet: Jordi Savall.

Luigi Boccherini           

Nickname 13.01.2006, 08.09 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Stille Nacht

             

Dies ist ein Satz für 2 Gitarren mit alternativer Begleitung. Spielt man aber im Trio sollte die 3. Stimme etwas leiser gespielt werden.



Dies ist eine Soloversion, speziell für Meister Lupo! :-))

Viel Freude damit!

Nickname 23.12.2005, 22.23 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Über ein Weihnachtslied

"Kunst kommt von Können" sagt man. Aber in Wahrheit steht viel mehr dahinter. Für mich beginnt Kunst da, wo ein geistiger Hintergrund verborgen ist und sei er "nur" im Unbewussten des Kunstschaffenden.
Nur im Unbewussten? Das dürfte wohl eher der seltenere Fall sein, Künstler sind meist auch Grübler. Das Wunder bei Tonkunst und Malerei ist, dass dieser geistige Hintergrund dem Konsumierenden auch bewusst wird, und sei es nur unbewusst. *gg* Was ich damit meine werde ich irgendwann mal genauer am Beispiel Johann Sebastian Bach demonstrieren... tja, irgendwann, zuerst kommt natürlich die zeitgenössische Musik, auf dieses Thema warten ja schon viele.

So, genug der Vorrede, jetzt zeige ich euch ein einfaches Beispiel anhand des Weihnachtsliedes "Es ist ein Ros´ entsprungen" von Michael Praetorius (1571 - 1621)



An vier Stellen sieht und hört man hier deutlich, wie der Text auch musikalisch umgesetzt wird.

1. Dieses "Entsprungen" kann, wenn man will mit freien Verzierungen interpretiert werden, was auch von vielen praktiziert wird. (grün angedeutete Noten)

2. Beim Thema "Wurzel" geht  Melodie und Begleitung auch wirklich tief nach unten.

3. Das Blümelein wächst hörbar aus dem Untergrund, hört nur mal genauer hin wenn ihr die Gelegenheit dazu habt! Dass ich es in die Partitur gemalt habe werdet ihr jetzt vielleicht an den Haaren herbeigezogen finden, aber sogar Bach hat sowas manchmal spielerisch in seinen Handschriften gemacht.

4. Ein überraschender Dur-Akkord erhellt den kalten Winter und verdeutlicht dass der Heiland geboren ist.

Solche Interpretationen sind nicht bei jedem Kunstlied so leicht erkennbar, aber irgend eine Deutung ist so gut wie immer zu finden.

Dieser Notensatz ist einfach nur das vierstimmige Original, ich habe es in 2 Zeilen zusammengefasst damit alles leichter erkennbar wird.
Einen eigenen Satz für Singstimme und Gitarre kann ich nicht schreiben, da schon ein ganz großartiger am Markt ist. Wer für nächstes Jahr das beste Gitarrenbuch für deutsche Weihnachtslieder kaufen will der klicke da. Es ist unglaublich gut, zweifellos das beste und bietet auch noch eine Lösung für alle Schwierigkeitsgrade zugleich! (Oft 4 Möglichkeiten zu spielen, von Grifftabellen bis zum konzertanten Begleitsatz)

Nickname 22.12.2005, 11.31 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Über eine gelungene Aufführung

Heute war ich im Theater. Man brachte die Oper „Der junge Lord“ von Hans Werner Henze, 1963/64 komponiert. Das Libretto ist von Ingeborg Bachmann die wiederum Wilhelm Hauffs ironisches Märchen "Der junge Engländer oder Der Affe als Mensch" zur Vorlage nahm. (1827 geschrieben)

Ah, werdet ihr vielleicht aufseufzen, schon wieder zeitgenössisch! So etwas werden sich auch viele Abonnenten gedacht haben, fast ein Viertel war fern geblieben. Ein großer Fehler, denn es war spannend bis zuletzt und so gar nicht die typisch gefühlsschwandere Oper wie man sie gewöhnt ist.
Statt dessen gar nicht schlimme Klänge, schon sehr modern, aber nicht so dissonant dass man flüchten müsste.
Die Inszenierung war ausgezeichnet. Man ließ sich auf das Wagnis ein, so gut wie jede Bewegung durchzuinszenieren. Von Wagnis spreche ich, weil das nur gelingen kann, wenn es hundertprozentig gemacht wird und das war es auch. Manchmal hatte man fast das Gefühl, in einem gesungenen Ballett zu sein. Und die seltsamen Kostüme rundeten dieses Konzept sehr passend ab. (Schaut euch mal die Bilder im obigen Link an!)

Sämtliche Sänger/Darsteller waren großartig, musikalisch und darstellerisch gleich gut. Nur das Bühnenbild hat mir gar nicht gefallen, etwas vordergründig finde ich es, einen Stadtplan Klagenfurts über sämtliche Mauern zu projezieren um damit dem Publikum ins Hirn zu drücken dass es gemeint ist. Klagenfurt ist die Heimatstadt Ingeborg Bachmanns, das weiß doch eh jeder dort. 

Von ihr ist ein lesenswertes Zitat aus ihrem Buch Malina im Programmheft, mir tut es richtig weh, dass ich es hier nicht bringen darf. (Im Netz ist es auch nirgends zu finden.)

Nickname 11.12.2005, 02.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Leise rieselt der Schnee

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Diese sehr leichte Fassung ist zweistimmig und mit Gitarrenbegleitung. Wer will, kann sie sich gerne nehmen. Und ich erkläre jedem der Fragen hat gerne wie die Gitarrestimme zu bewältigen ist.
Auf Anfrage gibt es auch ein Midi-File davon.

Nickname 02.12.2005, 08.52 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Russische Tiefe

Ich komme gerade vom Konzert.

Ukrainische Nationalphilharmonie unter Nikolay Dyadyura.
Solist: Mykhailo Danchenko, Klavier.

Programm:
Aram Katchaturian Adagio
Sergej Rachmaninow 2. Klavierkonzert c-Moll
Peter Iljitsch Tschaikovsky 6. Symphonie "Pathetique"

Es war so genial!!! Eine Sternstunde! Noch nie habe ich die Pathetique so fantastisch gehört!!

Aaah!

Nickname 25.10.2005, 22.42 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Gestern war ich in der Oper.

Man spielte Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti. Für mich eine Oper mit blödem Inhalt, denn die Figuren sind alle nicht sehr stimmig. 
Dass es ein recht guter Abend war ist vor allem Sonora Vaice in der Rolle der Lucia zu verdanken. Diese anspruchsvolle Partie meisterte sie großartig, voll Ausdruck und mit viel persönlicher Note. Über alle anderen Klänge des Abends lege ich höflich den Teppich des Schweigens. Nur so viel: Von reiner Stimmung bei Sängern und Orchester konnte man leider nicht immer sprechen...
Die Regie Dietmar Pflegerls war wieder einmal wie schon so oft: Wer verzweifelt ist, rollt am Boden herum, möglichst lang und endlos. Der Geliebte steht hilflos irgendwo mindestens 4 Meter weit entfernt und sieht in andere Richtung. Auf mich wirkt solche Regie wie die Hilflosigkeit eines Menschen der nie geliebt und gelitten hat. Oder einer tieferen menschlichen Regung selbst nicht fähig ist.
Das Bühnenbild gefiel mir im ersten Moment, dann aber nicht mehr. Zu vordergründiger Naturalismus, auch nicht konsequent durchgehalten und eher kitschig. Wobei man zunächst keine Mühe scheute (lebendes Pferd auf der Bühne zum Beispiel) um dann aber für den letzten Aufzug plötzlich keine neue Kulisse mehr zustandezubringen.

Ich weiß, diese Kritik ist natürlich für meine Stammleser nicht sehr interessant. Ich schreibe sie aber trotzdem, einfach aus Spaß an der Sache. Und auch, um mir alle meine Gedanken durch das Schreiben bewusster zu machen.... also wohl nur für mich.

Nickname 15.10.2005, 02.36 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Alte Musik

Gestern war ich im Maria Saaler Dom um das Hilliard Ensemble zu hören. Wir hatten nur Stehplatzkarten, fanden dann aber ganz hinten abgestellte Podeste auf die wir daneben gestapelte Stühle stellten. Seltsamerweise machte uns das keiner nach, die Leute sind ja alle so brav! :o) Das Konzert war wieder ein Erlebnis, ihre alte "Rücksichtlosigkeit" ist wieder vorhanden gewesen, man hatte nie Zeit, mal den Allerwertesten ein wenig zu wetzen *gg* Ich meine damit die Zeit zwischen zwei Werken. Schwupps sofort die nächsten göttlichemn Klänge in das leicht beginnende Rascheln des Publikums hinein. Natürlich ist das professionelle Taktik. So halten sie den Spannungsbogen, denn ihre Programme sind nie leichte Kost. Diesmal: "Fortuna Desperata"

Heute findet das letzte Konzert der Trigonale statt und ich bin dabei: "Die sieben letzten Worte" von Joseph Haydn. Es musiziert "Le Concert des Nations" unter der Leitung von Jordi Savall.
 

Nickname 03.07.2005, 13.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hesperion XX

          ......heißt das Ensemble von Jordi Savall





Und nun ganz links der Meister selbst mit zweien seiner auch meisterlichen Mitspieler.



Diese Bilder habe ich für mich ins Blog gestellt. Um mich an dieses tolle Konzert zu erinnern.

Nickname 24.06.2005, 00.52 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Konzerte

Der Grund warum ich die letzten Tage so gut wie gar nicht in mein und andere Blogs gespechtelt hatte war in der hehren Kunst zu suchen ;-)
Ich hatte und habe zur Zeit jeden Abend ein Konzert, unlängst mit Schülern meist aber nur als Gast. Es läuft ja zur Zeit das Festival für Alte Musik, die Trigonale. Die Anfahrt zu den Spielorten dauerte teilweise eine Dreiviertelstunde und so kam ich spät und zu müde zum Bloggen heim.

Der musikalische Höhepunkt des Jahres war für mich das Konzert von Accordone. Der Sänger Marco Beasley  ist für mich (und für viele andere die sich für Alte Musik interessieren) das, was für andere Michael Jackson ist, ein Superstar! Er ist Bariton, Tenor und Countertenor in einem. Registerwechsel ist keiner zu hören, mühelos singt er in allen Lagen wie Gott himself. Dabei ist er immer theatralisch, nie privat, auch dann nicht, wenn er mal ein paar Takte Pause hat. Er spielt immer dezent die Rolle dessen der durch das Lied spricht. Ein wunderbares Affettuoso zeichnet ihn aus und es wirkt nie aufgesetzt. Seht mal dieses Foto, da singt er vermutlich auch gerade "nur" Renaissancemusik!
Aber auch seine französischen Chancons oder sein "O sole mio" lassen mich wegschmelzen *g*
Beim Konzert gab es dann stehende Ovationen, sogar die "feinen Leut" trampelten vor Begeisterung mit den Füßen mit, und das obwohl man sich in einer Kirche befand.

Wenn Accordone mal in eurer Gegend ist, lasst euch diese Ausnahmekünstler nicht entgehen!!

Gestern hörte ich dann ein französiches Barockorchester, heute kommt Jordi Savall, der Meister der Gambe und ich bin natürlich dort. Vielleicht kennt ihr ihn durch die Filmmusik für den Film "Die siebente Saite" mit Gerard und Guillaume Depardieu.

Nickname 19.06.2005, 15.34 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL